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…aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Donnerstag, den 16. April 2020

(zum Bild: Die einzige Führungskraft ist der Präsident, der Rest ist Kuddelmuddel)

 

Kuddelmuddel – Nein, ein richtiges Thema gibt es nicht, auch wenn es ein wichtiges Thema waere. Auf Schlagzeilen-Ebene geht es darum, dass man keine Test-Kits kaufen kann ohne Freigabe durch die FDA (Food and Drug Administration), und die scheint ein Flaschenhals zu sein. Die Polizei ist ueberlastet, denn zwar geht die Kriminalitaet in den Gebieten der ECQ (Enhanced Community Quarantine) herunter, dafuer aber gibt es ein neues Vergehen: Verletzung der Quarantaene-Regeln. Ueber 108 Tsd Personen haben sich nicht an die Regeln gehalten. Und hilflos sind auch die LGUs (Local Government Units) bei Verteilung von Hilfs-Guetern oder -Geldern: die Uebersichten von nationalen und lokalen Behoerden stimmen nicht ueberein. Man weisz schlicht nicht, wem man was geben soll.

Um mit dem Letztgenannten zu beginnen, so sieht Senator Vicente “Tito” Sotto das Problem darin, dass ein National ID-System vor zwei Jahren zwar beschlossen und verabschiedet wurde, passiert ist aber bisher nichts. Man weisz also nicht einmal so richtig, wer wer ist, und so schlaegt er eine Senats-Untersuchung vor, wieso da nichts passiert ist. Senatoren schlagen immer Untersuchungen vor, denn dann kommen sie ins Fernsehen. Ob das das Problem loest, ist eine andere Frage.

Das Problem der Verletzung von Quarantaene-Regeln will man mit fliegenden Kontrollen beheben, die “Tickets ~ Knoellchen” verteilen. Ich weisz nicht, ob das gegen Auflaeufe der Art hilft, die ich gestern im TV sah: zwei Leute pruegelten sich auf offener Strasze und um sie herum war eine johlende, dichtgedraengte Menschenmenge – irgendwie das Gegenteil von “social distancing”. Da helfen keine “Knoellchen”, da muesste man, so wie man Heringe auch nicht einzeln angelt, sondern einen Schwarm mit einem groszem Netz aus dem Wasser holt, anders vorgehen, nur – wie?

Das Problem der fehlenden FDA-Zulassung loeste Praesident Rodrigo Roa Duterte: “Ich mach den Weg frei, indem ich den Kauf ausfuehre, ganz ohne lokale FDA, aber was wir von auszerhalb kaufen wollen, ist von der FDA der Vereinigten Staaten von Amerika genehmigt.” Er zerschneidet das “Red Tape”, bzw. tritt dem Amtsschimmel in den Hintern, um ihn auf Trab zu bringen.

Das erinnert an die Flutkatastrophe in Hamburg im Februar 1962. Hamburgs Innen-Senator Helmut Schmidt maszte sich damals Befugnisse an, und organisiserte Polizei und Bundeswehr, der er nichts zu sagen hatte, und – wie es in der “Wikipedia” heiszt – “…schuf damit ein Vorbild fuer Einsaetze von Bundeswehr und Militaerressourcen im Inland im Rahmen von Amts- und Nothilfe bei Naturkatastrophen.” Spaeter sagte er dazu: “Ich habe das Grundgesetz nicht angeguckt in jenen Tagen.

Duterte ist aus diesem Holz geschnitzt, aber – wo sind die Fuehrer der LGUs, die “Innen-Senatoren” ihrer Gemeinden, die da mithalten? Es ist nicht Aufgabe des Praesidenten, jedes Problem selbst zu loesen. Die Vorstellung, dass er rumlaeuft und Beutel mit Reis und Sardinen-Konserven an 18 Mio Familien verteilt, ist albern. Genauso albern ist aber auch die Meldung, dass ein Buergermeister seinen Namen auf die Plastik-Tueten drucken laesst, in denen er die Hilfsgueter des Staates in seiner Gemeinde verteilen laesst. Das ueberbietet noch US-Praesident Donald Trump, der seinen Namen auf die Hilfs-Schecks gedruckt haben will, mit denen Notleidende dort unterstuetzt werden sollen – als ob das auf sein Konto ginge.

Die Vorstellung ueberwiegt hier, dass der Praesident alle Probleme loesen wird. Der Witz ist, dass man dabei mitziehen muss, auch wenn sich das im einfachsten Fall darauf beschraenkt, sich wenigstens an die Quarantaene-Regeln zu halten. Von “Fuehrungskraeften” darf man schon etwas mehr erwarten.

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “Daily Tribune”, “Wikipedia” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht.

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