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…aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 16. August 2019

(zum Bild: Ex-Npa-bestätigen Anwerbung an Schulen)

 

Mein Investigativ-Journalist… – …Rigoberto Tiglao hat sich die Muehe gemacht und untersucht in seiner Kolumne in der “Times” einen Bericht des “Global Witness” vor gut zwei Wochen, der die Philippinen zum toedlichsten Land der Welt fuer Schuetzer von Land und Umwelt macht. Ich hatte das damals als hohe Schule der Milchmaedchen-Rechnung abgetan und finde mich in dem Vorurteil bestaetigt.

Tiglao hat sich jeden der 30 Faelle vorgenommen und findet heraus, dass es bis auf 2 immer Auseinandersetzungen im Umfeld der NPA (New People’s Army) waren, bei denen nach bekanntem Muster kommunistische Gruppen wie “Karapatan ~ Recht” pflichtschuldig die Armee als Uebeltaeter ausmachten. “Global Witness” wird von George Soros und Pierre Omidyar durch ihre Unternehmen North Base Media und Omidyar Network finanziert, die ja finanziell auch “Rappler” ueber Wasser halten. Da wird gern aufgegriffen, was von Gelben oder Roten gegen Praesident Rodrigo Roa Duterte vorgebracht wird und groszzuegig in die Weltpresse gestreut. Und so fragt Tiglao den Leser: “Aren’t you convinced now, that they are all in an all-hands-on-deck mode to topple Duterte?

Mir gefaellt der Ausdruck “all hands on deck ~ alle Mann an Deck” seit ich ihn im Beginn des Shanty einst hoerte: “Call all hands to man the capstan… ~ Ruf alle Mann an Deck um die Winde zu bemannen…”, ja, und dann wurde der Anker gelichtet und die Reise begann – “Rolling home” – im Original nach “dear old England”, in der deutschen Version nach “dear old Hamburg”.

Wie auch immer. Wir wissen laengst, dass alle Welt Duterte stuerzen will, und Tiglao hat es mal wieder aktenkundig gemacht.

Reds invade Senate” – Etwas reiszerisch und exklusiv macht der “Tribune” heute auf, als waeren die Kommunisten kurz vor der Macht-Ergreifung. Also, was war wirklich? Ein Mitglied der NPA hatte als Journalist Zugang zur Senats-Untersuchung zur Anwerbung und zum Verschwinden von Studenten bekommen. Er wurde dort von ehemaligen NPA-Mitgliedern, die als Zeugen aussagten erkannt. Er verdrueckte sich aber, als ein Video gezeigt wurde, in dem er als studentischer Aktivist zu sehen war. Der Vorsitzende des Ausschusses, Senator Ronald dela Rosa, erlaeuterte dem “Tribune”: “Nicht die NPA [war hier], sondern ein aktives Mitglied einer linken Gruppe, der als freier Journalist posierte.

Wie auch immer. Der Aktivist wurde erkannt, und  die als Zeugin aussagende Agnes Reano sagte: “Sie sind hier, die von euch aus dem Untergrund, sie sind in diesem Moment hier, ich kenn euch… ihr wollt die Regierung stuerzen, also was?” Die Zeugen baten dann um eine nicht-oeffentliche Sitzung, was dela Rosa gestattete.

Mir faellt dabei auf, als ich neulich in Jessica Sohos “State of the Nation” bei “GMANews” eine der angeblich entfuehrten Studentinnen sah, die in einem Interview erklaerte, sie sei nicht entfuehrt, sondern habe sich freiwillig angeschlossen, dass neben ihr eine Anwaeltin der Gruppe stand.

Da rattern mal wieder die Geschichten von selbst in meinem Hirn los. Nicht nur in dem Film “Das Boot” von Wolfgang Petersen gibt es neben der dem Kapitaen ergebenen Mannschaft einen “linientreuen Nazi” an Bord, dasselbe Muster ist im Film “The Hunt for Red October ~ Jagd auf Roter Oktober” von John McTiernan zu beobachten, wo ein Polit-Offizier die Absicht des Kapitaens vereiteln will.

In Filmen ist der linientreue Gegenspieler eine dramaturgische Notwendigkeit. Das Drama hat seine eigenen Gesetze, die sich an realen Diktaturen aber auch beobachten Lassen. Der Terror laesst seine “Schutzbefohlenen” nicht allein mit der “boesen Welt” reden. Da ist immer ein “Linientreuer” in der Naehe, der das “Schlimmste” verhindert – so eine Art “Schutzengel”, will man es theologisch deuten – wie soll sich das System sonst erhalten? Wenn jetzt jemand an Hong Kong denkt, dann hat er auch solche Filme gesehen oder kennt Diktaturen aus eigener Anschauung. Das Muster ist durchsichtig, und es kann sich keine Abweichler erlauben.

