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…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

 

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Mittwoch, den 17. Januar 2018

 

Die Schlagzeile… – …in “The Manila Times” ist, dass das Haus mit der Diskussion um die Verfassungs-Aenderung beginnt, welches Thema es auch in die “Straits Times” gebracht hat unter der Ueberschrift “Der philippinische Kongress beginnt eine Debatte, die Dutertes Amtszeit verlaengern koennte”. Darum geht es eben nicht, denn Praesident Rodrigo Roa Duterte hat wissen lassen, dass er bei einer Verfassungs-Aenderung zuruecktritt. Ansonsten beginnen die Abgeordneten grad erst die Diskussion. Warten wir ab, was am Ende dabei herauskommt.

Als dringend… – …sieht der Praesident das BBL (Bangsamoro Basic Law). Daher hat er Senator Juan Miguel Zubiri am Montag angerufen, um sich wegen der Unterstuetzung des Senats in der Sache zu erkundigen. Zubiri zu dem Anruf: “Ich hab ihn gestern gesprochen. Das erste Mal nach zwei Jahren hat er mich angerufen. … Ich sprach mit ihm. Er sagte:’Hi, Senator, ich steht grad der MILF [Moro Islamic Liberation Front]’ gegenueber. Das ist, weil ihn gestern die MILF-Fuehrer besucht haben.” Zubiri zum BBL: “Wir moechten den Praesidenten und das philippinische Volk und ganz besonders die MILF versichern, dass der Senat sehr hart und unermuedlich arbeiten wird, um das Gesetz durchzubringen.” Es wird noch Anhoerungen geben, auch vor Ort in Cotabato (28. Januar) und in Basilan, Sulu und Tawi-Tawi (8.-11. Februar), um das Gesetz vor Ostern (Holy Week) durchzubringen.

Am besten gefallen… – …hat mir in der aktuellen Debatte, ob der Entscheid der SEC (Security and Exchange Commission), die Lizenz fuer die Nachrichten-Web-Seite “Rappler” zu widerrufen, nun als Eingriff in die Presse-Freiheit oder als Verletzung der Verfassung betrachtet werden soll, ein Leserbrief zur Kolumne von Francisco Tatad in “The Manila Times”. Tatad bringt da einen total schiefen Vergleich von Donald Trump, der wegen seiner “Scheiszhaus”-Aussagen in der amerikanischen Presse attackiert wird, und Duterte, der hier unter anderem von “Rappler” kritisert wird, und Tatad erachtet “Rappler” tatsaechlich als die “einzig wirklich unabhaengige Nachrichten-Plattform, die derzeit in Dutertes Philippinen erscheint”. Ihn fragt ein Ifor C. Santiago in einem Leserbrief: “Wenn ein Reporter zu einer Verabredung rast und dabei einen Fuszgaenger toetet, verletzt oder zum Krueppel macht, sollte er als angeklagte Partei dann ‘Pressefreiheit’ jammern und erwarten aus seiner Verantwortung gelassen zu werden?

Es geht mal wieder um Deutungshoheit, ueber die ich mich letzten Samstag ausgelassen habe, was ich nicht wiederholen will. Man will medial durchsetzen, dass eine Sache so und nicht anders betrachtet und diskutiert werden darf. Wer das schafft, hat schon halb gewonnen.

So hat Maria Ressa vom “Rappler” den Vorteil, eine Frau zu sein, waehrend Duterte nun mal ein Macho ist. Mann gegen Frau ist immer unfair, das ist gesellschaftliche Realitaet, und so hat mich gestern wenig erstaunt, dass in “CNNPhil” die Moderatorin Pia Hontiveros sich sehr fuer “Rappler” ins Zeug legte, und auch Jessica Soho hielt in “State of the Nation” abends in “GMANews” die Pressefreiheit so hoch sie nur konnte und erkundigte sich, ob mit einer Verhaftung von Ressa zu rechnen ist. Nun ist “CNNPhil” eher ein Lifestyle-Sender, der neben dem Frauen-Gequatsche, -Gekoche und -Gefresse auch eine Maenner-Ecke mit Autos und so hat, “Drive”, und ich schalte ihn eigentlich nur an, wenn er live aus Senat oder Haus berichtet: da koennen sie nichts kaputt machen. Zudem ist mir Pia Hontiveros als Schwester der Senatorin Risa Hontiveros ein Dorn im Auge, die im Senat versucht, in die Fuszstapfen der derzeit inhaftierten Leila de Lima zu treten. Die hat das auch drauf, die “Opferrolle” zu spielen – “ich als politisch Verfolgte”, Pustekuchen, es geht um Rauschgift-Handel.

Mich erinnert diese Position an die Straf-Galeere des deutschen Alt-Feminismus, Alice Schwarzer, die in einem Streitgespraech 1975 mit Esther Vilar sich nicht entbloedete, jene als Verraeterin am eigenen Geschlecht und “nicht nur Sexistin, sondern Faschistin” zu bezeichnen. Was hatte Frau Vilar verbrochen? In ihrem Buch “Der dressierte Mann” hatte sie die These vertreten, dass nicht der Mann die Frau unterdrueckt, sondern die sich den Mann andressiert unter geschickter Ausnutzung des gesellschaftskonformen Vorurteils “Mann gegen Frau ist immer unfair”.

Man kann so oder so versuchen, die fehlende Streit-Kultur im Kampf der Geschlechter fuer sich zu nutzen, das hilft aber nicht ueber das Gesetz hinweg. Und deshalb gefaellt mir der Leserbrief des Herrn Santiago. Alles andere ist Schaumschlaegerei, Nebelkerzen-Werfen, “Barking at the wrong tree” oder was weisz ich, welche Fachausdruecke es noch gibt.

Maria Ressa steht der Rechtsweg offen, wenn sie sich unrecht behandelt fuehlt. Ihr Gefasel im TV, dass sie auch mit einer moeglichen Verhaftung rechnet, faellt unter das Stichwort “Auf die Traenendruesen druecken”.



Gemaesz “CNNPhil”, “GMANews”, “ManilaTimes”, “StraitsTimes”, “ManilaStandard”, “Wikipedia” u.a.

 

Diskutiert wird darüber im DER PHILIPPINISCHE EXPAT KLUB, in der Gruppe POLITIK!

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

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