Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN   Click to listen highlighted text! Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN
AuslandGesundheitKulturLeuteNACHRICHTENPolitikPRESSESCHAUSoziales

aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Sonntag, den 09. August 2020

Zum Bild: Das Sultanat Sulu existiert

 

ASEAN… – …die Association of Southeast Asian Nations, wurde am 8. August 1967 in Bangkok von den Staaten Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur und Thailand aus der Taufe gehoben. Hinzu gesellten sich spaeter Brunei Darussalam, Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam. Anlaesslich des 53. Jahrestages gab Praesident Rodrigo Roa Duterte gestern eine Mitteilung heraus, ueber die die “Times” unter der Ueberschrift “Asean way of partnership to beat virus” heute berichtet.

Duterte sagte: “Sich von der Pandemie zu erholen, scheint eine gewaltige Aufgabe zu sein. Aber wenn sie mit Freunden weiterverfolgt wird, wird die Last geteilt und in eine Gelegenheit verwandelt, eine widerstandsfaehigere suedostasiatische Region zu schaffen. … Wir sind zuversichtlich, dass die ASEAN-Partnerschaft und die gegenseitige Hilfe uns helfen werden, die Covid-19-Pandemie zu ueberwinden und unsere Bemuehungen um unsere Gemeinschaft voranzubringen. … Mit einem tieferen Sinn fuer gemeinsame Ziele werden wir weiterhin als eine ASEAN zusammenarbeiten  und die Partnerschaften mit Freunden innerhalb und auszerhalb der Region staerken.

Zum Jublilaeum – …der ASEAN gratulierte auch US-Auszenminister Michael Pompeo und sagte: “Die ASEAN und die von ASEAN gefuehrten Mechanismen stehen im Mittelpunkt der Vision der USA fuer den Indo-Pazifik-Raum und die unserer Verbuendeten und Partner. Die strategische Partnerschaft zwischen den Vereinigten Staaten und den ASEA traegt zu unserer gemeinsamen Vision eines freien und offenen indisch-paizfischen Raumes bei.

Die Wortwahl – “Indo-Pazifik” – zeigt an, dass diese Gemeinschaft als Konzept gegen China verstanden wird, das sich auf die Region stets als “Asia-Pazifik“ bezieht. Und China ist derzeit beunruhigt ueber das “unvorhersagbare” Verhalten des US-Praesidenten Donald Trump, wie es in einem Artikel der “Post” aus Hongkong mit der Ueberschrift “China hopes ‘unpredictable’ Trump will lose election, US-counter-intelligence officer says” heiszt.

Nun, auf dessen Niederlage hoffen inzwischen sogar Mitglieder der Republikaner angesichts des nahezu ungehemmten Todeszuges von Covid-19 in den USA. Ich sah gestern zufaellig die Ansprache von Donald Trump in einem Golf-Club im TV. Er schwadronierte dort, wieviel die USA testen, es klang nachgerade so, als testen allein die USA und sonst niemand auf der Welt. Nur die inzwischen 161 Tsd Toten erwaehnte Trump mit keinem Wort.

In einem Interview kam ein Gespraechspartner von Laura Coates in “CNN” spaeter vor dem Hintergrund der Bruchlandung eines Flugzeuges mit 184 Passagieren in Indien, wobei es “zum Glueck nur 17 Tote” gab, auf den Vergleich, dass in den USA taeglich 1.200 Tsd Menschen sterben. Wenn nun 8 voll besetzte Flugzeuge mit Nachbarn, Bekannten und Angehoerigen in den USA abstuerezen – heute, morgen, jeden Tag wieder – wuerde der Praesident dann auch nichts dazu sagen koennen?

Mir kommt Donald Trump so vor wie Adolf Hitler, bevor der den Zweiten Weltkrieg anzettelte. Der tat, was er wollte, und man wollte beschwichtigen, ohne ihm auf die Finger zu hauen. Ich hoffe, der Vergleich stimmt nicht bis zur letzten Konsequenz, und Trump bekommt im November einen Klaps auf die Finger.

Zank um Sabah – Ich schrieb schon Ende Juli, dass es eine diplomatische Verstimmung zwischen Malaysia und den Philippinen gab, als eine US-Botschaft Sabah, eine Provinz im Norden Borneos, als zu Malaysia gehoerig bezeichnete. Ein Streit um die Auslegung eines Vertrages, den das Sultanat Sulu, zu dem Sabah gehoerte, 1878 mit der British North Borneo Company abschloss, fuehrte dazu, dass Sabah bei der Unabhaengigkeit Malaysias dem zugesprochen wurde. Das sahen die Philippinen nicht ein, schoben einen Streit darueber aber beiseite, weil ASEAN wichtiger sei.

