Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN   Click to listen highlighted text! Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN
LeutePolitikPRESSESCHAU

…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Mittwoch, den 09. Mai 2018

 

 

Wanda Teo tritt zurueck”… – …lautet die heutige Schlagzeile der “Manila Times”. Nach Darstellung ihres Anwalts, die vom Sprecher des Praesidenten, Harry Roque, bestaetigt wurde, hatte die Tourismus-Ministerin Teo vor der Kabinetts-Sitzung am Montag ihr Ruecktritts-Gesuch dem Staats-Minister Salvador Medialdea persoenlich uebergeben. Am Ende der Sitzung kam es in der Nacht zu einer Aussprache von Teo mit Praesident Rodrigo Roa Duterte. Dies hatte der “PhilStar” umgedeutet, dass Duterte sie da zum Ruecktritt aufgefordert haette. Das ist nun in kurzer Zeit die dritte Ente, die “PhilStar” sich geleistet hat. Ich werde ihn in Zukunft wirklich ignorieren, und mich nicht mehr durch angebliche “Neuigkeiten” verleiten lassen zu schreiben, was denen so in den Kopf kommt.

Duterte hat Teos Ruecktritt akzeptiert, und als neue Tourismus-Ministerin Bernadette Romulo Puyat ausgesucht, eine ihm bekannt nahe Freundin, die bisher als Agrar-Untersekretaerin eingesetzt war, die Reis-Importe des Landes zu ueberwachen.

Entgegen dem sonst ueblichen Schneckentempo der Ermittlungen durch das Buero des Ombudsmann, wenn es um Mitglieder der Aquino-Regierung ging, legt Ombudsfrau Conchita Carpio-Morales gegen Ende ihrer Karriere geradezu einen Schluss-Spurt hin. Von Reportern wegen der 60 Mio Peso befragt, die da zwischen der zurueckgetretenen Tourismus-Ministerin Teo und ihren Bruedern im staatlichen “PTV” gelaufen ist, was ja zum Ruecktritt fuehrte, ob es da eine Untersuchung gibt, antwortete Morales: “Ja, ja, das haben wir schon gemacht.

Teo ist da noch nicht vom Haken, und dass ihr Bruder das Geld zurueckgeben will, wird allgemein eher als Schuldeingestaendnis betrachtet.

 



 

Das ist nur etwas fuer Feiglinge!”… – …lehnt Noch-Oberste Richterin Maria Lourdes Sereno einen Ruecktritt ab, der ihr inzwischen auch von einigen Anhaengern nahegelegt wird. Bei einem Forum der Adamson University in Manila zu dem Thema “Women on Fire” sagte sie: “Die Diktatur wird siegen und wird vorherrschen im Land, wenn der quo warranto-Antrag gewinnt und die Unabhaengigkeit der Justiz wird tot sein.” Leider kann ich hier schriftlich nicht diesen Kindergaertnerinnen-Ton imitieren, in dem sie das vor einem erwachsenen Publikum mit erhobenem Zeigefinger intonierte. Meine Frau und ich schauten uns leicht befremdet an, als wir Sereno in Jessica Sohos “State of the Nation” in “GMANews” sahen. Wir konnten nur den Kopf schuetteln, wer so einen Menschen als Oberste Richterin jemals einsetzen konnte.

Nun das ist ohne viel zu ueberlegen klar, und darauf reitet Rigoberto Tiglao in seiner Kolumne in “The Manila Times” heute herum. Er findet, dass mit der Abscheulichkeit, mit der Sereno sich an ihr Amt klammert, nur eine Tatsache gleichziehen kann. Das ist das Buendnis, das Gelbe und Rote eingegangen sind, um den Rausschmiss Serenos zu verhindern. In einer zwei-seitigen Anzeige hatten sie in den letzten Tagen in einigen Blaettern hier eine Aufforderung verbreitet, Sereno im Amt zu belassen. Abgesehen davon, dass das eine schweineteure Angelegenheit ist, eine solche Anzeige kostet 500 Tsd Peso, findet Tiglao in der Liste der Unterschreiber dieser Forderung nicht nur die ueblichen Gelben Groeszen und Kleriker, sondern auch politische Links-Auszen, Kader der kommunistischen Partei.

Hierzu schreibt Tiglao: “Wissen sie nicht, dass Sereno vom frueheren Praesidenten Benigno Cojuangco Aquino III an das Oberste Gericht gebracht wurde, zuerst als Richterin und dann als Oberste Richterin, einzig und allein um die Interessen seines Klans bei der Hacienda Luisita zu verteidigen, eine riesige Zuckerrohr-Plantage in der Groesze von Makati und Pasig zusammen? Die Cojuangcos fochten mit Zaehnen und Klauen seit 1987 um den Besitz von der Land-Reform auszuschlieszen, und als sie damit nicht durchkamen, 5 Mrd Peso als ‘Kompensation’ von der Regierung zu erhalten. Haben sie vergessen, dass mindestens 12 ihrer Kameraden bei dem sogenannten Hacienda Luisita-Massaker 2004 brutal getoetet wurden, als sie kaempften, die Plantage unter die Land-Reform zu bringen?

Tiglao meint, dass Aquino Sereno gerade deshalb ernannte, weil sie total unqualifiziert war und man sich deshalb auf ihre Loyalitaet verlassen konnte. Nun hat sie die Roten hinter sich, deren Todfeind sie einst war.

Versteh die Welt, wer will.

Interessant ist, dass der alte Taktiker Senator Franklin Drilon diese plakative Anzeige nicht unterschrieben hat. Ueber ihn erinnere ich, dass Jojo Robles einst schrieb: “Moechtest du politisches Ueberleben von einem wirklichen Meister lernen? Beobachte Drilon und lerne.

Unterschrieben hat den Aufruf auch nicht die Vize-Praesidentin Leni Robredo, und darauf reitet Jojo Robles heute in seiner Kolumne in “The Manila Times” herum. Er vermutet, dass irgendjemand sie wohl erinnert hat, dass sie da haette mitziehen muessen, und nun beeilt sie sich in einer Rede, das wettzumachen, macht aber mal wieder – so Robles – alles falsch. Das finge mit der Grammatik an, wenn sie sagt “We will not go quiet into the night”, es koenne aber vielleicht auch sein, “dass sie einfach etwas mehr Zeit braucht als andere Menschen um Information zu verarbeiten und einen Standpunkt zu beziehen.

Ich will das nicht weiter auswalzen. Wo den einen – Drilon – politisches Kalkuel die Unterschrift verweigern laesst, ist es bei der anderen – Robredo – pure Dusseligkeit. Robles schlieszt: “Noch einmal, ich sehe nichts, was fuer Robredo in der Sache spricht. Ihre verspaetete und gedankenlose Verteidigung von Sereno ist nur ein weiterer Beweis, dass die Vize-Praesidentin nicht selbst denken kann – und dass sie fuerchterlich lange braucht auch nur das zu sagen, was zu sagen ihr gesagt wird.

Ein letzter Versuch… – …zu einem Frieden mit den Kommunisten zu kommen, laeuft derzeit in Euopa an. Waehrend der Kabinetts-Sitzung am Montag informierten der Friedens-Berater Jesus Dureza und Arbeits-Minister Silvestre Bello als Vorsitzender des Friedens-Ausschusses der Regierung den Preaesidenten, dass “Anstrengungen die Friedens-Verhandlungen mit CPP/NPA/NDF [Communist Party of the Philippines/New People’s Army/National Democratic Front] wieder aufzunehmen im Gange sind durch Hintergrunds-Gespraeche, die derzeit in Europa stattfinden.

Ich bin da skeptisch und hab das oefter geaeuszert. Die Kommunisten sind keine politische Groesze mehr, sondern eine Bande von Terroristen. Deshalb lass ich die Meldung mal so im Raum stehen.



Gemaesz “ManilaTimes”, “ManilaBulletin”, “GMANews”, “ManilaStandard” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Click to listen highlighted text!