Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN   Click to listen highlighted text! Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN
LeutePolitikPRESSESCHAU

…aus der philippinischen Presse

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Dienstag, den 25. September 2018

 

Der Peso sinkt„… – …ist die Schlagzeile der „Manila Times“ und „Extra Reis-Import genehmigt“ heiszt es im „Manila Standard„. Das mit dem Reis verstehe ich: sind die Preise zu hoch, muss man mehr Reis auf den Markt werfen, das drueckt den Preis.

Doch wie ist das mit dem Peso? Mit dem Artikel in der „Times“ kann ich  nichts anfangen, und eigentlich ist mir das auch egal, denn da ich meine Rente aus Deutschland beziehe, geht es mir umso besser, je weiter der Peso gegenueber dem Euro absinkt, sofern der Vorteil nicht von steigenden Preisen gefressen wird und – mir der Nachbar nicht Leid tut, der sein Geld nicht aus dem Ausland bekommt. Wichtiger aber ist mir die Frage, warum gibt es bei den Finanzen niemanden, der sich verstaendlich ausdruecken kann?

Fuer mich galt immer der Grundsatz, was ich verstanden habe, kann ich auch jedem erklaeren. Damit bin ich ganz gut ueber die Runden gekommen. Drehe ich meinen Grundsatz um, so stellt sich die Frage: wenn niemand in der Finanzwelt einem normalen Menschen erklaeren kann, was da laeuft – haben die ueberhaupt verstanden, was sie tun?

Leichter versteht sich… – …ein Artikel in der „South China Morning Post„, dass Indien nun offenbar in Gespraechen mit den USA ist, um gemeinsam mit Japan und Australien, mit denen die USA sich bereits einig sind, ein Buendnis zu schlieszen gegen Chinas „Belt and Road-Initiative„, auch „Neue Seidenstrasze“ genannt. Der US-Auszen-Minister Mike Pompeo spricht da von einer „Indo-Pacific Economic Vision„. Dass die USA nicht kampflos ihre Position an erster Stelle der Weltmaechte preisgeben, ist offensichtlich, und offenbar denken sie weiterhin geo-politisch. So wollen sie den Seeweg der „Neue Seidenstrasze“ irgendwie in den Griff bekommen.

Der US-Abgeordnete Ted Yoho, Republikaner aus Florida: „Wir sorgen dafuer, dass Schiffsrouten offen bleiben und sorgen, dass Wirtschaften weiter wachsen, und dass es dort keine Vorherrschaft gibt von einem bestimmten Land, z.B. China, was dazu fuehrt, dass es alles uebernimmt und koordiniert.

Mich erinnert das an die Fuszball-Weltmeisterschaft in Sued-Afrika. Dort wurden den kleinen Leuten und Haendlern wahre Wunder versprochen, was fuer tolle Geschaefte sie mit Souvenirs und Essen an die Gaeste verkaufen machen konnten. Als dann der Anstosz war, durften sie nicht auf das Gelaende, weil internationale Konzerne sich Exklusiv-Rechte fuer Souvenir- und Essens-Verkauf gesichert hatten, und die kleinen Leute und Haendler durften zuschauen, wie die ihre Geschaefte machen.

Nun ist es so, dass ich ja verstehe, wenn einer ein Restaurant betreibt, dass er dort sein Hausrecht ausuebt und zum Beispiel den Verzehr mitgebrachten Essens untersagt und auch die Orangen-Verkaeufer, ueber die man ueberall stolpert, nicht in sein Lokal laesst. Doch um mal ausnahmsweise nicht ueber das Suedchinesische Meer zu reden – wer hat das Hausrecht im Indischen Ozean? Koennen sich USA, Indien, Japan, Australien dort Exklusiv-Rechte sichern? Das fuerchten die Chinesen als „Quad„, was sich auf einen “Quadrilateral Security Dialog” bezieht, den der japanische Premier Shinzo Abe im Jahre 2007 anregte, in dem die “gleichgesinnten” Nationen sich zusammen tun wollten, es nach Protest Chinas jedoch bleiben lieszen. Das war unter dem Stichwort „Indo-Pacific“ ein Stoer-Thema Ende letzten Jahres am Rande des ASEAN-Gipfels in Manila, der sich ja eigentlich um „Asia-Pacific“ drehte, und das kocht jetzt wieder hoch.

