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…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 23. Februar 2018

 

Lesen lernen – Die frische Luft im “Eden Nature Park” (bei Interesse: www.edennaturepark.com.ph) war fuer mein Hirn wohl eine Idee zu kuehl, als ich dort mit Familie meinen Davao-Ausflug anlaesslich des “Annual Report” beim BI (Bureau of Immigration) Anfang der Woche abrundete. Auf jeden Fall fehlte mir gestern der gelassene Blick in die philippinische Presse, und so bin ich heute dankbar fuer Rigoberto Tiglao, der das in seiner Kolumne in “The Manila Times” wieder in’s rechte Licht rueckt. Also…

…die US-Intelligence… – …hat nicht geschrieben, dass Praesident Rodrigo Roa Duterte einer der suedostasiatischen Fuehrer sei, die eine Bedrohung von Demokratie und Menschenrechten darstellen.

Genau genommen hat sie dies geschrieben: “In den Philippinen wird Praesident Duterte seine Marken-Kampagne gegen Drogen, Korruption und Kriminalitaet fortsetzen. Duterte hat angedeutet, er koenne die Verfassung auszer Kraft setzen, eine ‘revolutionaere Regierung’ einrichten und landesweit das Kriegsrecht erklaeren. Seine Erklaerung des Kriegsrechts in Mindanao, als Antwort auf die ISIS-inspirierte Belagerung von Marawi City, wurde bis Ende 2018 verlaengert.

Das hat Daniel Coats, Direktor der US National Intelligence, geschrieben, nicht mehr, nicht weniger. Tiglao vermutet, dass Coats mit Blick auf die Lobby in “einem gewissen Viertel in New York, das von einer Filipina-Amerikanischen Milliardaerin [Loida Nicolas Lewis] gefuehrt wird”, ueberhaupt den Namen Duterte in dem Bericht erwaehnt hat.

Tiglao schlaegt vor, den zitierten Absatz zehnmal zu lesen und mit folgenden Schlagzeilen zu vergleichen:

Inquirer”: “US Aufklaerungs-Gemeinschaft: Duterte ist eine der Bedrohungen der Demokratie in Suedost Asien

Business World”; “US-Aufklaerung bezeichnet Duterte eine ‘Bedrohung fuer Demokratie, Menschenrechte’

Rappler”: “US-Aufklaerungs-Behoerden zitieren Praesident Rodrigo Dutertes Vorschlag eine ‘revolutionaere Regierung’ einzurichten und landesweit das Kriegsrecht zu erklaeren als Bedrohung der Demokratie in Suedost Asien.

Tiglao merkt an, dass “Rappler” dazu “natuerlich” ein Bild von Duterte im Kampfanzug bringt. Nirgends steht in dem Bericht, dass Duterte eine Bedrohung darstellt. Das Wort “threat” kommt ueberhaupt nur in der Ueberschrift des Berichtes vor: “Weltweite Bedrohungs-Uebersicht der US Aufklaerungs-Gemeinschaft”. Und den Inhalt des Berichts bzgl. der Philippinen koennte man halt so zusammenfassen: “Business as usual.

Also beruhige ich mich wieder, und mir ist auch ziemlich egal, dass Francisco Tatad in seiner parallelen Kolumne in “The Manila Times” warnend den Finger zu demselben Thema hebt und im Verfolg der Frage “wer hat das geschrieben?” darauf hinweist, dass dieselbe Aufklaerungs-Gemeinschaft 1986 eine kritische Rolle in den Philippinen spielte und “trotz der Nicht-Einmischungs-Politik von Praesident Ronald Reagan entschied, den von der Bevoelkerung gestuetzten Militaer-Putsch gegen Ferdinand Marcos zu unterstuetzen. Das sollte DU30 im Hinterkopf haben.

Ich nehme an, dass der “EDSA People Power Revolution”-Feiertag am kommenden Sonntag  Tatad sich da vorab schon in’s Hirn gebrannt hat. Er sollte im “Eden Nature Park” vielleicht etwas Abkuehlung suchen.

Ueberzogen ist unter diesem Blickwinkel auch die Reaktion vom Sprecher des Hauses, Pantaleon Alvarez, der das DFA (Department of Foreign Affairs) auffordert, einen diplomatischen Protest bei der US-Regierung einzureichen. Aber Alvarez ist im Moment wohl gestresst, weil er sich mit Sara Duterte-Carpio, Buergermeisterin von Davao, kabbelt, die eine eigene Lokale Partei gegruendet hat, vermutlich im Hinblick auf ihre Entscheidung erneut fuer das Amt zu kandidieren. Sie weist Alvarez’ Vorwurf zurueck, dass sie damit zur Opposition gehoert und sagt ihm: “Du legst dich mit der falschen Frau an.” Dass die Tochter des Praesidenten eine streitbare Frau ist, haben schon andere erfahren. So erinnere ich lebhaft den offenen Brief, in dem sie sich ziemlich genau vor einem Jahr gegen das Lamento des Erzbischof Socrates Villegas verwahrte, der meinte den verlorenen Geist von EDSA unter Praesident Duterte beklagen zu muessen. Ihm schrieb sie: “Aber du bist wirklich, irrsinnig und zutiefst schlechter als hundert Praesidenten Duterte.” Frau Duterte-Carpio laesst nichts auf sich sitzen und sie hat das dazu passende Mundwerk. So sollte der cholerische Alvarez sich wirklich nochmal ueberlegen, mit wem er sich da anlegt.



Gemaesz “ManilaTimes” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

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