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…aus der philippinischen Presse

 

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 25. Januar 2019

(zum Bild: 8 Prozent mehr Touristen)

 

Gegen Isidro Lapeña… – …und 50 weitere Personen hat das NBI (National Bureau of Investigation) Klage beim DOJ (Department of Justice) eingereicht wegen des Schmuggels von Shabu in magnetischen Hebern. Im August letzten Jahres wurden zwei Heber mit 335 kg Shabu gefunden, Verkaufswert 2,4 Mrd Peso. Wenig spaeter fand man vier weitere Heber, bei denen das Shabu allerdings bereits entnommen war – 1.600 kg, Wert 11 Mrd Peso.

Lapeña wird Pflicht-Vernachlaessigung als damaliger Chef des BOC (Bureau of Customs) vorgeworfen, die an der Einschiffung beteiligten Personen nicht gleich verfolgt zu haben. Im Rahmen der Untersuchung kam es zu weiteren Vorwuerfen gegen beteiligte Personen, die ihre Neben-Geschaefte beim Zoll machten. Bekannt ist das “Tara-System” – ein Schmiergeld pro Container – das immer noch nicht ausgerottet ist. Nach Aussage des jetzigen BOC-Chefs Rey Leonardo Guerrero soll die “Tara” aber von 35 Tsd Peso auf 5 Tsd gesunken sein. Guerrero: “Es ist nicht leicht diese Schmuggler zu schnappen, weil sie geschickt darin sind, die Gesetze zu umgehen, und sie haben Kontakte innerhalb und auszerhalb des Bureau [of Custom], die manoevrieren, wie die eingeleiteten Reformen zu umgehen sind.

Nach Entdeckung des Schmuggels gab es eine interne Untersuchung durch die PDEA (Philippine Drug Enforcement Agency), die an Lapeñas Verhalten nichts zu beanstanden fand. Er wurde darauf von Praesident Rodrigo Roa Duterte zum Chef von TESDA (Technical Education and Skills Development Authority) ernannt. Der Persil-Schein der PDEA erhaelt nach der Klage des NBI nun aber ein G’schmaekle, da Lapeña von Juli 2016 bis August 2017 Chef der PDEA war. Hatte er dort Freunde, die nichts finden wollten?

Probleme mit den Zahlen… – …gibt es bei der Auszaehlung des Plebiszits zum BOL (Bangsamoro Organic Law) in Cotabato City. Die Comelec findet in den Unterlagen zu 39.027 abgegebenen Stimmen, das “davon” 36.682 mit “yes” und 24.994 mit “no” gestimmt haben, was auch grob geschaetzt nicht hinhauen kann. Als Ex-Programmierer haette ich als Erstes auf Verschiebung der Dezimalstelle getippt, passt aber auch nicht.

Die Sache wird untersucht, bevor da ein Ergebnis verkuendet werden kann, und das ist gut so, denn die Buergermeisterin von Cotatabato City, Cynthia Guiani-Sayadi reicht eh einen Protest ein. Sie will das Plebiszit in der Stadt wiederholt haben, weil sie Betrug, Einschuechterung und andere Stoerungen beaobachtet hat.

Mir ist nicht klar, was fuer eine Zahl das ueberhaupt ist. Nach einem Bericht sollte es in Cotabato City 113 Tsd Waehler geben. Sind so wenig zur Wahl gegangenen, dass es nur 39 Tsd insgesamt gab – oder woher kommt die Zahl?

Nun, die Sache wird untersucht, und ich befuerchte, dass auch diese Abstimmung am Ende mal wieder von einem Gericht entschieden wird. Kein Wunder, dasss die ueberlastet sind.

Kein Problem mit den Zahlen… – …hat das DOT (Department of Tourism). In 2018 kamen 7,1 Mio Touristen in die Philippinen, 8 Prozent mehr als im Vorjahr, obwohl eine der groszen Attraktionen, Boracay, fuer ein halbes Jahr wegen Rehabilitation geschlossen war. DOT-Chefin Bernadette Romulo-Puyat: “Die herausfordernde Tat, Boracay zu schlieszen… die Top-Destination des Landes fuer Sonne und Strand war offensichtlich ein versteckter Segen (blessing in disguise).” Andere Ziele wie Palawan und Siargao hatten dafuer sprunghafte Zuwaechse. Die Touristen kamen zumeist aus Suedkorea (1,6 Mio) und China (1,3 Mio).

Kritik an Duterte – Es ist dem einen oder anderen Leser vielleicht aufgefallen, dass ich pro-Duterte bin. Das soll nicht heiszen, dass ich Kritik an Duterte einfach ignoriere. Nein, hin und wieder werfe ich einen Blick darauf, heute zum Beispiel auf die Kolumne von Jarius Bondoc im “PhilStar”, die in der Ueberschrift behauptet “Regierung bringt nichts zu Ende”. Er beginnt mit der Senkung der kriminellen Verantwortlichkeit auf 12 Jahre, die wieder so eine “Totgeburt ~ dead-letter law” sein wird. Da fehlen die “Bahay Pag-asa”, die es in 145 Staedten geben soll, es gibt aber nur 63 und 5 wurden geschlossen, und Geld kriegen die auch nicht richtig. Eigentlich sollte jedes “Haus der Hoffnung” einen Chef, drei Sozial-Arbeiter, einen Helfer und eine Wache haben. Er weisz von einem Haus, wo ein einsamer Sozial-Arbeiter alle Jobs zusammen erledigt.

So eingestimmt, nimmt Bondoc sich andere Punkte vor, in der die Regierung nichts geschafft hat. Es sieht schlecht aus in der Beschaeftigung, in der Industrialisierung, in der Landwirtschaft, man kann sich nicht selbst mit Reis versorgen, in der Agrar-Reform, die nicht zu Ende gefuehrt wurde, in der Gesundheit, die ueber 800 Tsd Dengue-Impflinge wurden nicht untersucht, die Umgebung stinkt zum Himmel, und so weiter und so weiter.

Nun sind da Punkte, die vor Duterte vermasselt wurden. Die Landreform von 1987 wurde wesentlich von den Aquinos behindert. Duterte verteilt nun Land. Und dass die Manila Bay nach einem Spruch des Obersten Gerichts schon 2008 haette gesaeubert werden sollen, spricht nicht gegen Duterte, der beginnt, was man vor ihm hatte liegen lassen.

Gut, das ist alles richtig, auch wenn Bondoc da so tut, als haette es seit der Unabhaengigkeit der Philippinen nur eine Regierung gegeben. Das ist der Fluch der Rechtsnachfolge: an der letzten bleibt der Dreck eben haengen.

Mir missfaellt aber sehr, dass Bondoc den Kampf gegen Korruption und Kriminalitaet mit keinem Wort erwaehnt, den Duterte im Programm hat, weil die fuer die aufgezaehlten Missstaende ursaechlich sind. Das ist kein guter Stil.

Gemaesz “ManilaTimes”, “ManilaBulletin”, “PhilStar”, “PNA” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

2 Gedanken zu „…aus der philippinischen Presse

  • Siegfried Gerlach

    Es gab noch nie soviel Morde auf der Insel Cebu als in den letzten 2 Jahren. Für mich ist das keine sinkende Kriminalität.

    • Heiko Eckard

      Da der Hinweis von allgemeinem Interesse ist, werde ich morgen in meinem Blog darauf eingehen.

Kommentare sind geschlossen.

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