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…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Montag, den 15. Januar 2018

 

Lemlunay im Regen – Sonntags fahren wir mit dem Jungen irgendwohin zum Essen, das goennen wir uns. Die Enkeltoechter waren nicht dabei, hatten andere gesellschaftliche Verpflichtungen – mit den Cousinen spielen, oder so. Meine Frau wollte in ein neues Restaurant, das sie “in der Strasze hinterm Jollibee” entdeckt hatte. Also fuhren wir los. Nun gibt es in GenSan 10 “Jollibees”, und nach einiger Zeit schaute meine Frau erstaunt um sich und wollte wissen, wo der Junge denn hinfaehrt. Es gab eine Diskussion, und da wir am anderen Ende von GenSan waren als an dem, an das sie gedacht hatte, ueberlegten wir Alternativen. Ich wollte in ein Restaurant, wo es ein Bier gibt. Da fielen einige Ziele in der Naehe aus, oder wir waren neulich grad erst dort gewesen – nicht schon wieder! – und dann meinte Frau meine etwas spoettisch: “Warum nicht Lemlunay?” “Gut,” sagte ich, “Lemlunay!

Lemlunay”, was in T’boli und B’laan so etwas wie “Paradies” bedeutet, liegt von dort, wo wir in GenSan diskutierten, 40 km entfernt in Maasim, Sarangani, nahe dem Fischerdorf Tinoto, am Ausgang der Sarangani Bay, die sich dort zur Celebes See oeffnet. Dort hat ein gewisser Paul Partridge 2005 beginnend ein Resort eingerichtet, das er staendig erweitert hat, und das mit Hotel, Huetten zur Miete, Restaurant, Swimming Pool eine Urlaubs-Anlage ist, die neben der Tauch-Schule selbst Tauchen, Schnorcheln, Bootstrips als Aktivitaeten anbietet.

Auf der Fahrt dorthin begann es zu regnen, und es war grau in grau, als wir ankamen. Auf der Terasse des Restaurants, direkt ueber der Klippe zum Meer hinunter, waren von dem Dutzend Tische nur zwei besetzt. Wir konnten uns einen Tisch aussuchen, von wo aus wir ueber die Bay und zur See hinaus schauen konnten. Bei klarem Wetter sieht man Glan gegenueber auf der anderen Seite der Bucht. Gestern sah man Glan nicht. Graue Wolken hingen ueber dem grauen Wasser, die nahtlos ineinander uebergingen. Wir bestellten unser Essen, ich bekam mein San Mig Pilsen. Und dann saszen wir dort, aszen Grilled Tuna Belly und Chop Suey, “lami kaayo ~ sehr lecker”, der Regen trommelte immer staerker auf das Dach der Terasse. Dann kam nach und nach, erst hatten wir nur zwei gesehen, die ganze Flotte der Fischerboote von Tinoto aus der grauen Suppe von Regen, Meer und Wolken und tuckerten mit ihrem Fang vor uns her heim zu ihrem Dorf. Es war ein grauer Mittag am grauen Meer mit grauer Fischerboots-Parade. Die grauenhafte Musik, die in Restaurants hier immer laeuft, war kaum zu hoeren bei dem Trommeln des Regens und dem Klatschen und Rummsen der Wellen gegen den Fels unter uns.

Was fuer ein herrlicher Tag!

Dabei hatte der ziemlich mies begonnen, weil ich keine Internet-Verbindung kriegte. Als wir wieder zu Haus waren, kam ich endlich in’s Netz und stellte fest, dass ich nichts verpasst hatte. Rein gar nichts, was sich fuer mein Blog gelohnt haette – nur Lemlunay.

(Wenn es interessiert, die haben eine Web-Seite mit allen Infos – lemlunayresort.com – und das Wetter ist hier meistens besser als gestern.)

Die Redaktion fügt noch ein Video über das Lemlunay Resort bei:

 

Duterte vs. Sison – “PhilStar” brachte gestern eine Meldung, dass Praesident Rodrigo Roa Duterte Gespraeche mit Jose Maria Sison wuenscht, dem Gruender der CPP (Communist Party of the Philippines), der sich in den Niederlanden als Asylant aufhaelt. Duterte hat in dem Interview mit “MindaNews”, auf das “PhilStar” sich beruft, am Freitag in Davao gesagt: “Ich will dass Sison herkommt. Wir zwei werden miteinander reden. Nur wir zwei in diesem Raum.” Sison versteckt sich in den Niederlanden, solange das noch moeglich ist. Der denkt im Traum nicht daran, in die Philippinen zu kommen, wo er Gefahr laeuft zur Rechenschaft gezogen zu werden. Auszerdem hat Sison der NPA (New People’s Army) nichts zu sagen, das hat er selbst zugegeben, wie Duterte weisz. Weshalb sollte er mit dem reden?

Und warum sagt Duterte das?

Man kann schlecht gegen jemanden vorgehen, der im Ausland poebelt. Ist der erstmal hier, sieht das anders aus. Das weisz Sison, und deshalb wird er den Teufel tun und herkommen.

