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…aus der philippinischen Presse

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Donnerstag, den 28. Februar2019

(zum Bild: Die U-Bahn für Metro Manila hat grünes Licht bekommen.)

 

Hiesige Zeitungen… – …machen heute damit auf, dass Praesident Rodrigo Roa Duterte einen neuen Pakt mit Misuari abschlieszen will (“The Manila Times” und “The Philippine Star”), dass PNP und PDEA darueber streiten, von wem und fuer wen die Kokain-Pakete sind, die hier seit einiger Zeit an der Pazifik-Kueste angeschwemmt werden (“Manila Standard”), und dass Trump und Kim sich in Hanoi die Hand gegeben haben (“Manila Bulletin”).

Okay, Misuari hatte ich gestern, PNP (Philippine National Police) haengt unter dem Innen-Ministerium und PDEA (Philippine Drug Enforcement Agency) haengt unter dem Office of the President, da kann man auch mal unterschiedlicher Meinung sein, und Trump und Kim regen mich erst auf, wenn sie wirklich den Friedens-Nobelpreis bekommen – was gab’s noch?

 



 

Imperial Manila – Die Vorherrschaft Manilas  zeigte sich, als die Sprache der Gegend, Tagalog, zur Landessprache erhoben wurde, obwohl es landesweit mehr Visayan-Sprecher gab – meinen Freunde jener Sprache. Diese Selbstgefaelligkeit konnte man auch darin sehen, dass ein am ersten Sitzungstag des neu gewaehlten Senats 2016 eingebrachter Gesetzes-Vorschlag forderte, Praesident Duterte Notstands-Vollmacht fuer 2 Jahre zu geben, um das Verkehrs-Problem in Manila zu loesen. Er bekam keine Vollmacht, und so sieht Duterte das als einziges Wahlversprechen, das er nicht eingehalten hat.

Man koennte fragen, was ist das fuer ein Land, dem der Verkehr in der Hauptstadt dringlicher ist als Korruption, Kriminalitaet und Terrorismus im ganzen Land? Ich weisz, ich weisz, Manila ist nicht Manila, sondern Metro Manila, und das besteht aus den Staedten Manila, Quezon, Caloocan, Las Piñas, Makati, Malabon, Mandaluyong, Marikina, Muntinlupa, Navotas, Parañaque, Pasay, Pasig, San Juan, Taguig, Valenzuela plus die Gemeinde Pateros. Da leben 12 Mio Menschen und nochmal dieselbe Anzahl drum herum – das ist fast ein Viertel der Landes-Bevoelkerung. Ist nicht ganz unwichtig.

So bekommt Manila nun eine U-Bahn, und das hat Duterte ohne Notstands-Gesetze mit den Japanern eingefaedelt. Gestern war der erste Spatenstich, und der Betrieb der ersten Teilstrecke mit drei Stationen – Quirino Highway, Tandang Sora und Mindanao Avenue – soll 2022 anlaufen.

Moskau hat eine U-Bahn seit 1935, bei damals nur 2 Mio Einwohner. Muenchen war ein Millionen-Dorf, als es 1971 eine U-Bahn bekam – aber auch nur wegen der Olympiade im Jahr darauf. Nun ist also Manila dran – und wann ist Olympiade?

 



 

Einer gegen sich selbst – Mitunter draengt sich der Verdacht auf, dass Duterte mit der Regierung nichts am Hut hat, sondern in schamloser Weise fuer die Opposition arbeitet.

Wo waere Leila de Lima, haette Duterte sie nicht an die Spitze seiner Shabu-Matrix gesetzt? Keine Sau haette nach ihr gefragt, Vitaliano Aguirre haette nie gegen sie ermitteln lassen, Richterin Juanita Guerrera haette nie ein Haftbefehl ausgestellt, das “Foreign Policy Magazine”, haette sie nie unter die “100 Leading Global Thinkers” eingereiht, die EU-Parlamentarier, die sich nun bei ihr im Knast die Klinke in die Hand geben, waeren nie gekommen, die London-basierte Liberale Internationale haette ihr kaum den “Prize for Freedom” verliehen, und australische Parlamentarier haetten ihre Freilassung nicht fordern koennen.

