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…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

VON HEIKO ECKARD

Samstag, 14. Oktober 2017 

Ihr koennt euch nicht verstecken – “Ja, Maria Josephina Verginia Laurio ist ‘Pinoy Ako Blog’, und wir sehen uns alle vor Gericht”, schreibt jene bisher unbekannte Bloggerin, die unter dem Zeichen “Pinoy Ako Blog” Senatoren verunglimpfte als solche, die “zu unterschreiben sich geweigert haben”. Gemeint war eine Erklaerung zum Ende des Toetens, das, nach Aussage dieser Duterte-Unterstuetzer an ihnen vorbeigegangen war. Bei einer Senats-Untersuchung zu FakeNews am 4. Oktober stand Aussage gegen Aussage, ob das absichtliches Umgehen oder widrige Umstaende waren, die dafuer sorgten, dass die Senatoren, die hinter Duterte stehen, sich nicht auch gegen sinnloses Toeten aussprechen konnten.

Aber das ist Schnee von gestern.

Wichtiger ist, dass bei dieser Untersuchung zwar ein Pro-Duterte-Blogger erschien, Rey Joseph Nieto, Betreiber der Web-Seite “Thinking Pinoy”, doch niemand der Anti-Duterte-Szene. In Verdacht geriet Edward “Cocoy” Dayao, von dem Nieto aufgedeckt hatte, dass dieser die Web-Seite betreibt, auf der “Pinoy Ako Blog” erscheint. Weitere Nachforschungen fuehrten ihn dann aber zu “Jover” Laurio, mit vollem Namen Maria Josephina Verginia Laurio, als tatsaechliche Autorin der Beitraege der Web-Seite, was Nieto nun ins Netz stellte, woraufhin die sich zu erkennen gab.

Laurio fuehlt sich bloszgestellt, weil Kotstuerme auf sie niederprasseln, wo sie doch nur tapfer ihre Meinung gesagt hat, und sie will vor Gericht gehen.

Was hat sie denn erwartet?

Anonymitaet vetraegt sich schlecht mit Tapferkeit. Eine eigene Meinung zeichnet sich wesentlich dadurch aus, dass man zu ihr steht.

Hier zeigt sich, was Jojo Robles Ende September im “Manila Standard” zu anonymen Bloggern schrieb: “Was der anonyme Blogger wirklich sucht, ist nicht Meinungsfreiheit sondern Verantwortungslosigkeit (not freedom of expression but freedom from responsibility).



Was auch immer dabei herauskommen mag waere eigentlich unwichtig, offenbarte sich hier nicht ein genereller Charakterzug der Opposition, den Getsy Tiglao in ihrer Kolumne im “Manila Bulletin” auch bei dem Noch(?)-Vorsitzenden der Wahlkommission Andres Bautista ausmacht. Das Fragezeichen hinter dem “Noch” ruehrt daher, dass Praesident Rodrigo Roa Duterte den Ruecktritt von Bautista akzeptiert hat und nicht versteht, dass nun ein Amtsenthebungs-Verfahren folgt: “Ich war ueberrascht. Ich meine, es war am andern Tag, als er seinen Ruecktritt einreichte. Ich meine, ich hab’s unterschrieben, weil es besser waere wenn er geht. … Ich weisz nicht, ob man jemanden des Amtes entheben kann oder nicht, da er sich doch durch den Ruecktritt selbst schon entfernt hat.

Tja, geht das oder geht das nicht?

Tiglao stellt fest: “Aber so sind die Philippinen. Viele hier haben eine Haut dicker als ein Bueffel, und Scham ist grad eine Gegen-Tugend in derselben Liga wie Scheinheiligkeit. Ist der Comelec-Posten derart wichtig fuer Bautista (oder fuer die Oppositions-Partei), dass er um’s Verrecken daran festhaelt?

Aufrichtigkeit und Verantwortung fuer das eigene Tun sind Fremdworte fuer die “Yellowtards”. Man luegt und verleumdet auf Deubel komm raus, und wird das aufgedeckt, zieht man eben vor Gericht – Laurio ist eine 36-jaehrige Jura-Studentin – und flickt dem Aufdecker was am Zeug.

So auch Senator Antonio Trillanes, der mit angeblichen Konto-Auszuegen und -Bewegungen die Billionen unerklaerter Gelder der Duterte-Familie seit dem Wahlkampf letztes Jahr in die Zeitung bringt und verlangt, dass die ihre Unschuld beweisen. Man merkt, dass Trillanes kein Jura-Student ist, wenn er so locker die Beweis-Last umkehrt, aber damit kommt er bei Sara Duterte-Carpio nicht durch. Sie fordert ihn auf zu beweisen, dass es diese Konten gibt. Das tut er nicht, und Duterte-Carpio hoehnt: “Du bist mutig genug zu sagen, dass wir eine Familie von Moerdern und Dieben sind, aber du versteckst dich hinter deiner parlamentarischen Immunitaet. Zeig deine Eier [balls ~ kann man auch mit ‘Schneid’ uebersetzen], versteck sie nicht im Senat.

Das wird Trillanes nicht tun, denn dann muesste er die Quelle seiner Information aufdecken. Die kann nicht legal sein, sondern nur – wenn er denn eine Quelle hat – durch Bruch des Bank-Geheimnisses zustande gekommen sein. Dann aber waere ein entsprechendes Verfahren gegen ihn (nach Aufheben der Immunitaet oder Entfernen aus dem Senat, da ist ja noch eine Ethik-Verhandlung anhaengig) und seine Informanten faellig. Er wirft mit Dreck in der Hoffnung, dass Duterte in seiner Verteidigung einen Fehler macht, den er ihm dann reinreiben kann.

Auch hier wieder – es kommt sowieso raus. Warum versuchen sie es trotzdem immer auf’s Neue?

Die Opposition nervt nur, und sie merkt nicht, dass das drauszen nicht ankommt. Nach den neuesten Umfragen von “Pulse Asia” stehen, im Gegensatz zu Umfragen der “Social Weather Stations”, weiter 80 Prozent der Bevoelkerung hinter Praesident Duterte. Das Volk ist nicht so dumm wie die Opposition glauben mag.

Gemaesz “ManilaTimes”, “ManilaBulletin”, “ManilaStandard”, “PhilStar”, “Rappler” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht. 

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