…aus der philippinischen Presse
PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD
Dienstag, den 13. November 2018
(zum Bild: Präsident Duterte beim ASEAN Gipfel in Singapur)
Der Fahrplan – Verschiedene Angaben hatten mich verwirrt, wo Praesident Rodrigo Roa Duterte sich wann befindet in dieser Woche, und da sind heute zwei Artikel in “Times” und “Bulletin” hilfreich, aus denen ich folgende Informationen entnehme:
Montag, 12. Nov – Duterte fliegt am Nachmittag nach Singapur (ist also seit gestern dort)
Dienstag, 13. Nov – Beginn 33ster ASEAN-Gipfel
ASEAN ~ Association of Southeast Asian Nations
Duterte wird an fuenf Veranstaltungen teilnehmen, einschlieszlich einem Arbeits-Essen und dem Gipfel-Plenum. Singapurs Premier Lee Hsien Loong legt den Schwerpunkt auf wirtschaftliche Zusammenarbeit der Region; er ist fuer “offene Maerkte” und warnt vor “politischem Druck”. Den Gipfel besuchen der chinesische Premier Li Keqiang und US-Vice Mike Pence. US-Praesident Donald Trump ignoriert den Gipfel, den Barack Obama stets besucht hat.
Donnerstag, 15. Nov – Ende 33ster ASEAN-Gipfel
Donnerstag, 15. Nov – Duterte fliegt am Abend nach Port Moresby, Papua Neu Guinea
Samstag, 17. Nov – Beginn 19ter APEC-Gipfel
APEC ~ Asia-Pacific Economic Cooperation
Laut Auszen-Ministerium wird Duterte Gespraeche haben mit dem chinesischen Praesidenten Xi Jinping, dem japanischen Premier Shinzo Abe, dem US-Vize Mike Pence und dem russischen Premier Dmitry Medvedev.
Es wird erwartet, dass Duterte zur philippinischen Gemeinde in Papua Neu Guinea spricht. Dort leben 40 Tsd Filipinos, und 200 philippinische Firmen sind dort im Geschaeft.
Sonntag, 18. Nov – Ende 19ter APEC-Gipfel
Abwesend… – …bei ASEAN und APEC ist Donald Trump. Der war zuvor zwar nach Paris gekommen zum 100sten Gedenken des Ende des Groszen Krieges (Great War), der durch die Reprise 20 Jahre spaeter dann zum Ersten Weltkrieg herabgestuft wurde, dort jedoch besuchte er wegen Regen die Graeber der gefallenen US-Soldaten nicht, und er marschierte mit Emmanuel Macron, Angela Merkel und anderen Fuehrern nicht durch den Regen ueber die Champs Elysees vom Elysee-Palast zum Arc de Triomphe, wo Macron dann die Gedenk-Rede hielt. Trump sasz mit unlustigem Gesicht und gelangweilt neben Merkel, die mit einem Ohrhoerer die Rede des franzoesischen Praesidenten verfolgte. Ich konnte bei Trump nicht sehen, ob er diesen Hoerer mit der Uebersetzung im Ohr hatte, und ich weisz nicht, ob er flieszend Franzoesisch spricht. Sein gelangweiltes Gesicht machte nicht den Eindruck.
So hatte Trump in den USA eine schlechte Presse, weil er die Graeber der Gefallenen nicht besucht hatte – Patriotismus zaehlt in den USA – und in Erinnerung bleibt nur, dass er Macrons Idee einer europaeischen Armee als “beleidigend” empfand. So kuemmerte er sich auch nicht um das Paris Peace Forum, das im Anschluss an die Erinnerung an den Groszen Krieg vom 11. bis 13. November stattfand, sondern reiste sofort wieder ab. Angela Merkel zum Beispiel hielt dort immerhin eine Eroeffnungs-Rede. Nun will ich mich aber nicht mit den Ereignissen in Paris befassen. Sie sind mir nur Symptom fuer die zwei Schwerpunkte des derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Geschehens:
Europa und ASEAN – und die USA stehen beleidigt daneben.
Da taucht ganz von selbst das Bild wieder auf, das Mauro Gia Samonte in seiner Kolumne letzten Samstag verwendete, als er Xi Jinping als “Hauptfigur” sah, neben dem ich Donald Trump dann nur noch als “supporting actor” erkennen konnte. Trump spielt keine Rolle in der Welt-Politik, er hat kein Skript. Xi hat eines – “Belt and Road Initiave” alias “Neue Seidenstrasze” – und das Skript sieht den Verbund von China, ASEAN und Europa (und allem, was dazwischen auf dem Weg liegt). ASEAN steht hinter diesem Skript, und Europa sollte sich einen Ruck geben, ueber den Tellerrand hausgemachter Probleme – Brexit – schauen und sich nicht weiter von den USA hypnotisieren lassen. Ein-Igeln im Nationalismus fuehrt auf Dauer zur Isolation und macht niemanden “great again”.
Duterte weisz das.
Deshalb tourt Duterte in ASEAN herum, und er ist hier gern gesehen und gefragt. Wen stoert da schon die westliche Presse? Die spielt beleidigt, ganz so wie Trump in Paris, als er neben Merkel sasz und nicht zuhoeren wollte, oder wie jene Tanten, von denen Kurt Tucholsky mal schrieb, dass sie auf dem Sofa sitzen und uebel nehmen – sollen sie doch!
Gemaesz “ManilaTimes”, “ManilaBulletin” u.a.
Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.
Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.