…aus der philippinischen Presse

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Donnerstag, den 23. April 2020

(zum Bild: Körperliche Distanz besser als sozialer Abstand)

“Worst yet to come”… – …diese Worte des General Direktors der WHO (World Health Organization), Tedros Adhanom Ghebreyesus, zum Coronavirus haben die “Times” und der “Tribune” gemeinsam als Schlagzeile ihrer Ausgaben. Da die Regierung die Worte des WHO-Chefs ernst nimmt, wie der Sprecher des Praesidenten, Harry Roque, versichert, so kann einem Angst und Bange werden bei der zusaetzlichen Aussage, dass es sich um ein Virus handelt, das viele Menschen immer noch nicht verstehen. Genau deshalb habe Praesident Rodrigo Roa Duterte ja Experten befragt, wie die Covid-19-Situation im Land am besten angegangen werden kann. Hoffentlich haben die das Virus verstanden.

Nun geht es aber nicht allein darum, dem Virus den Garaus zu machen, sondern zu beruecksichtigen ist, dass dieses sich in Menschen angesiedelt hat, die den “moerderischen Gegenangriff” moeglichst heil ueberstehen sollen. So versteht sich die andere Schlagzeile des “Standard”, der “Modified lockdown pushed” titelt. Menschen brauchen Arbeit, um sich versorgen zu koennen, sie brauchen Zugang zu Maerkten und Geschaeften, die Verbindung zu ihren Lieferanten haben muessen. Auf ein bisschen Luxus kann man verzichten, auf alles nicht.

Einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden, war Aufgabe von Praesident Duterte, der heute das Ergebnis seiner Beratungen und Ueberlegungen bekannt machen wird. Es wird irgendwo zwischen totaler Aufhebung und totaler Ausweitung der ECQ (Enhanced Community Quarantine) liegen, und wo das sein koennte, diskutier ich nicht.

Die naemliche Frage… – …stellt sich nicht nur auf praesidialer Ebene fuer Luzon, sondern ueberall im Land, wo Gouverneure und Buergermeister lokale Anordnungen getroffen haben, um das Virus in Schach – wie in Cebu und Davao – oder es auszen vor zu halten – wie in GenSan. Cebu hat bereits bis 15. Mai verlaengert, doch GenSan hatte bisher nur einen Covid-19-Fall. Der hatte sich das bei diesem ominoesen Hahnenkampf in Davao geholt, war im Krankenhaus, ist aber nun als geheilt entlassen. Im Lokal-TV meine ich gestern in einem Bericht zu einer Ratsversammlung verstanden zu haben, dass man die Beschraenkungen innerhalb GenSan lockern und sich weiter gegen Zugang von auszen absichern moechte.

Eine verlockende Vorstellung, auch wenn vermutlich “pysical distancing” und evtl. Atemmasken-Pflicht bestehen bleiben, doch sie hat einen Beigeschmack. Irgendwann wird auch diese letzte Schranke fallen, und dann ist GenSan eine Stadt, in der niemand immunisiert ist. Droht dann das “worst yet to come”?

Im “Standard” lese ich nun: “Waehrend die Nationen um ein Heilmittel gegen das neuartige Coronavirus kaempfen, hat Deutschland erste klinische Test dafuer zugelassen, teilte die Aufsichtsbehoerde des Landes am Mittwoch mit. Fuer einen RNA-Impfstoff, der von der deutschen Firma Biontech und dem US-Giganten Pfizer entwickelt wurde, wurden nun Freigabe-Tests an menschlichen Freiwilligen gestattet.”

Beeilt euch!

Gemaesz “Manila Times”, “Daily Tribune”, “Manila Standard” u.a.

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht.