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…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Montag, den 27. November 2017

 

Fuer ein klares Wort… – …mit der Maszgabe, es sei “Zeit den kommunistischen Aufstand zu beenden, und zwar vollstaendig” spricht sich der Leitartikel der “Manila Times” aus. Der Leitartikler betont noch einmal, dass die Armee laut deren Sprecher, Generalmajor Restituto Padilla, den landesweiten Kampf gegen NPA (New People’s Army) erklaert habe, wie ich am Samstag berichtete. Der Leitartikler bedauert jedoch, dass dies nun zerredet wird.

Senats-Praesident Aqulino “Koko” Pimentel bot den Senat als “Bruecke” fuer inoffizielle Gespraeche an.

Padilla selbst sagte bloederweise in derselben Presse-Konferenz, das Militaer wuerde mit lokalen Behoerden weiter dafuer werben, dass Rebellen in den Schosz des Gesetzes zurueck kehren.

NDF-CPP-NPA, also dieser kommunistische Verein insgesamt meint, ihnen muesse die Beendigung der Gespraeche erst offiziell mitgeteilt werden.

Wie bitte?



Die Proclamation No. 360 des Praesidenten vom 23. November 2017, unterschrieben von demselben und von Staatsminister Salvador C. Medialdea gegengezeichnet, in der es woertlich heiszt “Now, therefore, I, Rodrigo Roa Duterte, President of the Republic of the Philippines, by virtue of the powers vested in me by the Constitution and existing laws, do hereby declare the termination of peace negotiations with the NDF-CPP-NPA and all its adjuncts and organizational units” ist in der “Official Gazette” veroeffentlicht und kann im Internet unter “www.officialgazette.gov.ph” eingesehen werden. Ist NDF-CPP-NPA schon als eigener Staat im Staate anerkannt, dass man denen das durch Boten erst noch mitteilen muss? Ist dafuer der Auszen- oder der Innen-Minister zustaendig, oder sind das auch nur Buerger dieses Landes, die sich zu informieren haben, und fuer die gilt: “Unwissenheit schuetzt vor Strafe nicht”? Was in der “Official Gazette” steht, wird als bekannt vorausgesetzt.

So schlieszt der Leitartikler denn auch: “Unter den widerspruechlichen Signalen und Zeichen riskieren wir einen Blick in die sich entfaltende Zukunft. Fuer alles gibt es eine Zeit, erinnert uns die Heilige Schrift. Dies ist die Zeit, wagen wir zu sagen und zu hoffen, die kommunistische Erhebung im Land vollstaendig zu beenden.

Das ist doch mal ein klares Wort!

Ein unklarer Begriff – Der Begriff “Indo-Pazifik” stach mir Anfang November unangenehm ins Auge, als er bei der Asien-Reise von US-Praesident Donald Trump auftauchte, der beim APEC-Gipfel in Danang fuer eine “freie und offene Indo-Pazifik Region” sprechen wolle, und auch US-Auszenminister Rex Tillerson wurde nicht muede ihn wieder und wieder zu wiederholen.

Eine Woche spaeter las ich einen Kommentar von Bhavan Jaipragas in der “South China Morning Post”, der hofft, dass Trumps “Indo-Pazifik”-Gerede keine Wiederbelebung der einst gegen China gerichteten Vier-Laender-Allianz von USA, Japan, Australien und Indien sein solle, die als Antwort verstanden wurde auf “Chinas Herausforderung an die gesetzes-basierte internationale Ordnung.

Nun stochert Cary Huang in der gestrigen “South China Morning Post” weiter im Nebel moeglicher Deutungen unter der Ueberschrift: “USA, Japan, Indien, Australien … ist Quad der erste Schritt zu einer Asien-Nato?” “Quad” bezieht sich auf einen “Quadrilateral Security Dialog”, den der japanische Premier Shinzo Abe im Jahre 2007 anregte, in dem die vier “gleichgesinnten” Nationen sich zusammen tun wollten, es nach Protest Chinas jedoch bleiben lieszen.

Offenbar haben die Vier aber neulich beim ASEAN-Gipfel in Manila das einst verleugnete Kind doch noch anerkannt: “In einer Erklaerung nach dem Treffen sagten die vier Nationen, sie seien verpflichtet eine ‘freie und offene’ Region zu sichern, mit ‘Respekt fuer Internationales Recht’ und der ‘regel-basierten Ordnung im Indo-Pazifik’, ein Bezug zu dem, was sie als Chinas Missachtung von territorialen, maritimen und kommerziellen Regeln sehen – einschlieszlich Pekings Ablehnung eines Entscheids eines Internationalen Schiedshofes gegen sich bezueglich seines Disputs zum Suedchinesischen Meer mit den Philippinen.

