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aus der philippinischen Presse

 



 

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 21. Februar 2020

(zum Bild:  Pastillas)

 

Pastillas”… – …sind Bonbons aus Milch hergestellt, die in Papier eingewickelt sind. Sie sind nun Markenzeichen eines Skandals beim BI (Bureau of Immigration), bei dem Chinesen, die fuer POGOs (Philippine Offshore Gaming Operators) arbeiten, an der ueblichen Visa-Kontrolle am Flughafen vorbei fuer 10 Tsd Peso ins Land kommen. Das Geld wurde in Papier gewickelt uebergeben, das den “Pastillas” aehnelt.

Der Skandal wurde in einer Senats-Anhoerung von Senatorin Ana Theresia “Risa” Hontiveros aufgedeckt, die einen BI-Beamten, Allison Chiong, als “Whistleblower” praesentieren konnte. Praesident Rodrigo Roa Duterte hat darauf die Entlassung dieser Beamten angeordnet. Zu dieser “Neben-Einnahme” kam es, seit 2016 die Bezahlung von Ueberstunden fuer BI-Beamte gestrichen wurde.

Zur Erinnerung… – …da wir grad ueber das BI reden. “Permanent Residents” wie ich muessen sich in den ersten 60 Tagen des Jahres beim BI zum “Annual Report” melden. Ich habe das gestern im “Field Office” des BI hier in GenSan in der Robinson-Mall erledigt. Wer es vergessen hat: naechste Woche ist noch Zeit. Gebuehr: 310 Pesos – keine “Pastillas”!

ABS-CBN – Nachdem Praesident Duterte in seinen Reden hin und wieder ueber ABS-CBN geschimpft hat, mit dem Antrag des General Staatsanwalts Jose Calida aber nichts zu tun haben wollte, deren Lizenz fuer ungueltig zu erklaeren, und stets achtet, dass Kongress, Gerichtsbarbeit und Regierung getrennte Saeulen des Staates sind, hat sich Duterte nun zur Erneuerung der Lizenz des Medien-Riesen erstmalig geaeuszert. Sein Sprecher Salvador Panelo erklaerte:

Der Praesident sagte, sie [die Abgeordneten] sollten etwas dafuer tun. Das heiszt: macht euren Job. Vor dem Kongress ist ein Antrag anhaengig. Dann sollten die Mitglieder des Kongresses das verhandeln und entscheiden, ob die Verlaengerung gewaehrt wird oder nicht. … Die Aufgabe des Kongresses ist es, Gesetze zu verabschieden. Der Kongress hat die Aufgabe in Unterstuetzung der Gesetzgebung alle Angelegenheiten zu untersuchen, die das nationale Interesse und Wohlergehen betreffen. Eine ihrer Aufgaben ist es halt zu diskutieren, ob Lizenzen (Franchise) gewaehrt oder erneuert werden.

Dass ABS-CBN Duterte nicht schmeckt, ist ein offenes Geheimnis. Oft genug hat er in seinen Reden gedroht, ihre Lizenz nicht zu erneuern. Und so war es allgemeines Verstaendnis, dass die Petition des General Staatsanwalts beim Obersten Gericht nicht unbedingt dessen genuin eigene Idee war. Ich habe das schon oefter als Bild gebracht, und ich bringe es hier wieder. In der Maerchenwelt geben Koenige niemals Befehle, Koenige wuenschen. Dabei sind sie bei Hof stets von ihren Edlen umgeben. Und da gibt es Prinzen, die die Wuensche des Koenigs wahr werden lassen. Geht alles glatt, duerfen sie die Koenigstochter heiraten. Geht die Sache ins Auge, tragen allein die Prinzen die Schuld, das ist ihre vornehmste Aufgabe. Koenige sind nie schuld, denn vor Gericht interessieren nur Befehlsketten, und die enden immer bei Prinzen, hoeher reichen sie nie.

Ich habe auch gesagt, dass Duterte sich in seinen Reden ausprobiert, wie weit er gehen kann. Im Falle ABS-CBN merkt er wohl, dass er das Volk gegen sich aufbringt, das vielleicht nicht die Nachrichten von ABS-CBN genieszt, aber deren seichte Unterhaltung, die hier ganztaegig im Free-TV ueberall laeuft. Von daher kann seine Mahnung an die Abgeordneten, ihre Arbeit zu machen durchaus als Rueckzieher gesehen werden.

Ungluecklich war nicht so sehr die urspruengliche Petition, sondern die zusaetzlich beantragte “gag order”, Rede-Verbot fuer ein Medien-Unternehmen durch den General Staatsanwalt. Da schlagen die Wellen hoeher, angepeitscht durch das Schlagwort “Pressefreiheit”. Da hat er nicht nur das Publikum der Seifen-Opern, sondern zusaetzlich die Eliten des Landes und des Auslands gegen sich.

Besonders duerfte dies auch den Sprecher des Hauses treffen, Alan Peter Cayetano, der sich mit Terminierung der Anhoerung des Lizenz-Antrages von ABS-CBN im Mai, wo die aktuelle Lizenz Ende Maerz auslaeuft, wohl glaubte, sich als “Kronprinz” profilieren zu koennen. Er will 2022 Dutertes Nachfolger als Praesident werden und meint, sich dafuer bei ihm Liebkind machen zu muessen. Er sollte nicht nur als “Prinz” ein Auge auf “Koenig Duterte”, sondern im Blick auf die “Koenigswahl”, auch auf das Volk haben.

 



 

Gemaesz “Manila Times” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

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