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…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Montag, den 12. Februar 2018

 

Geruecht, Witz oder was? – Ich war skeptisch, als ich gestern in “PhilStar” die Meldung las, dass Praesident Rodrigo Roa Duterte schon vor der Erklaerung des ICC (International Criminal Court) gewusst haben will, dass da eine Untersuchung auf ihn zukommt. Freunde im Ausland haetten ihm den Mitschnitt eines Telefon-Gespraeches von Loida Nicolas Lewis mit jemandem in den Philippinen zukommen lassen, aus dem das hervorgeht.

Loida Nicolas Lewis, eine Filipina Jahrgang 1942, heiratete 1969 Reginald Lewis, einen reichen amerikanischen Geschaeftsmann mit geschaetzten 400 Mio Dollar. Nach dem Tod ihres Gatten uebernahm sie das Geschaeft. Sie wohnt in New York, ist Leiterin der Philippinisch-Amerikanischen Gemeinde und unterstuetzt die Liberale Partei in den Philippinen. Sie war und ist gegen Duterte und erreichte eine Entscheidung des Obersten Gerichts, dass Filipinos im Wahlkampf 2016 fuer ihre Kandidaten im Ausland werben duerfen. “ABS-CBN” zitierte sie im Dezember 2016 zu Duterte: “Ich war beeindruckt von seiner Aufrichtigkeit. Dann dachte ich, er sei aufrichtig, dass, was die Menschen in den Philippinen arm macht sind Drogen, Korruption und Ungerechtigkeit. Aber was seh ich jetzt? Er mordet, mordet und mordet. Ich wuerde sagen er ist in dem Sinne ein Moerder.” Folgerichtig hat sie einen Verein zur Abwahl Dutertes gegruendet, der Ausdruck “Sturz” war ihr wohl zu offensichtlich. Vermutungen, dass sie mit Leila de Lima, Leni Robredo, Maria Ressa vom “Rappler” und aehnlich Gesonnenen unter einer Decke steckt, werden oefter geaeuszert.

Dass also die einschlaegig bekannte Lewis hinter einer Intrige steckt, Duterte durch den ICC aus dem Weg zu raeumen, wuerde in’s Bild passen, und eben deshalb bin ich vorsichtig – “es passt zu gut”.

Verschwoerungstheorien verpuffen meist ziemlich rueckstandsfrei, wenn man ihnen nachgeht, und was Duterte letzten Freitag laut “PhilStar” aeuszerte, ist zu allgemein, als dass es irgendetwas beweisen koennte. Hat Lewis nur davon gewusst, oder steckt sie selbst dahinter? Mir gefaellt auch nicht, dass keine andere Zeitung das aufgegriffen hat. War auszer einem ungenannten “PhilStar”-Mitarbeiter (warum kein Name?) kein anderer Journalist bei dem Presse-Briefing in der Matina Enclaves Residence in Davao, als Lewis “demaskiert” wurde? Welche auslaendische Nation hoert deren Telefon-Gespraeche zwischen New York und den Philippinen ab und versorgt Duterte damit? Und wie koennte Lewis Einfluss auf die Chef-Anklaegerin Fatou Bensouda beim ICC in Den Haag nehmen?

Ich glaub das erst, wenn ich das in einer Zeitung meines Vertrauens lesen kann, und da hab ich heute morgen nichts gefunden. Dem “PhilStar” trau ich nicht unbedingt ueber den Weg. Er wurde in der Nach-Marcos-Aera im Dusel von “Cory” und EDSA aus der Taufe gehoben, und man kann Geruechte ja in die Welt setzen, um – wenn sie widerlegt sind – bei Duterte Verfolgungswahn zu diagnostizieren oder auf die Pro-Duterte Blogger einzupruegeln, die das Thema sicher beidhaendig aufgreifen werden – im “PhilStar” wird die Meldung schon unter “Trending” eingeordnet (289 shares). Und Duterte selbst ist ja nun auch ein Schlitzohr, da muessen wir uns nichts vormachen. Seine “Unterhaltung mit Gott” im Flieger auf dem Rueckweg von Japan im Oktober 2016, dem er versprochen haben will nicht mehr zu fluchen, war nur ein Spasz fuer die Journalisten. Was ist, wenn er zu dem Lewis-Geruecht naechste Woche sagt: “Atik-atik lang ~ War nur Spasz”?



Gemaesz “PhilStar” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

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