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…aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Samstag, den 31. August 2019

(zum Bild: Gedanken zur erneuten Einführung der Todesstrafe)

 

It went very well”… – …sagte Praesident Rodrigo Roa Duterte nach seinem Zwie-Gespraech mit Praesident Xi Jinping, wie Sprecher Salvador Panelo  gestern in einem Presse-Briefing erwaehnte. Zwar akzeptiert China den Haager Schiedsspruch nicht, was Duterte nicht ueberraschte – mich auch nicht – doch man war sich einig, dass beide Staaten in der South China Sea sich selbst mehr Zurueckhaltung (self-restraint) auferlegen und Dinge vermeiden, die als Provokation aufgefasst werden koennten. Man wolle sich auf Dinge konzentrieren, in denen man sich einig sei, statt ueber Dinge zu streiten, in denen man sich “einig ist, nicht einig zu sein”.

Da es kein Protokoll des Gespraeches von Duterte und Xi gibt, hier etwas, was Panelo dazu sagte:

Sowohl Praesident Duterte als auch Praesident Xi waren sich einig, dass ihre unterschiedlichen Positionen zwar beibehalten werden muessen, ihre Differenzen jedoch die Freundschaft zwischen beiden Laendern weder entgleisen lassen noch verringern muessen. Sie teilten die Ansicht, dass das strittige Thema nicht die ganze Summe der philippinisch-chinesischen bilateralen Beziehungen ist. Sie sind ebenfalls gleichermaszen der Ueberzeugung, dass die Grundlage und Zukunft der Freundschaft ihrer Laender nicht in ihren jeweiligen Positionen zu diesem Thema verankert werden kann, und dass die Basis ihrer Bindungen ihre jahrhundertealte Freundschaft sowie die Vorteile sind, die daraus auf ihre Voelker durch ihre Zusammenarbeit zurueckfallen.

“Der chinesische Praesident Xi stimmte Praesident Duterte zu, dass die Formulierung des Code of Conduct notwendig ist, und dieser in den letzten [Amts]-Jahren von PRRD [President Rodrigo Roa Duterte] ausgearbeitet werden sollte.

“Praesident Duterte sprach ebenfalls die moegliche gemeinsame Erkundung der Philippinen und Chinas in der West-Philippinischen See an. Praesident Xi sagte seinerseits, dass der zu diesem Zweck eingesetzte Lenkungs-Ausschuss ein umfassendes Programm zu dem Thema ausarbeiten sollte.

“In Bezug auf den Vorfall bei der Recto (Reed) Bank nahm PRRD zur Kenntnis, dass die chinesische Seite die Verantwortung der chinesischen Fischer-Besatzung anerkannt und bestaetigt hat. Er drueckte seine Wertschaetzung fuer die Bereitschaft Chinas aus, den Fischern, die beinahe ihr Leben verloren haetten, eine Entschaedigung zu gewaehren.

In einem weiteren Gespraech mit Chinas Premier Li Keqiang erklaerte Duterte, dass westliche Laender, insbesondere die Vereinigten Staaten, die Erstellung des Code of Conduct den Anrainern des Meeres ueberlassen sollten: “Die groeszte Dringlichkeit kommt wirklich aus der westlichen Welt, und ich moechte Ihnen jetzt vor den Medien und allen sagen, dass die Verabschiedung des Code of Conduct durch China und jeden die geringste Sorge Amerikas ist.

Diese Worte werden den USA, die sich als Herren des Pazifik und der “Freiheit der Meere” verstehen, sauer aufstoszen, aber Duterte verfolgt nun mal eine offene Auszenpolitik.

Spaeter sprach Praesident Duterte vor chinesischen Geschaeftsleuten, die investieren moechten. “PTV” war live dabei, als er vom Skript der Rede abwich und sagte, er wolle sich lieber etwas unterhalten, “gossiping”, so wie Nachbarn halt ueber den Zaun miteinander reden. Ich erzaehl das mal frei aus der Erinnerung nach, weil das Wortprotokoll bei “PCOO” nur einen Link hat, der auf Fehler fuehrt.