Wo waere Maria Lourdes Sereno – wo ist die ueberhaupt? – wo Maria Ressa, wo Senator Antonio Trillanes, haette nicht Duterte sich die Muehe gemacht, sie in’s Rampenlicht zu bringen und der staunenden Oeffentlichkeit bekannt zu machen?

Seht her – solche Menschen hat das Land!

Und damit nun, kurz vor den Zwischenwahlen die Opposition nicht in Truebsinn versinkt, wirft Duterte ihnen einen Leckerbissen hin, ein Filet-Stueck aus der Propaganda-Kiste gegen den diktatorischen Praesidenten und Marcos-Verehrer, der er selber ist.

In einer Rede vor der Liga der Staedte am Dienstag im Manila Hotel sagte er zu den Vorwuerfen gegen den Marcos-Clan bezueglich illegal erworbener Reichtuemer: “Bis jetzt habt ihr nichts bewiesen, auszer aufzuteilen und zu verkaufen – ihr seid nicht mal sicher, ob das den Marcos ueberhaupt gehoert.

Hoho, wie wird sich die Opposition darauf stuerzen! Ich hoer schon, wie sie sich den Haehnen gleich – alle unsere Nachbarn haben Haehne, ich kenn das aus leidvoller Erfahrung – erst fluegelklatschend aufplustern und dann loskraehen – “tuktugaok” in Visayan – das wird ein Spektakel!

So haben die, die nur “Gegen den Diktator” rufen konnten, als Marcos das Sagen hatte, und die nun “Gegen den Diktator” rufen, wo Duterte das Sagen hat, wieder ein Thema, wo sie doch selbst nichts zu sagen haben.

 



 

Saysay sa adlaw – “Di na ko mulangan kay gabii na ra ba. Muuli pa ko og Manila, magbaktas pa mi unya… [laughter] Layo-layo gud na.” (Duterte)

Di na ko mulangan… – di kurz fuer dili nein, nicht, na nun, ko kurz fuer ako ich, langan Zeit verschwenden, verzoegern + Vorsilbe mu Zukunft (mu ist gleich mou und o werden regional so oder so verwendet) mulangan wird verzoegern ~ Ich will keine Zeit verschwenden…

…kay gabii na ra ba. – kay weil, gabii Abend, Nacht, na nun, ra ba ist eine Wendung, die einen Grund betont ~ …weil es nun schon Abend ist.

Muuli pa ko og Manila,… – uli zurueckkehren + Vorsilbe mu Zukunft muuli  wird zurueckkehren, pa noch, ko ich, og ist ein Partikel mit verschiedensten Bedeutungen als unbestimmter Artikel, als Infinitiv-Anzeiger oder hier als Definition eines Zieles ~ Ich muss noch nach Manila zurueck,…

…magbaktas pa mi unya… – baktas zu Fusz gehen + Vorsilbe mag Zukunft, Moeglichkeit magbaktas wird, koennte zu Fusz gehen, pa noch, mi kurz fuer kami exklusives wir (ohne euch), unya dann ~ …wir koennten zu Fusz gehen…

Layo-layo gud na. – layo weit layo-layo sehr weit, gud Betonung (ist gleich god je nach Dialekt), na kurz fuer kana das, jenes ~ Das ist sehr weit.

Satz des Tages – “Ich will nicht rumtroedeln, weil es schon spaet ist. Ich muss noch zurueck nach Manila, vielleicht gehen wir zu Fusz… [Gelaechter] Es ist ziemlich weit.”

(Aus einer Wahlkampf-Rede von Praesident Duterte in Cebu am 24. Februar. Bei Visayan-Publikum spricht er seine Muttersprache, was vom “PCOO” im Transkript zusaetzlich in Englisch uebersetzt wird, damit der Rest der Philippinen das auch versteht. Er beginnt immer mit einem Spasz, wieviel Zeit er hat, oder wie kurz oder lang die Rede ist. Diese war lang, 81 Seiten im Transkript – wegen der Uebersetzung.)

 



 

Gemaesz “ManilaTimes”, “PhilStar”, “PNA” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN veröffentlicht.

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