…aus der philippinischen Presse
PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD
Donnerstag, den 20. September 2018
Wer liest das? – Gestern habe ich den Riss betrachtet, der durch die Bericht-Erstattung ueber Praesident Rodrigo Roa Duterte zu beobachten ist, und, wie das frei nach Friedrich Nietzsche so ist: „Wenn du lange genug in einen Abgrund schaust, schaut der Abgrund auch in dich.“
Ja, da waren einige positive Dinge zu lesen. Der Duterte-Fan Adam Garrie schrieb in „Eurasia Future“ zu dem Thema „Die Wahrheit ueber Duterte: Warum er von seinem Volk geliebt und von den Ignoranten heruntergemacht wird„, und gestern schrieb Getsy Tiglao im „Manila Bulletin“ zu dem Thema „Duterte zeigt, wie gutes Regieren funktioniert.“
Aber mal ganz ehrlich: wer liest das?
Den „Inquirer„, der sowas kaum schreibt, kann ich in GenSan an jeder Straszenkreuzung kaufen. Das „Manila Bulletin“ hab ich bis jetzt nur im „Coffee Bean & Tea Leaf“ zur Lektuere ausliegen sehen – neben „PhilStar“ und „Inquirer„.
Seit EDSA wird dem philippinischen Volk das Gehirn von den sogenannten Guten gewaschen. Die sind gegen Diktatur, das ist gut so. Die Frage ist nur, ob das 32 Jahre nach dem Sturz des Diktators Ferdinand Marcos immer noch fuer ein politisches Programm hinreichend ist.
Nun, es wird wenigstens gesorgt, dass das nicht vergessen wird. Auf der ersten Seite der „Manila Times“ ist es zwar nicht die Schlagzeile, aber ein kleiner Anreisser weist doch darauf hin: „Die Kirche unterstuetzt Rallies gegen anderen ‚Diktator‘“ – Naeheres auf Seite A2. Worum geht es? Morgen jaehrt sich zum 46sten Mal die Ausrufung des Kriegsrechts durch Ferdinand Marcos, und wer der „andere Diktator“ ist, kann man sich ja denken. Da muss man doch auf die Strasze gehen! Ich weisz nicht, bin schon solange aus Deutschland fort: wird da immer noch an die Machtergreifung durch Adolf Hitler erinnert – oder hat man andere Probleme?
Wer geht morgen auf die Strasze?
Vielleicht die, die seit 32 Jahren unter diesem Leitgedanken erzogen wurden. Ich habe in die „Wikipedia“ geschaut. Die SWS (Social Weather Stations) sagen zur Wahl 2016 „Waehler hoeherer sozialer Schichten, besser ausgebildete, juengere, Muslim, Mitglieder der Iglesia ni Christo, aus staedtischen Gegenden und Maenner tendierten Duterte zu unterstuetzen. Duterte hatte weniger Unterstuetzung von Katholiken, von laendlichen Waehlern und von Frauen.“
So generell kann man das den Juengeren also nicht in die Schuhe schieben. Also werden es Studentinnen katholischer Schulen sein, angefuehrt von Nonnen, die sich dem Aufruf der Erzdioezese Iloilo und groszer katholischer Organisationen nicht verschlieszen. Vielleicht marschiert auch Patricia Fox mit ihnen, Politik ist ja der Kern ihres christlichen Glaubens.
Wir werden sehen, ob die Leute das gelesen oder ob sie andere Probleme haben.
Gemaesz „ManilaTimes„, „Wikipedia“ u.a.
Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.
Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.