 



 

Wo man Pipi oder Aa macht – Weil Details nur den Faekal-Journalismus interessieren, gehe ich nicht naeher darauf ein, streife dies nichtsdestotrotz “en passant”, weil ich an der Geschichte mal wieder nicht wortlos vorbeigehen kann. Eine “transgender woman”, was immer das auch sein mag, wurde in einer Mall in Quezon City gehindert, die Damen-Toilette zu benutzen und in Handschellen zur Polizei-Station abgefuehrt. Nachdem wer auch immer herausgefunden hat, dass der, die, das…

Hier stocke ich. Im Deutschen hat man das Problem, dass Artikel und Pronomen geschlechtsbezogen sind. Ich finde es ganz toll, dass Visayan und Tagalog nur “ang” fuer “der, die, das” und “siya” fuer “er, sie, es” kennen, es erleichtert das Leben ganz ungemein, und erklaert zugleich, warum Filipinas in Deutsch oder Englisch “er, sie” oder “he, she” staendig verwechseln. Was man nicht von Kleinauf gelernt hat, kommt einem erwachsen dann eben auch unbedeutend vor. Also nochmal im “mixed mode”:

Nachdem wer auch immer herausgefunden hat, dass “ang” zu einer schuetzenswerten Minderheit gehoert, erhob sich medial ein groszes Geschrei und entschuldigt haben sich alle, die meinten, dass das fuer’s Geschaeft gut sei. Passend lief eine Diskussion im Senat, in der Senatorin Risa Hontoveros in privilegierter Rede fuer die Annahme des SOGIE-Gesetzes sprach, das heiszt fuer “Sexual Orientation and Gender Identity Expression Equality”. Das ist selbstverstaendlich, denn schon die amerikanische Unabhaengigkits-Erklaerung begint mit den Worten “We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal…”. Leider hat man vergessen, das in die philippinische Verfassung zu uebernehmen, die sich ansonsten an das amerikanische Vorbild haelt. Fuer scharfsichtige Gleichberechtiger ist es verstoerend, dass im Englischen “man” als “Mann” oder als “Mensch” uebersetzt werden kann. Was nimmt man da nun in Visayan oder Tagalog – “lalaki” oder “babae” oder “tawo”?

Zur Guete schlug Senats-Praesident Vicente Sotto bei Erwaehnung des Kuerzels “LGBTQIA+”, was fuer “lesbians, gays, bisexuals, transgenders, queers, intersexuals and aseaxuals” steht, als Alternative vor: “Warum die vielen Buchstaben? Warum nicht einfach Homo Sapiens? Wir sind alle gleich.” Das haute Auszen-Minister Teodoro Locsin vom Sockel und er twitterte: “Wir sind alle ‘homo’ – mit variierendem Grad von ‘sapientia ( ~ Weisheit)’. Sotto ist der Weiseste, was sich in gesundem Menschen-Verstand ausdrueckt. Er sollte Senats-Praesident auf Lebenszeit werden.

Ich will jetzt nicht darauf eingehen, wie Baukosten in die Hoehe schnellen, wenn jedes Restaurant nun eigene Toiletten fuer “L”, “G”, “B”, “T”, “Q”, “I”, “A” und “+” – was ist das eigentlich? wenn es nach dem Rhesus-Faktor geht, fehlt da “-” – einrichten muss, neben “lalaki” und “babae”, oder “Jack” und “Jill”, wie ich das im Dolores-Resort in Polomolok gesehen habe. Bei mir laufen da immer gleich Geschichten los, und mir faellt dazu der Film “Hidden Figurs” von Theodore Melfi ein. Irgendwie hab ich es heute mit Filmen, und in diesem geht es um eine Gruppe farbiger Mathematikerinnen bei der NASA, die kurz vor dem Einbruch von Computern die Bahnen von Raketen und Raumfaehren berechneten. Das ist “zu Fusz und per Hand” kein Vergnuegen.

In diesem Film muss die leitende Mathematikerin in einem Nebengebaeude zur Toilette gehen, weil ueber der Toilette gleich nebenan  ein Schild hing “White only”. So kam sie spaet zu einem Treffen des Teams und wies auf die Rennerei nach nebenan hin. Da nahm der Abteilungsleiter, dargestellt von Kevin Kostner, ein Brecheisen, riss das Schild “White only” ueber der Toilettentuer ab und stellte fest: “Our pipi in NASA has all the same colour.

Wie ich in der “Wikipdia” lese, ist diese Szene in der ansonsten “true to live-story” ueber den wichtigen Beitrag farbiger Mathematikerinnen zur Raumfahrt frei erfunden, weil die “echte Katherine Goble”, nicht die Filmfigur, gar nicht auf die Idee kam, zur Toilette fuer Farbige zu laufen, sondern selbstverstaendlich die Toilette fuer Weisze benutzte. Und da stellt sich mir nun wieder die Frage, warum man nicht einfach die Schilder “ladies” und “gents” oder “babae” und “lalaki” abnimmt, und das Problem ist geloest, ohne die Baukosten in die Hoehe zu treiben.

Alternativ koennte man sich China zum Vorbild nehmen, wozu in Social Media nun Clips laufen, wie eine chinesische Touristin ihr Kind im Wasser vom grad gereinigten Boracay ihr Kind abhaelt, das sich dort erleichtert. Und ein anderer Clip zeigt, wie ein chinesischer Tourist die vollgeschissenen Windeln seines Kindes im weiszen Sand des Strandes vergraebt. Nach einer Meldung des “Inquirer” hilft nun das BI (Bureau of Immigration) die Touristen zu identifizieren.

Baut also keine Sandburgen in Boracay, ist glaub ich eh verboten, ihr koenntet auf Dinge stoszen, die ihr nicht finden wolltet, und US-Praesident Donald Trump wuerde die Philippinen dann den “shithole countries” zuordnen.

Saysay sa adlaw – Nalibang siya? 

libang den Darm entleeren, sich erleichtern + na… V/G nalibang hat erleichtert, siya er, sie

Satz des Tages – Hat sie grosz gemacht?

(Wenigstens wurde in meiner Kindheit in der Familie immer mit “klein” oder “grosz” umschrieben, was man sonst nicht sagen durfte.)

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “Inquirer”, “Wikipedia”, “GMANews” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN veröffentlicht.

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