aus der philippinischen Presse

 

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Dienstag, den 17. März 2020

(zum Bild: Quarantäne ausgeweitet auf gesamt Luzon)

 

Erweiterte Quarantaene – Der gestrige erste Werktag nach Verhaengung der “Gemeinschafts-Quarantaene” zeigte, dass es keine gute Idee war, die Metropole Manila “halbdurchlaessig” zu schlieszen. Bis zu 4 Mio Pendler aus umliegenden Provinzen fahren taeglich in die Stadt und wieder zurueck, und dieser “Berufsverkehr” sollte offen bleiben, um die wirtschaftlichen Folgen ertraeglich zu halten. Das sorgte fuer einen “Alptraum” an den Kontroll-Punkten, wer berechtigt war einzureisen und wer nicht. Zudem gab es nicht genug Temperatur-Scanner, um die “Spreu vom Weizen zu trennen”.

So beschloss die Task-Force zur Bekaempfung von Covid-19 eine Erweiterung der Quarantane. In einem aufgezeichneten Video trug Praesident Rodrigo Roa Duterte gegen 20:00 Uhr diese Masznahmen im TV vor; anschlieszend gab es eine Live-Presse-Konferenz mit Innen-Minister Eduardo Año, Justiz-Minister Menardo Guevarra, Gesundheits-Minister Francisco Duque, Kabinetts-Minister Karlo Nograles und PCOO-Chef Martin Andanar, in der klaerende Fragen zu den Masznahmen beantwortet wurden.

Bei mir blieb haengen:

Die Quarantane gilt fuer die ganze Insel Luzon.

Die Massen-Transportmittel Taxis, Tricycles, Jeepney, Bus und Bahn verkehren nicht weiter.

Betriebe sollen auf “Heim-Arbeit” umstellen; wo das nicht geht – schlieszen.

Offen bleiben Maerkte und Geschaefte fuer Lebensmittel, Apotheken, Banken, Krankenhaeuser und Arzt-Praxen.

Ansonsten gilt eine Heim-Quarantaene – bleibt zu Hause! Gaenge, um Lebensmittel oder Medikamente zu kaufen oder Geld abzuheben sind gestattet. Dies sollte ein Mitglied des Haushalts erledigen, dazu duerfen private Fahrzeuge benutzt werden.

Restaurants sind geschlossen; offen bleiben Caterer wie Pizza-Service oder z.B. “Jollibee Delivery”.

Die Schulen bleiben weiter geschlossen.

Die Quaraente gilt bis Oster-Sonntag, den 12. April.

Die Task-Force trifft sich weiterhin taeglich, um die Masznahmen zu beobachten und ggf. anzupassen.

Kritik der Kritik – Ich zitierte gestern den Leitartikel des “Tribune”, der die Kritik der Opposition an den Masznahmen der Regierung kritisierte. Das ist historisch verstaendlich, der “Tribune” ist weniger “Regierungs-freundlich” als vielmehr “Oppositions-feindlich” gesinnt. Der Geist der im Januar verstorbenen Gruenderin und Kolumnistin, Ninez Cacho-Olivares, die ihren Zoff mit den Liberalen hatte, lebt in der Redaktion weiter.

Mich irritiert jedoch die heutige Kolumne von Antonio Contrares in der “Times” mit dem Titel “The virus of incoherence and absurdity”, in der er ueber Dutertes “zusammenhanglose und absurde” Rede zu Covid-19 und der Quarantaene herzieht, und jeden als kritiklosen Claqueur heruntermacht, der daran irgendetwas gut findet.

Duterte hat noch nie anders geredet – wieso soll das auf einmal schlecht sein? Er war, mein Eindruck und so auch gestern Abend, sogar ausgesprochen ernst. Dass nicht alles Gold ist, was von Duterte kommt, ist ein Gemeinplatz, und so wurde gestern der Unfug korrigiert, den man letzten Donnerstag noch fuer gut befunden hatte. Es gibt auch keine Garantie, dass die jetzigen Beschluesse das Gelbe vom Ei sind – ja und?

Ich habe eher den Eindruck, dass Contreras meint, den “advocatus diaboli” geben zu muessen um nicht in Verdacht zu geraten, der Regierung kritiklos gegenueber zu stehen. Sorgt er sich um seinen Job in der Zeit “after Duterte (AD)”?

 

 

Gemaesz “CNNPhil”, “PNA”, “Manila Times”, “Daily Tribune” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht