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…AUS DER PHILIPPINISCHEN PRESSE

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Sonntag, den 05. November 2017 

 

Das “Time”-Magazin… – …zaehlt die 14-jaehrige Filipina Shibby de Guzman zu den 30 “Most Influential Teens” 2017, denn sie protestierte im November 2016 gegen das Marcos-Begraebnis und die Toten im Drogenkrieg mit einem Schild, auf dem stand “Lahat tayo posibleng drug pusher ~ Wir alle sind moegliche Drug-Pusher”. Im Juli diesen Jahres wehrte sie sich gegen die “frauenfeindliche und beleidigende” Duterte-Regierung  und sagte: “Heute will ich gegen die Diktatur kaempfen.” Prompt wurde sie von Duterte-Fans in Social Media als gehirn-gewaschen abqualifiziert, sie besucht eine von Nonnen betriebene Schule, doch de Guzman hielt dagegen, dass sie sich der Ungerechtigkeiten im Land bewusst sei, und sie wolle andere junge Leute ermutigen ihr Missfallen auszudruecken ueber das, was im Land geschieht.

Man kann nun ueber das “Time”-Magazin herziehen, das schon mal das Video von Leni Robredo brachte, in dem die Vize-Praesidentin der Polizei nachsagte, dass die, wenn sie einen Verdaechtigen nicht antreffen, dafuer einen Verwandten einkassieren, “palit ulo ~ Kopftausch” war das Stichwort. Kuerzlich brachte “Time” die Trillanes-Story: “Der Rebell: Wie Antonio Trillanes dazu kam, den Kampf gegen Rodrigo Duterte zu fuehren.” Und nun gehoert ein Schulmaedel, das gegen Duterte protestierte, zu den einflussreichsten Teenagern der Welt.

Bei der Aufzaehlung sollte man nicht vergessen, dass Leser des “Time”-Magazin im April Praesident Rodrigo Roa Duterte zum einflussreichsten Menschen der Welt gewaehlt haben.

Und spaetestens hier stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien man dies oder das werden kann. Dass das “Time”-Magazin gegen Duterte ist, ist ein offenes Geheimnis, und so kann die Bezeichnung fuer Praesident Duterte als “einflussreich” nur verstanden werden als “hat die meisten Schlagzeilen” gekriegt, denn Einfluss hat er in der Welt nicht. Er gewinnt nach und nach Einfluss hier in ASEAN, aber sehr gegen westlichen Willen, dem das eher verdaechtig ist.

Das “Schlagzeilen-Kriterium” passt aber nicht auf de Guzman. Ja, ich erinnere, sie im Fernsehen in den “GMANews” mal gesehen zu haben bei einer von diesen Demos, wo die Kameraleute nah rangehen, damit man die leere Strasze hinter den paar Demonstranten nicht sieht, aber die Schlagzeilen hier zielten auf andere Personen. De Guzman sieht das so aehnlich und sagt nun in einem Interview mit dem “Inquirer”: “Ich glaub, dass ich die Aufmerksamkeit wirklich nicht verdient hab, aber ich habe die Gelegenheit genutzt Gutes zu tun. … Ich meinte eben, dass das die richtige Sache sei.

Das Maedel scheint mir vernuenftiger als jene, die mit dieser Nachricht nun hausieren gehen – gegen Duterte.



Das Schwert des Damokles… – …sieht der Leitartikel der “Manila Times” ueber unseren Haeuptern, und es kommt aus der Gegend von Irak und Syrien, wo der Islamic State seinen Krieg gegen die verliert, die nicht fuer ihn sind. Die Kaempfer, die dort ueberlebt haben, gehen nun zurueck in ihre Heimatlaender, und die ueberlegen, wie sie damit fertig werden.

Da das Problem nicht nur die Philippinen trifft, soll es Thema bei dem ASEAN-Gipfel werden, zu dem US-Praesident Trump nun einen Tag laenger bleiben will, sodass er am East Asia Summit in Pampanga teilnehmen wird. Allerdings wurden als Themen fuer Trump und verschiedene Partner der Handel und Nord Korea benannt, nicht IS-Rueckkehrer.

Das Problem ist fuer die Philippinen eh aktuell, denn wie man jeden Tag in den Nachrichten sieht, werden immer noch versprengte Maute/IS-Terroristen in Marawi aufgetrieben, und dass von denen niemand entkommen ist und sich sonstwo in Mindanao herumtreibt, kann mir keiner erzaehlen. Auch die wiederholten Warnungen des Praesidenten vor “lone wolf”-Attacken koennen nur so verstanden werden.

Verstoerend sind in dem Zusammenhang neue Reisehinweise von Australien und Groszbritannien an ihre Landsleute, was die Philippinen angeht. Es soll keine konkreten Anlaesse fuer diese erneuten Warnungen geben, versichert der angehende Sprecher des Praesidenten (das wird er erst morgen), Harry Roque, was die Frage aufwirft, warum die dann eine Warnung aussprechen. Die Reisehinweise des deutschen Auswaertigen Amtes sind seit September unveraendert, wenigstens waren sie das, waehrend ich dies schreibe.

Auf der anderen Seite: was haben die Argentinier falsch gemacht, die zu ihrem 30sten Klassentreffen nach New York geflogen sind und dort eine Radtour machten, bei der dann 5 von ihnen von einem “lone wolf” in einem PickUp totgefahren wurden?

Wir werden mit dem Schwert des Damokles leben muessen, und ich glaube nicht, dass der ASEAN-Gipfel da eine bessere Antwort findet.

Gemaesz “Inquirer”, “ManilaTimes”, “GMANews” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht. 

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