Duterte meinte, dass viele Vorbehalte haetten, in den Philippinen zu investieren, weil sein Land im Ruf von Korruption und Gewalt sei. Er versicherte ihnen, dass ihr Geld sicher sei. Und wenn jemand kaeme, zu ihnen oder ihren Agenten oder Anwaelten, der die Hand aufhaelt, dann sollten sie sich an ihn persoenlich wenden, und er werde den Betreffenden vorladen zusammen mit dem klagenden Investor, und der soll ein biszchen Geld mitbringen – er machte dazu mit dem Daumen ueber den Zeigefinger weg die “Bezahl-Bewegung” – ein paar Scheine und Muenzen, und er wuerde den Halunken in Gegenwart des Investors das Geld fressen und die Muenzen schlucken lassen. Das gab Beifall.

Er mahnte die Chinesen aber auch, dass es in den Philippinen chinesische Halunken gebe, die Geld verleihen, die aber, wenn man nicht zurueckzahlt, Leute entfuehren und, wenn da nichts kaeme, oefter auch umbringen. Ihre eigenen Landsleute.

Er warnte abschlieszend ausdruecklich, sich mit Drogen einzulassen, da sei er unerbittlich. “Wenn Sie mein Land kaputt machen, bring ich Sie um!

Duterte spricht Klartext auch mit dem Nachbarn.

 



 

Schluss mit Metaphysik – Der von mir sehr geschaetzte Rigoberto Tiglao schrieb gestern in seiner Kolumne in der “Times” zu dem Thema, dass die Beinahe-Entlassung des Vergewaltigers und Moerders Antonio Sanchez ein gewichtiges Argument fuer die Todesstrafe sei. Seine Argumentation war so ueberzeugend, dass ich nicht gleich dazu schrieb, sondern das erst mal “sacken lassen” musste. Ich empfehle die Kolumne zu eigener Lektuere und will hier nur auf den Kern-Gedanken eingehen.

Tiglao denkt an einen nomadisierenden Stamm, der umherstreift, um Fruechte und leicht zu jagendes Wild zu finden. Die entdecken ploetzlich einen Moerder unter sich. Werden sie nun eine Diskussion beginnen, ob das Leben des Kriminellen so “heilig” sei, dass man es nicht nehmen darf, auch wenn es das Ueberleben des Stammes erleichtern wuerde? Kaum – und so findet Tiglao, dass ein Staat derart entwickelt und mit Polizei und Justiz ausgestattet sein muss, dass er die Abschaffung der Todesstrafe “sich leisten” kann. Daher ist die Todesstrafe in entwickelten, westlichen Staaten zumeist geaechtet, in erst aufschlieszenden oder unterentwickelten Staaten dagegen nicht.

Der Gedankengang ueberzeugt. Mein Argument gegen die Todesstrafe war bisher, dass man nur in Notwehr toeten darf. Damit ist die Armee rechtens, die einen Angriff auf den Staat von auszen oder durch Terroristen abwehrt, aber – ist das Toeten eines gefesselten Gefangenen wirklich Notwehr? Auch meine Argumentation setzt einen entwickelten Staat mit gesichertem Justiz- und Polizei-Apparat voraus. Ist der nicht gegeben, wird das Argument haltlos. Die von mir vorgeschobene “Wuerde des Henkers”, ist ideologischer Ueberbau, oder anders – Metaphysik.

Man kann nun diskutieren, ob die Philippinen einen gesicherten Justiz- und Polizei-Apparat haben, kann man aber gleich bleiben lassen, wenn man sieht, wie die inzwischen gestoppte vorzeitige Entlassung von Strafgefangenen wegen guter Fuehrung laeuft. Gestern zeigte “GMANews” im Fernsehen die von Nicanor Faeldon unterschriebene Anweisung zur Entlassung Antonio Sanchez’. Praesident Duterte stellt zu seinem eigenen Frust immer wieder fest, dass die Korruption im Land weiter Blueten treibt, und dass es nur mit “harter Hand” gefuehrt werden kann. Laut “Inquirer” wurden fast 2 Tsd Insassen, verurteilt wegen abscheulicher Verbrechen, bereits widerrechtlich freigelassen – ist das keine Gefahr fuer die Oeffentlichkeit? Eine Untersuchung des Senats ist hier dringlich – eine strengere Gesetzgebung nicht?

Man kann es dabei belassen, man kann aber auch weiter denken und sehen, dass “Menschenrechte” ebenso ein Luxus sind, den reiche Staaten sich goennen, und den sie als “moralische Keule” gegen “Nachzuegler in Sachen Entwicklung” einsetzen. Ein Leitartikel des “Tribune” mit dem Titel “Mark of Soros” zeigt auf, wie Gelder an die Kritiker Dutertes flieszen, der vom Westen als Wurzel des Uebels ausgemacht wurde. Der Artikel bringt nochmal, was Dan Steinbock in der “Times” schon Mitte Juli schrieb, so dass ich das hier nur wiederhole.

Steinbock schrieb unter der Ueberschrift “The triple nexus”, womit er das Gefuege der Meinungs-Macher George Soros, Madeleine Albright und Pierre Omidyar meint. Soros finanziert ueber “Soros Fund Management” und die “Open Society Foundations” diverse Menschenrechts-Organisationen, die ueber die Island-Initiative Front gegen die Philippinen machten. Soros unterstuetzt den ICC (International Criminal Court), der Praesident Duterte auf’s Korn genommen hat. Albright sponsort mit der “Albright Stonebridge Group” und dem “Albright Capital Management” das NED (National Endowment for Democracy), ein CIA-Ableger, und das NDI (National Democratic Institute), die nicht-amerika-konforme Regierungen als “undemokratisch” verunglimpfen. Mit im Tross ist George Clooney, der 2010 zum lebenslangen Mitglied des “Council on Foreign Relations” ernannt wurde, ein Instititut, das die “wahre Demokratie” hochhaelt. Clooneys Gattin Amal Clooney engagiert sich als Anwaeltin fuer Maria Ressa in Sachen “Pressefreiheit”, die dem Westen heilig ist. Dabei hilft Omidyar, der “Rappler” mit seinen eBay-Geldern finanziert hat. Ueber sein “Omidyar Network” finanziert er auch das CPJ (Committee to Protect Journalists), das den “Press Freedom Award 2018” unter anderen an Ressa verlieh, welcher Preis wiederum verantwortlich war, dass sie in der “Time”-Liste als “Waechterin der Wahrheit” gefeiert wurde, und so wurde “Rappler” von Facebook als “fact checker” engagiert.

Von daher versteht sich, woher Gelder ohne Ende fuer Aktionen gegen Duterte kommen, die “Gutes im Schilde fuehren” – metaphysischer Sand in die Augen jener, die nicht sehen sollen, wie sie geo-politisch an der Nase herumgefuehrt werden.

So schrieb Ninez Cacho-Olivares auch vorgestern im “Tribune” zu der Initiative der Gelben Prominenz, die die inhaftierte Senatorin Leila de Lima per Tele-Konferenz an den Sitzungen des Senats teilnehmen und dort ihre Tiraden gegen Duterte vorbringen lassen moechten. Dazu gehoert neben de Lima selbst Senator Franklin Drilon, der als Senats-Praesident dasselbe Ansinnen der Teilnahme an Senats-Situngen fuer den von Justiz-Ministerin Leila de Lima wegen angeblicher Schiebung inhaftierten Senator Bong Revilla ablehnte. Revilla wurde nach Ende der Aquino-Aera rehabilitert, und nun haben jene, die ihm Unrecht antaten, die Stirn fuer de Lima zu fordern, was sie ihm versagten. Die “double standards” der ehemals Herrschenden und ihrer westlichen Unterstuetzer koennten unbefangene Leser dazu bringen, die im Schilde gefuehrte “Metaphysik” fuer ausgemachte Luegen zu halten.

Das Gewerbe der Drucker sagt sarkastisch von sich selbst: “Wir machen Papier schmutzig.” In diesem Sinne sind der Haager Schiedsspruch, die Freiheit der Meere und die Charta der Menschenrechte auch nur schmutziges Papier. Man kann Recht nicht verordnen, wie man eine Medizin fuer eine Krankheit verschreibt. Man muss tun, was seinem Land gerecht wird.

Saysay sa adlaw – Nagtuo siya sa mga saysay sa mga bakakon. 

tuo glauben + nag… V/G nagtuo glaubte, siya er, sie, sa von, mga bildet Plural, saysay Satz, Geschichte, bakak falsch, luegnerisch + …on bildet Substantiv bakakon Luegner

Satz des Tages – Er glaubte die Geschichten der Luegner.

 



 

Gemaesz “PTV”, “Manila Times”, “Daily Tribune”, “GMANews”, “Inquirer” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN veröffentlicht.

Ein Gedanke zu „…aus der philippinischen Presse

  • Siegfried Gerlach

    Ich bin für die Freiheit der Meere für jedermann. Wenn man die Meere zu eingrenzen würde, wie das heute mit dem Festland ist, würde es noch mehr Kriege um Erweiterungen und Grenzen geben. Ich finde die 12 Meilenregelung somit gut.

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