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…aus der philippinischen Presse

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Montag, den 17. Dezember 2018

(zum Bild: Dr. José Protacio Mercado Rizal y Alonso Realonda)

 

Die Scheinheiligkeit… – …der Auslands-Filipinos in den USA grenzt an Landesverrat. Rodel Rodis, Praesident der Pinoys for Good Governance lobte die Verabschiedung des ARIA (Asia Reassurance Initiative Act) durch Haus und Senat der USA am 12. Dezember und sagte: “Dieses neue Gesetz gibt moralischen Schub und ist ein Weihnachtsgeschenk fuer unsere mutigen Menschenrechts-Verteidiger, Journalisten und Buergerrechts-Freunde in den Philippinen, China und Asien, die von ihren Regierungen verfolgt werden.

Das Gesetz fordert den US-Praesidenten auf, Geld-Strafen und Visa-Verweigerungen fuer Verletzer der Menschenrechte und Personen auszusprechen, die Medien in der Indo-Pacific-Region zensieren, wobei  auf “fortgesetzte, verstoerende Berichte von auszer-gerichtlichen Toetungen” in den Philippinen verwiesen wird. Das Gesetz foerdert amerikanische Sicherheits-Interessen und will “die amerikanischen Werte des Respekts fuer Menschenrechte und fundamentale Freiheiten projezieren.

US-Gesetzgeber wollen/koennen nicht sehen, dass sie die Philippinen umso mehr in die Arme Chinas treiben, denn das ARIA-Gesetz zielt auf die Re-Kolonialisierung dieses Landes, indem man sich als moralischer Vormund etabliert. Dabei macht der Ausdruck der Foerderung des “amerikanischen Respekts fuer Menschenrechte” sprachlos, denn ein Beispiel faellt mir dazu nicht ein. In Erinnerung sind eher Menschenrechts-Verletzungen in US-Militaer-Gefaengnissen im Irak, fuer die die Soldaten nicht belangt werden koennen, weil die USA dem ICC (International Criminal Court) nie beigetreten sind. Es ist ein vergiftetes Weihnachts-Geschenk, eine Mogel-Packung, in der amerikanische Geo-Politik verkauft wird, die gegen chinesische Interessen geht. Und im Rahmen der Politik kommen die Philippinen nur als Waffen-Depot der USA vor.

Doch Praesident Duterte kann der Forderung zur Beendigung des Drogenkrieges nicht nachgeben, ohne die Philippinen aufzugeben. Und das wird er um’s Verrecken nicht tun: “Wenn du meine Leute toetest, toete ich dich!



Die Opiumkriege, die die Englaender im 19. Jh gegen China fuehrten, und die das Ende der Qing-Dynastie herbeifuehrte, zeigen wie gewinnbringend man ein Weltreich zerstoeren kann, wenn man es mit Drogen “fuettert”. Die USA sollten sich daher Ratschlaege an andere verkneifen, sondern etwas gegen die 72 Tsd Drogentoten tun – an Ueberdosis verstorben, nicht von der Polizei erschossen – die allein im Jahr 2017 in ihrem eigenen Land zu beklagen waren. Solche Zustaende will Praesident Duterte den Philippinen ersparen, und das geht nicht, wenn Polizisten bewaffneten Dealern ihre Rechte vorlesen, zum Ablegen der Waffen auffordern und einen Anwalt ihrer Wahl herbeirufen – zu dem Zeitpunkt ist man als Polizist schon laengst tot.

Ramon Pedrosa, Schwager von Carmen Pedrosa, bringt in ihrer Kolumne im “PhilStar” das Beispiel von den Opium-Kriegen und dem Ende der Qing-Dynastie, und er schreibt: “Die akzeptierte Norm ist, dass es besser sei ein Schuldiger bleibt frei, statt dass ein Unschuldiger eingesperrt wird, und das ist aktuell eine Abschreckung, wenn nicht gar kontra-produktiv zu der urspruenglichen Pflicht des Staates, das Volk zu schuetzen und die Republik zu bewahren. Der Mann [Duterte] schreibt grad das Paradigma um.” Wenn naemlich das geordnete Verfahren umgemuenzt wird um den Staat zu destabilisieren, muss man umdenken: “Das Gesetz wurde nicht geschaffen, den Uebeltaeter zu schuetzen oder ihm weitere Untaten zu ermoeglichen.

Es ist eine Pervertierung des Rechts, mit der die “Prinzipale, die Besitzenden, die Gebildeten und die Religioesen” ihre gesellschaftliche Position sichern wollen, und “Die Gesellschaft ist errichtet auf den Knochen derer, die den Reichen und Maechtigen im Weg standen.

Irgendwie hatte Jose Rizal 1887 in ”Noli me tangere” und 1891 in “El filibusterismo” das alles schon mal beschrieben. Dank Kirche und Amerikanern hat es sich bis heute kaum geaendert. Kein Wunder, dass Klerus, Feudal-Liberale und Fil-Amis gegen Duterte sind, der da ausbrechen will. Und von daher beantwortet sich auch die Frage, die sich Rigoberto Tiglao im Oktober 2017 stellte: “Kann mir mal jemand erklaeren: Wie kommt es, dass auslands-finanzierte Medien und Zeitungen im Westen, und jene, die ihr Land verlassen haben, um sich ihres Lebens im Ausland zu erfreuen, die schaerfsten Kritiker von Duterte sind, waehrend hier ansaessige Filipinos, die vom Tun des Praesidenten ja direkt betroffen sind, ihn mehrheitlich unterstuetzen?

Genau deswegen.



Gemaesz “ManilaBulletin”, “PhilStar” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.

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