15 Tote durch Zwillingsexplosion auf Jolo

 

 

Mindestens 15 Menschen wurden getötet und Dutzende verwundet, als am Montag zwei selbstgebaute Bomben in Jolo City, Sulu, explodierten.

Unter den Todesopfern waren sieben Soldaten, sechs Zivilisten und ein Polizist. Eine Frau, die nach Angaben der Ermittler die beim zweiten Anschlag verwendete Bombe in der Hand hielt, wurde ebenfalls getötet.

Militärbeamte sagten, 75 Menschen seien verletzt worden - 48 Zivilisten, 21 Soldaten und sechs Polizisten.

Die Sicherheitsbehörden haben nicht festgestellt, wer hinter den Angriffen stand, aber da das offensichtliche Ziel Soldaten waren, fiel der Anfangsverdacht auf islamistische Terrorgruppen.

Erste Berichte, die von Generalmajor Corleto Vinluan Jr., dem Kommandeur des Kommandos West-Mindanao, bestätigt wurden, deuten darauf hin, dass sich die erste Explosion um 11.50 Uhr vor dem Paradise Food Shop, einem von Militärpersonal frequentierten Lebensmittelgeschäft in der Serantes Street in der von Barangay Walled City, ereignete.

Die Explosion wurde von einem improvisierten Sprengkörper (IED) verursacht, der in ein geparktes Motorrad eingebaut war, wie Militärermittler herausfanden.

Um nach 13 Uhr ereignete sich eine zweite Explosion etwa 100 Meter von der Stelle entfernt, an der die erste Bombe gezündet wurde, sagte Vinluan.

Bei der zweiten Explosion starben ein Soldat und eine Frau. Die Frau, bei der es sich vermutlich um eine Indonesierin handelte, hielt das explodierende IED in der Hand.

Der Soldat war im Begriff, die Frau zur Rede zu stellen, als die IED explodierte, sagte Vinluan.

Das Militär vermutet, dass die Gruppe von Mudin Sawadjaan, einem Neffen von Abu Sayyafs Führer Hajan Sawadjaan, hinter dem Angriff stand.

Es war Sawadjaans Gruppe, die von den vier Geheimdienstsoldaten überwacht wurde, die Ende Juni von Jolo-Polizisten niedergeschossen wurden.

"Dies wäre nicht geschehen, wenn dieser Vorfall [im Juni] nicht stattgefunden hätte", sagte Vinluan gegenüber Reportern. "Sie waren die Ziele, die wir wegen dieses Vorfalls verfehlt haben.

Der Chef der Philippinischen Nationalpolizei (PNP), General Archie Francisco Gamboa, ordnete am Montag eine Untersuchung der Jolo-Explosionen an.

Gamboa wies General General Manuel Abu, den Chef der Polizei der Autonomen Region Bangsamoro, an, die Untersuchung zu leiten.

Der Angriff ereignete sich kaum zwei Wochen, nachdem die Sicherheitskräfte den hochrangigen Abu-Sayyaf-Führer Idang Susukan aus dem Haus des ehemaligen Rebellenchefs Nur Misuari, Vorsitzender der Nationalen Befreiungsfront der Moro, in Davao City festgenommen hatten.

Susukan kapitulierte Berichten zufolge im April vor Misuari in Sulu, einer von fünf Provinzen in der muslimischen Autonomen Region, und brachte ihn in einem Privatjet nach Davao, um ihn mit einer Armprothese ausstatten zu lassen, nachdem er in einer Schlacht mit Soldaten in der Provinz einen Arm verloren hatte.

Erst diesen Monat warnte das US-Außenministerium die Amerikaner, sich wegen "Kriminalität, Terrorismus, Unruhen und Entführungen" von der widerstandsfähigen südlichen Region fernzuhalten.

Terrorakt

Senator Christopher Lawrence "Bong" Go verurteilte die Bombenanschläge in Jolo.

"Ich fordere alle Regierungsbehörden auf, dafür zu sorgen, dass die für diese Terrorakte Verantwortlichen für ihre Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden. Bigyan natin ng hustisya ang mga inosenteng buhay na nawala dahil sa walang saysay na terorismo (Wir müssen denjenigen Gerechtigkeit widerfahren lassen, die durch den Terrorismus ihr Leben verloren haben)", sagte er.

"Naghihihirap na nga tayo dahil sa krisis na dulot ng pandemya, patuloy pa rin ang mga terorista sa kanilang hangaring guluhin at sirain ang buhay ng mga Pilipino (Wir sind von der Pandemie erschüttert, und doch verursachen Terroristen weiterhin Chaos und ruinieren das Leben der Filipinos)", fügte der Senator hinzu.

Er sagte, Präsident Rodrigo Duterte tue alles, um den Frieden zu erhalten, insbesondere in Mindanao.

"Nag-reach out na siya sa lahat at binigyan na ng pagkakataon ang iba't ibang grupo na makisama sa gobyerno para maisakatuparan ang pangarap natin na magkaroon ng mas maayos, mapayapa at matiwasay na buhay ang lahat (Er wandte sich an alle und gab verschiedenen Gruppen die Möglichkeit, mit der Regierung zusammenzuarbeiten, damit wir ein friedliches Leben führen können", betonte Go.

Auch Malacañang verurteilte die Explosionen.

"Wir kondolieren den Familien und Angehörigen derer, die bei diesen tragischen Vorfällen ums Leben kamen", sagte Palastsprecher Harry Roque jr. in einer Erklärung.

"Wir rufen die Bewohner von Jolo auf, wachsam zu bleiben und verdächtige Persönlichkeiten und unbeaufsichtigte Gegenstände in ihren Gebieten zu melden", fügte er hinzu.

Der auf der Parteiliste der Puwersa ng Bayaning Atleta stehende Abgeordnete Jericho Nograles, einer der Autoren des Anti-Terrorism Act of 2020, betonte die Notwendigkeit, den Terrorismus im Land zu bekämpfen.

"Dies ist eine traurige Erinnerung daran, warum wir den Terrorismus auf den Philippinen bekämpfen müssen. Ich habe es schon einmal gesagt und ich sage es noch einmal, der Terrorismus ist eine klare und gegenwärtige Gefahr. Ich hoffe, dass die JTF (Joint Task Force) Sulu die Täter aufspüren und vor Gericht bringen wird", sagte Nograles.

 

 

Quelle: Manila Times