Heute morgen les ich in “InterAksyon”, dass Sison mit einem Treffen einverstanden ist – in einem zu den Philippinen benachbarten Land.

Mount Mayon… – …ist bekannt fuer seine perfekte konische Form. Von der sieht man im Moment allerdings wenig, weil er unruhig ist und Asche spuckt. Um die 4 Tsd Menschen sind auf der Flucht vor einem erwarteten Ausbruch. Meldungen dazu haben es auch in die benachbarte Presse geschafft – “The Straits Times” und “South China Morning Post”.

Politisch ist es eher ruhig… – …und ich hoffe, dass es keine Ruhe vor dem Sturm ist, sondern nur mildes Ausklingen der Pause in’s neue Jahr hinein. Man hat sich mit der Verfassungs-Aenderung vor Augen und BBL (Bangsamoro Basic Law) im Nacken ja Einiges vorgenommen.

Zum BBL meint Rigoberto Tiglao in seiner Kolumne in “Manila Times” heute, dass der “Bangsamoro nonsense” besser begraben wird, weil er eine Beleidigung der Republik sei. Dass Bangsamoro sich mit der Verfassung beiszt – zum Beispiel eine von Manila unabhaengige Polizei – ist schon laenger bekannt, und so ein biszchen hab ich den Verdacht, dass Tiglao das Thema nur vorschiebt, um den in diesem Thema erfolglosen Benigno Aquino pruegeln zu koennen, der mit dem Thema – so Tiglao – auf den Friedens-Nobelpreis hoffte, bis er sich mit Mamasapano selbst einen Strich durch die Rechnung machte.

Warten wir ab, ob die Duterte-Regierung sich an dem Thema auch die Zaehne ausbeiszt, oder via Verfassungs-Aenderung am Ende doch noch die Kurve kriegt.

Francisco “Kit” Tatad… – …ist ein ehemaliger Minister fuer Oeffentlichkeitsarbeit unter Ferdinand Marcos (1969-1980), Senator (1992-2001) und nun Journalist, dessen Kolumne in “The Manila Times” ich nur eine kurze Zeit ertraeglich fand. Ich hab sein oberlehrerhaftes von sich selbst triefendes Gesuelze schlieszlich nicht mehr gelesen und dachte schon, als ich ihn in letzter Zeit nicht mehr fand, dass er eingesehen hat, dass sich kein Schwein fuer ihn interessiert, und er sich zur Ruhe gesetzt hat.

Falsch gedacht.

Er interessiert sich mehr fuer sich selbst als zuvor und beginnt heute mit diesen Worten: “Ich war fuer einen Monat fort, und zum ersten Mal seit ich meine journalistische Karriere begann entschied ich, nichts fuer mein Blatt zu schreiben, waehrend ich im Ausland bin. Dies war hoechst ungewoehnlich, doch es gibt eine Erklaerung dafuer. Ich wollte meinen Lesern und mir eine dringend benoetigte Pause geben. Ich wollte auch sehen, ob eine erzwungene Stille von einem aktiven Teilnehmer des nationalen Dialogs irgendeinen Einfluss auf den oeffentlichen Ideenaustausch haette.

Ich hab nicht gemerkt, dass mir etwas fehlt, auch wenn ich nur passiver Teilnehmer des nationalen Dialogs bin. Er hat natuerlich gleich am ersten Tag eine unterwuerfig lobhudelnde Mail bekommen, die ihn nachgerade erschuettert hat, und seine Assistentin bei der “Manila Times” – die vermutlich ihren Job los ist, wenn er das Handtuch schmeiszt – hat fast taeglich nachgefragt, wann er seine Kolumne wieder aufnimmt.

Nun, dann schreibt er etwas Besinnliches ueber seinen Urlaub in Iowa und Chikago, dass er ein Buch schreiben will, gibt einen angewiderten Ueberblick zum Niedergang der Weltpolitik und widmet sich seinem Thema: Duterte fertig machen.

Ich hab das nur ueberflogen und weisz, dass ich ihn weiter nicht lesen werde. Er hat auch schon zwei Leserbriefe, jetzt um 5:25 a.m., als ich das lese. Der erste ist in Tagalog und sagt, soweit ich das verstehe, ich kram nicht extra das Lexikon raus, dass ihn keiner vermisst hat. Der zweite Leserbrief ist leichter verstaendlich: “Nothing has changed with you Tatad. Still attacking President Duterte and his Government. F**k off back to the US.

Er wird das kaum tun, sondern sich weiter fuer einen wichtigen Teilnehmer am nationalen Dialog halten. Ich erwaehne ihn hier um zu zeigen, dass es nicht nur den Widerstand des Gelben Kults und den “Inquirer” gegen Duterte gibt. Tatad in “The Manila Times” ist schlimmer, echt zum Abgewoehnen.



Gemaesz “PhilStar”, “MindaNews”, “InterAksyon”, “ManilaTimes” u.a.

 

Diskutiert wird darüber im DER PHILIPPINISCHE EXPAT KLUB, in der Gruppe POLITIK!

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

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