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aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Samstag, den 25. Januar 2020

(zum Bild: Respekt findet Präsident Rodrigo Duterte für sein Land in Rußland und China, nicht in Amerika)

 

Duterte schlaegt zurueck – Die Nachricht ist eigentlich duerr und rasch berichtet: Praesident Rodrigo Roa Duterte reist im Maerz trotz Einladung durch US-Praesident Donald Trump nicht zum US-ASEAN-Gipfel nach Las Vegas, Nevada, und er wartet auch nicht einen Monat mit der Kuendigung des VFA (Visiting Forces Agreement), wie am Donnerstag in seiner Rede in Leyte angekuendigt, der Prozess der Kuendigung ist bereits eingeleitet.

Zum VFA lese ich in der “Times”: “Das VFA ist ein 1999 von Manila und Washington unterzeichneter Pakt, der es US-Truppen erlaubt, das philippinische Militaer im Kampf gegen Terroristen auszubilden und zu beraten, aber US-Streitkraefte daran hindert, sich an Kampfhandlungen zu beteiligen.

Es geht da mehr um Aufklaerung und Polizei-Arbeit, und eben nicht um jene Dinge, die durch den MDT (Mutual Defense Treaty) von 1951 und EDCA (Enhanced Defense Cooperation Agreement) von 2016 geregelt sind. Der MDT macht die USA und die Philippinen zu Alliierten im Falle des Angriffs auf einen der Partner durch ein drittes Land. Das EDCA gestattet der US-Armee die Basen der AFP (Armed Forces of the Philippines) frei zu nutzen und dort Lager einzurichten. Die Kuendigung des VFA tastet die militaerische Welt-Stellung der USA nicht an. In der Konsequenz besagt es eigentlich nur, dass die Philippinen mit internen Problemen kuenftig selbst fertig werden.

Von daher kann man sagen, dass das kein Schlag ins Gesicht der USA ist. Es ist aber ein Nadelstich, denn das VFA sicherte US-Truppen im Land besondere Rechte zu. So lese ich weiter in der “Times”: “Nach dem VFA bleibt die Rechtsprechung bei US-Behoerden ueber amerikanisches Militaer-Personal, denen auf den Philippinen Verbrechen vorgeworfen werden. Zwei Faelle stachen dabei hervor, das waren die Vergewaltigungs-Vorwuerfe gegen Lance Corporal Daniel Smith und die Mord-Anklage gegen Private 1st Class Joseph Scott Pemberton wegen des Todes der philippinischen Transgender Jennifer Laude.

Dieser Eingriff in “US-Rechte” duerfte nicht unter der Aufmerksamkeits-Schwelle des US-Praesidenten durchgehen, was ich immer noch stark vermute, naemlich der Fall war bei dem Einreise-Verbot fuer irgendwelche philippinischen Senatoren. Und auch die Tatsache der Rueckweisung einer persoenlichen Einladung in sein gelobtes Land, das Donald Trump dem Gebahren nach als persoenlichen Besitz betrachtet, wenigstens geht er damit so um, wie das Amtsenthebungs-Verfahren derzeit ans Licht bringt – diese Rueckweisung wird ihn verletzen. Und seine Militaers, auf die er sonst nicht hoert, werden schon sticheln, dass er auch mit der VFA-Kuendigung in seinen “Privilegien” verletzt wurde.

Von daher kann man Dutertes Schlag als “wohl dosiert” betrachten, wenn es gilt, den ehemaligen Kolonial-Herren darauf aufmerksam zu machen, dass man auch noch da und “souveraen” ist. Auf dem Auge waren und sind die USA blind.

Maszlos waere die von Senatorin Maria Imelda Josefa “Imee” Marcos vorgeschlagene Kuendigung von EDCA statt des VFA. Das waere der ins Gesicht geschlagene Fehde-Handschuh statt einer Kopfnuss zum Aufmuntern der Erinnerung.

Und es ist eben die Souveraenitaet des Landes, die Duterte mit dem ihm eigenen Stolz behandelt sehen moechte. In einem Interview mit “Russia Today” sagte er: “Wenn ich von den Amerikanern keine glaubwuerdige Haltung bekommen kann, die kann ich von den Russen und von der chinesischen Regierung bekommen. Das liegt daran, dass sie die Souveraenitaet des Landes respektieren, was den USA voellig abgeht.

“Es sind nicht nur die Philippinen. Es ist auf der ganzen Welt. Sie respektieren die Souveraenitaet von Regierungen nicht.

Und weil er da Recht hat, ist es gut, dass er die Finger von MDT und EDCA laesst. Der Kampf um die Vormacht-Stellung von USA und China geht ihn nichts an. Ihm geht es um die Philippinen – die sind auch noch da!

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “Manila Bulletin”, “Manila Standard” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

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