Wollen die USA nach der Zoll-Attacke gegen China nun  das Hausrecht in einem „exklusiven Indischen Ozean“ ausueben und zum Beispiel Passage-Gebuehren von Schiffen „bestimmter Laender“ verlangen? Ich glaube nicht, dass sie die „Vorherrschaft“ uebernehmen. Sie wollen ja nur „Schiffsrouten offen halten“ – nicht wahr?



Der Leitartikel… – …der „Manila Times“ findet es nicht gut, dass die AFP (Armed Forces of the Philippines) Beweise nicht veroeffentlicht, die sie angeblich haette, dass Oppositions-Gruppen mit den Kommunisten am Sturz von Praesident Rodrigo Roa Duterte arbeiten. In die Richtung aeuszerte sich auch Senator Panfilo Lacson.

Das hat den Geschmack der Drogenlisten. Keiner weisz, wer da drauf steht, kann sich also auch nicht dagegen verwahren, aber die Liste soll dann alles rechtfertigen. Jeder wird den Praesidenten unterstuetzen, wenn er attackiert wird, aber er sollte Ross und Reiter nennen, will er nicht riskieren, wieder in ein aehnliches Zwielicht zu geraten, in das die Opposition ihn schon mit den „extra-judicial killings“ gebracht hat. Das hilft nur der Opposition, nicht ihm.

Ein Leser fragt… – …nach der weiblichen Form von „putang ina„, wohl um eine ihm unliebe Politikerin zu adressieren. Die Frage beruht jedoch auf dem Fehler, „putang ina“ nach amerikanischem Vorbild mit „Hurensohn“  zu uebersetzen.

Das ist falsch, denn „putang ina“ besagt woertlich nur, dass die Mutter eine Hure ist, ohne das Geschlecht des Adressierten zu spezifizieren. Man muesste also eher „Hurenkind“ sagen, was sich aber verbietet, falls es sich um einen Erwachsenen handelt, und da der Ausdruck im Deutschen aus dem Druckwesen belegt ist. Dort spricht man von einem Hurenkind, wenn beim Seitenumbruch die letzte Zeile eines Absatzes auf die naechste Seite rutscht und allein dort rumsteht. Das Gegenstueck, wenn unten nur die erste Zeile eines Absatzes noch auf die Seite passt und der Rest auf der naechsten Seite folgt, dann spricht man von einem Schusterjungen. Ich kenn mich da aus, ich habe Programme geschrieben, die Dateien fuer den Druck aufbereiten und Hurenkinder und Schusterjungen vermeiden.

Das ist aber nicht zielfuehrend, weil „putang ina“ hier keine Beleidigung, sondern Ausdruck des Unmutes ist. Sinngemaesz muss man das mit „Scheisze“ uebersetzen. Das sagt man halt und ist im Deutschen so unanstaendig, wie „putang ina“ hier unanstaendig ist. Wer mehr fuer die feine Art ist, koennte etwa sagen: „Der Praesident verlieh seinem Unmut mit unflaetigen Worten Ausdruck.“ Das waere mir zu gestylt. Ich bin fuer Klartext, da folge ich dem Philosophen Ludwig Wittgenstein: „Was sich ueberhaupt sagen laesst, laesst sich klar sagen,“ und „Wovon man nicht sprechen kann, darueber muss man schweigen.

Also, fuer den Leser, der eine Politikerin beleidigen will: „putang ina“ geht gar nicht, er muss sich was anderes ueberlegen, sollte jedoch bedenken bevor er da vom Leder zieht, dass in facebook immer jemand mitliest.



Gemaesz „ManilaTimes„, „ManilaStandard„, „SCMP“ u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.

Click to listen highlighted text!