Der dabei verwendete Begriff “Indo-Pazifik” wird von Huang als “klarer Schuss auf Peking” gewertet, das an dem Begriff “Asien-Pazifik” festhaelt.

Einmal neugierig geworden finde ich einen Artikel in dem amerikanischen Politik-Magazin “The National Interest”, mit der Ueberschrift “Ist Indo-Pazifik der neue Angel-Punkt?” vom 23. November, der sich mit der Rivalitaet von Indien und China befasst. Zwar seien die bisher miteinander ausgekommen, doch “China hat 2016 seine erste militaerische Uebersee-Basis 2016 in Djibouti eroeffnet. Djiboutis Lage an der Nordwest-Ecke des Indischen Ozeans hat Aengste in Neu Delhi angeheizt, dass China Indien einschlieszen koenne durch einen Ring von Partnerschaften mit Sri Lanka, Bangladesh, Myanmar und Nepal.” Bisher hat Indien sich nicht geruehrt, was Chinas Projekt Neue Seidenstrasze angeht, deren suedlicher Meeresweg Indien umfasst, doch wie ist in dem Zusammenhang die zitierte Verpflichtung der Vier fuer eine “freie und offene Region” zu sehen?

Will Trump China isolieren, oder will China Indien umzingeln – was soll’s denn nun sein?

Rory Medcalf sah am 16. November in “Channel News Asia” unter der Frage “Warum der Indo-Pazifik Asien-Pazifik weiter beunruhigen wird (will keep trumping)” keine der beiden Strategien als moeglich. Es sei vielmehr oekonomische Notwendigkeit, dass alle Beteiligten sich daran gewoehnen, dass es keine Vorherrschaft nur einer Groszmacht mehr gibt. Man solle sich da nicht “vertrumpen” lassen.

Dann hoffen wir mal, dass die weisen Fuehrer der betroffenen Nationen das auch so sehen wie der Professor Medcalf von der Australian National University. Aber warum eigentlich nicht? Praesident Rodrigo Roa Duterte hat doch auch eingesehen, dass Kooperation mit China besser ist als Konfrontation.



Ein Gebet des Papstes… – …hat sich die inhaftierte Senatorin Leila de Lima gewuenscht und dem Papst am 15. August geschrieben: “Lieber Papst Francesco, ich bin Leila de Lima, eine Senatorin von den Philippinen und eine politische Gefangene die fuer die vergangenen 173 Tage von Praesident Rodrigo Roa Duterte eingesperrt wurde…

Liebe Schwester Leila, da hast du aber ein biszchen gelogen. Dein Haftbefehl wurde von der Richterin Juanita Guerrero unterschrieben, und das nicht, weil du der Liberalen Partei angehoerst…” haette der Papst antworten koennen, hat er aber nicht.

Bei einer Messe im Haft-Zentrum der PNP am Sonntag gab eine freudig erregte (overjoyed) de Lima im Beisein von Familie, Freunden und Unterstuetzern bekannt, der Papst habe ihr einen “wunderbaren Rosenkranz” ueber den paepstlichen Nuntius, ueberreicht durch den Polizei-Kaplan zukommen lassen, der ihr versicherte, dass der Papst ihren Brief gelesen habe und fuer sie beten werde.

Na, hoffentlich hat de Lima da nicht wieder gelogen, sonst kommt sie nach dem Gefaengnis auch noch in die Hoelle.

Eine Erlaubnis… – …des Obersten Gerichts benoetigt Richterin Teresita de Castro, Richterin daselbst, wenn sie vor dem heute fortzusetzenden Justiz-Ausschuss zu Vorgaengen des Obersten Gerichts aussagen soll. Ob sie die bekommt, wo es doch gegen die Oberste Richterin, Maria Lourdes Sereno selbst geht?

Nun, Sereno war bei “en banc”-Entscheidungen zuletzt schon oefter in der Minderheit, warum nicht auch in dieser Frage? Die andere Frage ist, wie schnell die Frage entschieden wird.

Ich werde es sehen, wenn ich gleich wieder vor dem Fernseher sitze. Ich denke, “GMANews” uebertraegt live. Zwischendurch werde ich ab und an jedoch nach “PTV” zappen, was in Sultan Kudarat laeuft (siehe gestern). Wenn Praesident Duterte dort beim Bangsamoro Parlament ist, ist “PTV” meist auch mit dabei.

Gemaesz “ManilaTimes”, “ManilaStandard”, “ManilaBulletin”, “PhilStar”, “NationalInterest”, “SouthChinaMorningPost”, “ChannelNewsAsia” u.a.

 

Diskutiert wird darüber im DER PHILIPPINISCHE EXPAT KLUB, in der Gruppe POLITIK!

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

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