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…aus der philippinischen Presse

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Montag, den 30. August 2018

 

Zurücklehnen und die Presseschau von Heiko Eckhard mit einer guten Tasse Kaffee aus den philippinischen Cordillera geniessen – Oh! Keiner mehr im Haus? – Hier zum online Shop —>

Gestern habe ich nichts geschrieben… – …weil mir die Frage, ob Praesident Rodrigo Roa Duterte oder Senator Antonio Trillanes den kleineren Intelligenz-Quotienten haben, politisch unbedeutend erschien. Aus aehnlichem Grund koennte ich heute wieder darauf verzichten, das waere aber unfair gegenueber meinen “die hard”-Lesern, mich ihnen nicht kurz zu erklaeren.

Also, die Opposition, vertreten durch Senatoren Francis Pangilinan, Franklin Drilon und Paolo “Bam” Aquino, erschien nicht vor dem Obersten Gericht, obwohl dort gestern ihre Klage gegen Praesident Duterte verhandelt wurde, der ihrer Meinung nach nicht eigenmaechtig sich vom Internationalen Strafgerichtshof zurueckziehen darf, was er im Maerz getan hat. Als Grund gaben sie an, dass Senatorin Leila de Lima, die die Sache haette vertreten sollen, fuer diesen Auftritt nicht aus der Haft entlassen wurde. Das ist Ochsenkot. Sie wollen ihr nur einen Medien-Auftritt verschaffen und sind beleidigt, dass sie das nicht erreicht haben. Die Sache selbst halten sie eh fuer verloren, wie Yen Makabenta heute in seiner Kolumne in “The Manila Times” ausfuehrt, sonst haetten sie sich das nicht nehmen lassen, dort auch aufzutreten.

Vertreten wird ihre Sache nun dort von einem der Richter, Antonio Carpio, der in der Befragung seiner Meinung Ausdruck gab, dass der Praesident nicht einfach Gesetze ignorieren koenne, und das Roemische Statut, worauf die Mitgliedschaft beim Internationalen Strafgericht beruht, sei nun mal ein Gesetz. Andere sehen das anders, und wir werden sehen, welche Meinung das Oberste en banc vertritt. Es ist aber schon komisch, wenn einer der Richter die Sache der Partei vertritt, die selbst zu erscheinen der Muehe nicht fuer wert erachtet.

Antonio Contreras greift heute in seiner Kolumne in “The Manila Times” die Frage auf, die ich schon vor Tagen abgehandelt habe, ob naemlich Praesident Duterte die Leute durch seine Abschweifungen in den Rede kuenstlich verwirren will. Als Beispiel nimmt er den Satz, den Duterte mal gesagt hat, dass er keine Frauen in Spitzen-Positionen haben will. Das sagte er, kurz bevor er im Juli den Richter am Obersten Gericht, Samuel Martires, zum neuen Ombudsmann ernannte, der der pensionierten Conchita Carpio-Morales nachfolgte. Nun hat er aber Teresita de Castro zur Chefin am Obersten gemacht und als Grund das Dienstalter genannt, das sei halt so bei Justiz, Militaer und Polizei. Das ist auch gut so, denn die Vorgaengerin, die unsaegliche Maria Lourdes Sereno, bekam diesen Posten zugeschanzt, obwohl juengste Richterin am Obersten damals, weil sie im selben Jahrgang mit Benigno Aquino im College war – die uebliche Gutsherrenart.

Geht es nun aber nach dem Dienstalter, dann ist absehbar, dass Antonio Carpio der de Castro nachfolgen wird. Er ist der dienstaelteste Richter am Obersten und hatte sich diesmal nicht aufstellen lassen, weil er gegen den Sereno-Rauswurf gestimmt hatte. Diese Petitesse entfaellt, wenn de Castro im Oktober persioniert wird, und nach Quellen des “PhilStar” soll er bereits die Absicht verraten haben, sich gegen die automatische Aufstellung diesmal nicht zu verwahren.

Aehnlich daemlich ist die derzeitige Untersuchung der Bruchlandung eines Flugzeuges auf der einzigen Landebahn des Manila-Flughafens. Es geht nur darum, dass die Vorsitzende des Ausschusses, Senatorin Grace Poe, im naechsten Jahr als Senatorin wiedergewaehlt werden will und daher einen Fernseh-Auftritt braucht. Ich hab da kurz im TV reingeschaut, und da sah man eine graphische Darstellung des Landeanfluges und hoerte dazu Stimmen des Kontaktes Tower mit Flugzeug. Dann wurde eine Angestellte befragt, und da schaltete sich deren Chef ein und erklaerte, dass die gehoerten Stimmen nicht original seien, also keine Beweiskraft haetten. Alle Original-Dokumente, -Geraete und Beweismittel seien zur Untersuchung einer Internationalen Sicherheits-Behoerde nach Singapur geschickt worden. Man koenne nichts Originales vorlegen. Gut, es gab bei uns dann Mittagessen, und ich hab nach dem Essen nicht mehr reingeschaltet, weil da nichts bei rauskommen kann.

Die Meinung vertritt auch Jojo Robles in seiner Kolumne in “The Manila Times” heute, die er ueberschreibt “Stop talking, start building”. Es ginge einfach nicht an, dass der Flughafen in Manila nur eine Landebahn hat, wo es hier 12 bis 15 Mio OFWs (Oversea Filipino Workers) plus jaehrlich 2 Mio Touristen gibt, die ein- und ausreisen. Robles verweist auf den Bulacan-Flughafen, hinter dem San Miguel Corp. steckt, und fuer den Praesident Duterte im April das Startsignal gegeben hat. Bulacan grenzt noerdlich an Metro Manila, und der geplante Flughafen soll vier Landebahnen haben, erweiterbar auf sechs. Da solle man sich hinterklemmen, statt am Manila-Flughafen zu basteln, fuer den irgendwer ein fuenftes Terminal fuer die zuegige Abfertigung vorgeschlagen hat. Was nuetzt ein weiteres Terminal, wenn es nur eine Landebahn gibt?

Die Ignoranz nicht nur gegenueber dem was wichtig ist, sondern auch gegenueber Entscheidungen der Regierung zeigt sich darin, dass die NPF (Nayong Pilipino Foundation), deren kompletten Vorstand Praesident Duterte Anfang August gefeuert hat, weil die mit “Landing” einen fuer den Staat unguenstigen Vertrag abgeschlossen hatten, sich davon nicht sonderlich beeindruckt zeigt. Sie machen einfach weiter und veroeffentlichen eine riesige Anzeige, in der sie auf der Legalitaet ihres Vertrages mit dem chinesischen Casino-Betreiber bestehen. Was soll das? Welchen Teil des Satzes des Praesidenten, dass es keine neuen Casino-Lizenzen geben wird, haben die nicht verstanden?

Verstaendnis-Probleme scheint es auch mit und um die australische Polit-Nonne Patricia Fox zu geben. Das BI (Bureau of Immigration) hat ihre Eingabe abgewiesen, die Entscheidung zur Ausweisung zu ueberdenken. Sie muss raus – und prompt meldet sich Justiz-Minister Menardo Guevarra und erlaeutert, dass sie vielleicht doch nicht gleich deportiert wird, weil Fox noch das DOJ (Department of Justice) oder das Buero des Praesidenten anrufen koenne. Was soll das? Will er hier fuer Recht und Ordnung sorgen oder irgendwem im Ausland in den Arsch kriechen? Ich hab die Polit-Nonne seither mehrmals im Fernsehen gesehen bei Kundgebungen gegen den Sereno-Rauswurf oder andere der Opposition unliebe Entscheidungen. Hat die Narrenfreiheit? Oder faellt das unter eine generelle Vergebung der Suenden, weil Vertreter der Kirche gar nicht suendigen koennen – wie man grad in Pennsylvania und anderswo gesehen hat?

In diesem Sinne, liebe Leser, nehmt es nicht krumm, wenn ich ab und an mal nichts schreibe, weil nichts passiert ist, worueber zu schreiben sich gelohnt haette, und ich will mein Blog nicht als Brech-Eimerchen missbrauchen, weil ueber das, worueber geschrieben wird, ich eigentlich nur kotzen koennte.



Gemaesz “ManilaTimes”, “PhilStar” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.

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