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aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 31. Januar 2020

(zum Bild: Es ist hier – der Virus)

 

Nur ein Thema… – …kennen die Blaetter heute, fuer das stellvertretend die Schlagzeile der “Times” stehen mag: “It’s here”. Gesundheits-Minister Francisco Duque, der bisher stets beschwichtigend verkuendet hatte, dass man keinen bestaetigten Fall einer Erkrankung des Neuen Corona-Virus (2019-nCoV) im Land habe, raeumte gestern ein, dass dies nun doch der Fall sei. Eine 38-jaehrige Frau aus Wuhan, China, “wurde als mit dem 2019-nCoV infiziert befunden, nachdem ihre Testergebnisse vom Victorian Infectious Disease Reference Laboratory in Melbourne, Australien, eingetroffen waren”, heiszt es in der “Times”. Sie war am 21. Januar von Wuhan ueber Hong Kong kommend eingereist, und suchte am 25. Januar medizinische Hilfe, als sie Husten bekommen hatte.

Im “Spiegel” lese ich, dass die WHO (World Health Organization) den internationalen Gesundheits-Notstand ausgerufen hat. Grund dafuer seien nicht die Faelle in China, sondern es gehe um die Ausbreitung des Virus in anderen Laendern. China hat mit radikalen Masznahmen einen hohen Standard gesetzt, doch Sorgen machen Laender, deren Gesundheitswesen nicht auf dem Stand ist oder die aehnlich radikale Schritte scheuen.

Sorge macht hier nicht so sehr die Tatsache, dass die Philippinen sich den Befund dieser Virus-Erkrankung in Australien abholen muessen, man hat kein dafuer ausgestattetes Labor, sondern eher dass Preasident Rodrigo Roa Duterte sich bisher weigerte, den Flugverkehr zwischen Philippinen und China zu verbieten. Vielleicht aendert er seine Einstellung dazu nun mit der Einsicht “It’s here!

Und ueberdenken wird wird wohl auch Minister Duque, was zu tun sei. Die Aussage, man habe bisher keinen bestaetigten Fall, ist rueckwirkend widerlegt: wir haben “ES” schon seit 10 Tagen im Land. Isoliert man alle Kontaktpersonen?

Mary Jane Veloso… – …war von Maria Sergio, einer guten Bekannten von ihr, ein Koffer untergejubelt worden, in dessen Futter Heroin verborgen war, wovon Veloso nichts wusste. Das Heroin wurde bei Einreise am Flughafen in Indonesien entdeckt, und ein Gericht verurteilte Veloso zum Tode. Die fuer den 29. April 2015 angesetzte Hinrichtung wurde auf Grund des Hinweises, dass ihre Rekrutierer sich hier gestellt haetten, von indonesischen Behoerden aufgeschoben, “solange der Prozess gegen Maria Cristina Sergio und Julius Lacanilao in den Philippinen nicht abgeschlossen ist.

Der Prozess gegen Sergio und Lacanilao wegen illegaler Rekrutierung, sprich: Menschenhandel, mit OFWs vor dem Regional Trial Court in Nueva Ecija unter Richterin Anarica Castillo-Reyes ist abgeschlossen mit einem Urteil “lebenslaenglich” fuer die beiden und einer zusaetzlichen Strafe von 2 Mio Peso.

Was wird nun mit Mary Jane Veloso?

Die Unterstuetzer Velosos hoffen, dass die Befunde, dass sie von den beiden Menschenhaendlern als ‘Drogen-Muli’ missbraucht wurde, Nachsicht der indonesischen Regierung verdienen”, heiszt es in der Meldung von “PNA”.

Nachklapp zum VFA oder… – …Gedanken, die mich beschlichen, nachdem ich das gestrige Blog abgeschlossen hatte.

In meinen philosophischen Betrachtungen machte ich es mir zur Angewohnheit, eine Sache einfach mal aus der Perspektive des Gegenteils zu betrachten. Da ich mit meinen – sagen wir mal – Duterte-freundlichen Ausfuehrungen viel Lob einheimse, fuehle ich mich so gebauchpinselt, dass mich der Verdacht beschlich, das alles koennte mal ein boeses Ende nehmen.

Mir scheint die Kuendigung des VFA durch Praesident Rodrigo Roa Duterte als “wohl dosierte” Reaktion auf die Eingriffe der USA in die philippinische Souveraenitaet, durch die Forderung von US-Senatoren zum Beispiel die in einem ordentlichen Verfahren angeklagte und inhaftierte Senatorin Leila de Lima unverzueglich zu entlassen.

Die Kommentare in den hiesigen Blaettern sehen Dutertes Schritt als ueberzogen oder als nicht genug, halten die Chinesen fuer die groeszere Gefahr fuer unsere Souveraenitaet als das bloede VFA, doch diese ominoesen ueber 80 Prozent, die hinter Duterte stehen, wischen diese Gedanken alle vom Tisch: was Duterte tut, ist recht getan.

