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GESCHICHTLICHE TAGESEREIGNISSE FÜR DEN HEUTIGEN TAG

 

23. August 1896 – Katipuneros, angeführt von Andres Bonifacio, zerrissen ihre „Cedulas“

 

Am 23. August 1896, in einem hügeligen und bewaldeten Weiler von Pugad Lawin in Balintawas, heute ein Teil von Quezon City, haben die Katipuneros, angeführt von Andres Bonifacio ihre Cedulas zerissen, als Ausdruck ihres offenen Widerstandes gegen die spanische Herrschaft in den Philippinen.

Dies war das Ereignis, welches heute „Der Schrei von Pugad Lawin“ genannt wird und als Beginn der philippinischen Revolution gegen Spanien gilt.

Gegründet bei Bonifacio, Ladislaw Diwa, Deodato Arellano und weiteren Mitgliedern am 07. Juli 1892, war die Katipunan zunächst ein geheime Gemeinschaft mit dem Ziel der Unabhängikeit von Spanien durch eine bewaffnete Revolution.

Bonifacio war gezwungen, den Kampf in die Öffentlichkeit zu bringen, nach dem die Geheimorganisation entdeckt worden war. Er veröffentlichte ein Manifesto, um die Menschen anzustacheln, sich zu bewaffnen und gegen die spanische Gewaltherrschaft simultan in allen Gemeinden sich zu erheben.

Schließlich wuchs die Revolution an Stärke und breitete sich auf acht Provinzen aus – Manila, Bulacan, Cavite, Pampanga, Tarlac, Laguna, Batangas, und Nueva Ecija. Diese acht Provinzen sind heute in der philippinischen Flagge mit acht Sonnenstrahlen präsent.

Nach dem Tod von Bonifacio am 10. Mai 1897 in Maragondom, Cavite führte General Emilio Agunaldo die Revolution weiter an und erklärte die philippinische Unabhängikeit am 12. Juni 1898 in Kawit, Cavite.

Philippinische Historiker bieten unterschiedliche Daten und Plätze für den Schrei von Pugad Lawin. Von 1908 bis 1963 wurde dieser Vorfall offiziell mit dem 26. August in Balintawak angegeben. In 1963 erklärte dann die philippinische Regierung den 23. August in Pugad Lawin a für das richtige Datum.




23. August 2010 – Ein bewaffneter Mann nimmt einen Bus mit Hongkong-Touristen als Geisel in Manila

 

 

Genau 54 Tage nach dem Amtsantritt von Benigno Aquino III, am 23. August 2010, zeigte die gerade zwei Monate im Amt befindliche Regierung den armseligen Zustand des Landes mit einer peinlichen nationalen Sicherheit betreffenden Situation vor den Augen der Welt.

Für 10 Stunden hat an diesem verhängnisvollen Tag ein bewaffneter Mann mit einem M16-Gewehr und einer .45 cal. Pistole einen Bus mit Touristen aus Hongkong in seine Gewalt gebracht und acht von ihnen getötet und sieben weitere verletzt. Die Unfähigkeit der Regierung zeigte sich in der Verhandlungsweise, der Neutralisierung des Geiselnehmers und in der Kontrolle einer Zuschauermasse auf den Fernsehbildschirmen der Nation und weltweit.

Langsam kam ans Tageslicht, dass es sich bei dem bewaffneten Mann um einen hochdekorierten Polizeioffizier, Capt. Rolando Mendoza, handelte, der nach 30 Diestjahren entlassen worden war und sein Antrag auf Wiedereinstellung nicht bearbeitet worden war, was eigentlich nur 5 Tage hätte dauern sollen und nun bereits für mehr als neun Monate im Büro des Ombudsman lag.

Mendoza behauptete, dass sein Antrag auf Wiedereinstellung nicht bearbeitet wurde, weil er keinen 150.000 Peso an einen Bediensteten des Ombudsman zahlte. Anstatt eine Untersuchung über den Vorfall einzuleiten, ignorierten die Behörden den verärgerten Polizeibeamten und hätten das Blutbad verhindern können.

Während Unterhändler fieberhaft an seiner Aufgabe der Geiselnahme arbeiteten, sah der Geiselnehmer seinen jüngeren Bruder Gregorio, ebefalls ein Polizeibeamter, wie dieser entwaffnet und verhaftet wurde, als er seinem Bruder helfen und ihn beruhigen wollte. Das verärgerte den Geiselnehmer so dermassen, dass er begann wahllos Geiseln zu erschiessen.

Zu diesem Zeitpunkt oder 9 1/2 Stunden nach der Geiselnahme begann die Polizei den Bus zu stürmen. Die Fernsehaufnahmen davon gingen um die Welt. Viel mehr konnte man sich bei einem Polizeieinsatz kaum noch blamieren, als Polizisten mit einem Vorschlaghammer versuchten die Kunststoffseitenfenster des Busses einzuschlagen und der Hammer einfach nur zurückfederte. Die Stürmung des Busses dauerte ganze 66 Minuten, bis man eine Tür aufbekommen hatte und ein Scharfschütze dem Geiselnehmer in den Kopf schießen konnte.

Der jüngere Bruder erzählte später Reportern, dass sein Bruder einfach nur die Nase voll hatte, nach dem er so lange auf Gerechtigkeit gewartet hatte.

Ein späteres Untersuchungskommittee bescheinigte dem kommandieren Beamten vor Ort „Inkompetenz als Kommandeur, Organisierer und Manager“, der auch „grobfährlässig gehandelt habe, zu einem Zeitpunkt als es darauf ankam“.

Das Kommittee fand weitere schuldige Personen, darunter Top-Beamte der Stadt Manila, die dem Bureau of the Office über den Vorfall nicht unterrichteten, so wie hochrankige und mittlere Polizeibeamte und Unbefugte von den Medien. Das Kommittee gibt die alleinige Schuld an diesem Vorfall den philippinischen Behörden von Anfang an, dass es dazu überhaupt kommen konnte.

Auf dem Höhepunkt der Stürmung des Busses befanden sich der Bürgermeister der Stadt Manila Alfredo Lim und der kommandierende Polizeibeamte beim Mittagessen in einem Restaurant.

Zu erwähnen sei noch, dass unter der Präsidentschaft von Benigno Aquino III, die Korruptionsvorwürfe gegen das Büro des Ombudsmans nie nachgegangen wurden und sich der Präsident standhaft weigerte, sich in Honkong für den Vorfall zu entschuldigen. Dies tat dann der spätere Nachfolger von Bürgermeister Alfredo Lim, der heutige Bürgermeister von Manila Joseph „Erap“ Estrada.



 

Quelle:

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