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aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Sonntag, den 16. Februar 2020

(zum Bild:  Besteht da eine Seelenverwandschaft zwischen Duterte und Trump?)

 

Seelenverwandschaft – Es sind keine Schlagzeilen, die kreisen um die Noete, mit dem Corona-Virus zu Rande zu kommen. Der “Standard” titelt mit Sorgen der OFWs (Oversea Filipino Workers), die wegen des “travel ban” nicht zu ihren Arbeitsplaetzen in Hong Kong kommen, und die “Times” strahlt Optimismus aus und zitiert die Tourismus-Ministerin Bernadette Romulo Puyat, die trotz abgesagter Feste und Massen-Veranstaltungen meint: “It’s still fun and safe in the Philippines”.

Mich interessieren eine Meldung in der “Times”, die besagt: “Duterte: Trump ‘deserves to be reelected’”, und eine im “Bulletin” mit aehnlicher Ueberschrift: “Duterte: Trump’s view on VFA abrogation makes him deserving of reelection”. Das ergaenzt der “Standard” mit einem Leitartikel zu “Lone wolves and team players”, der sich mit der einsamen Stimme des US-Senators Mitt Romney befasst, der als einziger Republikaner bei der Abstimmung gegen US-Praesident Donald Trump befand, dass der seine Macht missbrauchte, als er versuchte, die Ukraine zu Ermittlungen gegen seinen politischen Rivalen Joe Biden zu draengen. Die Stimme des “lone wolf” ging unter, Trump wurde freigesprochen, und Romney ist das schwarze Schaf der Republikaner.

Doch ich bleibe bei den anderen Meldungen. Sie stammen nicht aus dem Munde von Praesident Rodrigo Roa Duterte selbst, sondern sein Sprecher Salvador Panelo laesst in einem Statement wissen: “PRRD [Praesident Rodrigo Roa Duterte] begrueszt die Aeuszerungen von Praesident Trump [‘it’s fine’] und ist froh, dass der amerikanische Praesident seine Entscheidung zur Beendigung des Visiting Forces Agreement [VFA] versteht und respektiert. … Es ist die umsichtige und vernuenftige Reaktion von Praesident Trump auf die Beendigung des VFA, die PRRD zu folgender Bemerkung veranlasste: ‘Praesident Trump ist ein guter Praesident und er verdient es, wiedergewaehlt zu werden.’

Ich will daran nicht herumkritteln, sondern nehme das als Fakt – so ist es, basta!

Trump und Duterte ist gemein, dass sie sich ihre Handlungsfreiheit in der Auszenpolitik nicht nehmen lassen wollen. Beide stoszen dabei auf den Widerstand des jeweiligen Kongresses, der ein Mitspracherecht bei internationalen Vertraegen haben will und sich, im Falle der USA, das Recht nicht nehmen laesst, vorher gefragt zu werden, bevor Trump einen Krieg mit dem Iran anzettelt. Und hier will Seatorin Grace Poe eine Untersuchung des Senats zur Kuendigung des VFA, ob der Praesident das ueberhaupt durfte.

Beiden ist gemein, dass sie internationalen Abkommen oder Institutionen wenig bis kein Vertrauen entgegenbringen, und jeder sieht die eigene Nation als alleinverantwortlichen Akteur der Welt-Politik. Trump pfeift auf TPP (Trans-Pacific Partnership) und das Pariser Klima-Abkommen, und Duterte wirft die Roemischen Vertraege auf den Muell, um dem ICC (International Criminal Court) Adieu zu sagen, dem die USA gar nicht erst beigetreten sind.

Das Misstrauen in internationale Institutionen und Abkommen kann ich nachvollziehen. Immer mehr versuchen Lobbies, Interessengruppen oder auch Leute, die einfach nur zu viel Geld haben, darueber Einfluss auf die Politik zu nehmen, den sie ueber Wahlen nicht erreichen konnten. Die Demokratie geht so vor die Hunde.

Eine Seelenverwandschaft von Trump und Duterte sehe ich dennoch nicht. Wo Trump sich nicht um Gesetz und Ordnung schert und nun das Problem hat, Leute vor dem Gefaengnis zu bewahren, die – “right or wrong, my president” – seinen Weisungen folgten, ist Duterte als Hueter von “law and order” bemueht, auf der Seite des Rechts zu bleiben, auch wenn er dort hart an der Kante steht. Er vermeidet den Fehler seines Vorgaengers Benigno Aquino, der meinte mit seinen drei Erinnyen – Justiz-Ministerin Leila de Lima, Ombudsfrau Conchita Carpio-Morales und Oberste Richterin Maria Lourdes Sereno – die ihm den Dreck vom Hals hielten, genug Deckung vor Nachwirkungen aus seiner Amtszeit zu haben. Da sind noch Punkte offen, die einer nach dem anderen auf den Tisch kommen, und Sereno konnte ihren Posten nicht halten.

Das kann Duterte nicht brauchen. Ihm schwebt nach seiner Amtszeit ein unbelasteter Lebensabend in Davao vor.

In eigener Sache – Zu dem grundsaetzlichen Unverstaendnis, das den Westen und die Philippinen voneinander trennt, habe ich mir einige Gedanken gemacht. Dazu hole ich jedoch philosophisch weiter aus, was diesen Blog sprengen wuerde. Ich habe meine Ueberlegungen unter der Ueberschrift “Vom Unverstaendnis” in meiner Schublade abgelegt:

https://sites.google.com/site/eckardschublade

Wenn es denn interessiert…

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “Manila Bulletin”, “Manila Standard” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

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