Ich endete meine Ueberlegungen zu dem Thema gestern mit der Feststellung, ein richtiger Biss sei die Kuendigung des VFA sicherlich nicht, mehr ein Insekten-Stich. Doch Allergiker koennen vehement reagieren, ganz besonders, wenn sie durch einen leeren Stuhl in Las Vegas daran erinnert werden.

Was waere, wenn US-Praesident Donald Trump auf philippinische Stiche allergisch reagiert?

Okay, Duterte ist sein Freund, seit der auf Trumps Bitte hin 2017 in Manila fuer ihn “Ikaw ~ Du” gesungen hat, Dutertes Lieblingslied. Doch wie weit geht so eine Freundschaft? Kim Jong Un, “the Little Rocket Man”, war auch mal Trumps bester Freund, und wie wird der nun behandelt?

Wenn es derzeit auf der Welt einen Alleinherrscher gibt, so ist das Donald Trump. Wenn es ihm einfaellt, kuendigt er Vertraege, wie er will, er laesst irgendwelche Kommandeure des Feindes per Drohne erledigen, und wer Feind ist, bestimmt er, er heuert den Praesidenten eines anderen Staates, politische Gegner auszuspionieren, sonst dreht er dem den Geldhahn ab, wozu ein Amtsenthebungs-Verfahren gegen ihn im Gange ist – das alles ficht ihn nicht an. Er macht weiter, was und wie er will.

Was waere, wenn Trump in Duterte – einer Idee demokratischer Senatoren folgend – den wahren Feind der Vereinigten Staaten entdeckt, weil der ihm die strategische Position gegenueber China auf dem Festland versaut, und alle Geldueberweisungen an das Land verbietet?

Kein Geld mehr von 10 Mio OFWs (Oversea Filipino Workers) nach Hause – 50 Mio Filipino wuerden auf die Strasze gehen und Dutertes Kopf fordern, egal, ob sie zuvor fuer oder gegen ihn waren. Und nicht nur die! Deutsche Rentner – wie ich zum Beispiel – saeszen auf dem Trockenen, weil kein Geld mehr aus Deutschland auf die Philippinen kommt. Und verlasst euch nicht auf Hilfe aus der EU, wenn die USA sich gegen diesen “erklaerten Serien-Moerder” wenden und ihm seine Grenzen aufzeigen!

Und alle, die mir stets “Likes” fuer mein Duterte-freundliches Blog gaben, werden mich zum Teufel wuenschen und die Immigration verstaendigen, was fuer ein bloedes Zeugs ich hier verbreite.

Die vermutete Sicherheit der Macht einer 80-prozentigen Mehrheit in der Bevoelkerung berauscht sich an der Macht und verlaesst sich dabei auf die Berechenbarkeit der Umstaende.

Aber – ist Trump berechenbar?

Die USA waren auch schon mal nett und freundlich, lieszen Nikita Chruschtschow 1960 bei einer UNO-Vollversammlung mit dem Schuh auf seinen Tisch klopfen, als der philippinische Delegierte Lorenzo Sumulong auch die Sowjetunion als “Kolonisatoren” osteuropaeischer Nationen bezeichnete. Den Vorwurf der “Kolonisatoren” hatte Chruschtschow zuvor gegenueber westlichen Staaten verwendet. Das alles war hinnehmbar. Doch als Nikita Chruschtschow Raketen nach Kuba bringen wollte, da war John F. Kennedy nicht mehr nett und freundlich.

Was ist geopolitisch in den Philippinen gegenueber China anders als 1962 in Kuba gegenueber den USA? Die Weltmacht USA hat sich hier mit MDT (Mutual Defense Treaty) von 1951, mit VFA (Visiting Forces Agreement) von 1999 und mit EDCA (Enhanced Defense Cooperation Agreement) von 2016 gegenueber dem Rivalen China positioniert, und da kommt ihnen ein kleiner brauner Karaoke-Saenger in die Quere und will ihnen das vermasseln.

Wie denkt Donald Trump in einem solch jaehen Moment der Einsicht?

Ich weisz es nicht.

Ich studiere seit 3 Jahren Rodrigo Duterte und hab da meine Probleme. Mit Donald Trump kenne ich mich gar nicht aus, und deshalb sollte der Leser meine vorstehenden Fantasien einfach vergessen. Es sind nur Folgen meines selbsttaetigen Kopfes, mehr eine Irritation als eine ernst zu nehmende Krankheit. Deshalb rate ich dringend davon ab, Philosophie zu studieren. Es kommt nichts dabei raus.

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “Spiegel”, “PNA” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

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