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23. August 2010 – Ein bewaffneter Mann nimmt einen Bus mit Hongkong-Touristen als Geisel in Manila
Genau 54 Tage nach dem Amtsantritt von Benigno Aquino III, am 23. August 2010, zeigte die gerade zwei Monate im Amt befindliche Regierung den armseligen Zustand des Landes mit einer peinlichen nationalen Sicherheit betreffenden Situation vor den Augen der Welt.
Für 10 Stunden hat an diesem verhängnisvollen Tag ein bewaffneter Mann mit einem M16-Gewehr und einer .45 cal. Pistole einen Bus mit Touristen aus Hongkong in seine Gewalt gebracht und acht von ihnen getötet und sieben weitere verletzt. Die Unfähigkeit der Regierung zeigte sich in der Verhandlungsweise, der Neutralisierung des Geiselnehmers und in der Kontrolle einer Zuschauermasse auf den Fernsehbildschirmen der Nation und weltweit.
Langsam kam ans Tageslicht, dass es sich bei dem bewaffneten Mann um einen hochdekorierten Polizeioffizier, Capt. Rolando Mendoza, handelte, der nach 30 Diestjahren entlassen worden war und sein Antrag auf Wiedereinstellung nicht bearbeitet worden war, was eigentlich nur 5 Tage hätte dauern sollen und nun bereits für mehr als neun Monate im Büro des Ombudsman lag.
Mendoza behauptete, dass sein Antrag auf Wiedereinstellung nicht bearbeitet wurde, weil er keinen 150.000 Peso an einen Bediensteten des Ombudsman zahlte. Anstatt eine Untersuchung über den Vorfall einzuleiten, ignorierten die Behörden den verärgerten Polizeibeamten und hätten das Blutbad verhindern können.
Während Unterhändler fieberhaft an seiner Aufgabe der Geiselnahme arbeiteten, sah der Geiselnehmer seinen jüngeren Bruder Gregorio, ebefalls ein Polizeibeamter, wie dieser entwaffnet und verhaftet wurde, als er seinem Bruder helfen und ihn beruhigen wollte. Das verärgerte den Geiselnehmer so dermassen, dass er begann wahllos Geiseln zu erschiessen.
Zu diesem Zeitpunkt oder 9 1/2 Stunden nach der Geiselnahme begann die Polizei den Bus zu stürmen. Die Fernsehaufnahmen davon gingen um die Welt. Viel mehr konnte man sich bei einem Polizeieinsatz kaum noch blamieren, als Polizisten mit einem Vorschlaghammer versuchten die Kunststoffseitenfenster des Busses einzuschlagen und der Hammer einfach nur zurückfederte. Die Stürmung des Busses dauerte ganze 66 Minuten, bis man eine Tür aufbekommen hatte und ein Scharfschütze dem Geiselnehmer in den Kopf schießen konnte.
Der jüngere Bruder erzählte später Reportern, dass sein Bruder einfach nur die Nase voll hatte, nach dem er so lange auf Gerechtigkeit gewartet hatte.
Ein späteres Untersuchungskommittee bescheinigte dem kommandieren Beamten vor Ort „Inkompetenz als Kommandeur, Organisierer und Manager“, der auch „grobfährlässig gehandelt habe, zu einem Zeitpunkt als es darauf ankam“.
Das Kommittee fand weitere schuldige Personen, darunter Top-Beamte der Stadt Manila, die dem Bureau of the Office über den Vorfall nicht unterrichteten, so wie hochrankige und mittlere Polizeibeamte und Unbefugte von den Medien. Das Kommittee gibt die alleinige Schuld an diesem Vorfall den philippinischen Behörden von Anfang an, dass es dazu überhaupt kommen konnte.
Auf dem Höhepunkt der Stürmung des Busses befanden sich der Bürgermeister der Stadt Manila Alfredo Lim und der kommandierende Polizeibeamte beim Mittagessen in einem Restaurant.
Zu erwähnen sei noch, dass unter der Präsidentschaft von Benigno Aquino III, die Korruptionsvorwürfe gegen das Büro des Ombudsmans nie nachgegangen wurden und sich der Präsident standhaft weigerte, sich in Honkong für den Vorfall zu entschuldigen. Dies tat dann der spätere Nachfolger von Bürgermeister Alfredo Lim, der heutige Bürgermeister von Manila Joseph „Erap“ Estrada.
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