Mit dieser Frage befasst sich der Leitartikel der “Times” unter der Ueberschrift “Unfinished business over disputed Sabah”. Dieses Pochen auf verblichene Rechte koennte man wie den Streit um die South China und die Nine Dash-Line sehen, waere da nicht etwas anderes. “Die Philippinen” sind in sich uneins. Denn so verstaendnisvoll, wie sich Manila zeigt, so verstaendnislos zeigen sich die Anhaenger des Sultanats, zu denen auch Nur Misuari und seine MNLF (Moro National Liberation Fromt) gehoeren.

Dem hatte Praesident Duterte versprochen, dass eine Verfassungs-Reform die Philippinen zu einem Bundesstaat macht, in dem den einzelnen Staaten groeszere Unabhaengigkeit gewaehrt wird. Der Wille zur Reform ist aber bei den Gesetzgebern nicht vorhanden. Man will das nicht, und so gibt es keine Unabhaengikeit fuer Nur Misuari und das Sultanat. Der will die Sache vor die OIC (Organisation of Islamic Cooperation) in Dschidda, Saudi-Arabbien, bringen, wo er immer hinrennt, wenn er hierzulande seinen Kopf nicht durchsetzen kann.

Was dabei rauskommt, weisz ich nicht.

Duterte weisz, dass das Sulu-Archipel eine heisze Kartoffel ist, weswegen er “Bruder Nur” stets wie einen auslaendisches Staatsoberhaupt behandelt. Aber er kann das historische Sultanat nicht per “executive order” schaffen, dafuer philippinisches Staatsgebiet preisgeben und womoeglich einen Krieg mit Malaysia anfangen. Wie in der South China Sea muss er sich auch in der Sulu Sea irgendwie durchschlaengeln.

Aerger gibt es ueberall… – …und das betrifft besonders die indigenen Voelker, IP (Indigenous People) oder Lumad, wie sie sich selbst nennen. Sie werden von Siedlern verdraengt, die zum Beispiel in GenSan aus den Visayas kamen, ihre Sprache mitbrachten und die B’laan, die hier urspruenglich siedelten, nach und nach verdraengten. Dazu kamen grosze Firmen – zwischen GenSan und Polomolok liegt “DOLE-Country”, eine riesige Ananas-Anbau-Landschaft – Bergbau-Gesellschaften, die NPA (National People’s Army) und die BIFF (Bangsamoro Islamic Freedom Fighters), ein Ableger der MILF (Moro Islamic Liberation Front), der seine Waffen einfach behielt, als die sich mit dem Staat einigten, friedlich zu verhandeln. Die BIFF kaempft weiter, obwohl es Bangsamoro gibt, und so weiter…

Sie alle treiben sich meist auf Stammes-Gebieten herum, die den Lumad von Rechts wegen gehoeren, und die werden regelmaeszig ermordert, wenn sie sich zur Wehr setzen. Auf dieses Problem geht Frater Shay Cullen in seiner Kolumne in der “Times” ein unter der Ueberschrift: “How we can undo injustice an help indigenous communities”. Im Jahre 2018 wurden 29, im Jare 2019 sogar 46 Verteidiger und Beschuetzer der IP-Rechte und -Gebiete ermordet. Frater Cullen appelliert an das Mitgefuehl, dass jeder in Frieden mit seinen Nachbarn leben moege.

Die IPs selbst protestieren inzwischen auch gegen das Anti-Terrorismus-Gesetz, denn oft werden sie per “Red-Tagging” von Regierungs-Truppen mit der NPA gleichgesetzt und bedroht. Die NPA ist jedoch ihr Feind, die Stammes-Kinder rekrutieren, sich in Stammes-Gebieten verstecken und so Regierungs-Truppen anzieht, wobei in Gefechten den Lumad dann die Kugeln um die Ohren fliegen.

Es sieht nicht gut aus.

Fast schon nebensaechlich… – …meldet da die Schlagzeile der “Times” mit “Excuse us from hearing”, dass die Spitzen der PhilHealth Atteste vorgelegt haben, dass sie am Dienstag zur Untersuchung des Senats zur Korruption in der PhilHealth nicht erscheinen koennen. Ich will darauf gar nicht erst eingehen, denn es regt mich nur auf, dass einige Leute in Saus und Braus leben und auf keiner Party fehlen, bis man ihnen auf die Schliche kommt – dann sind sie ploetzlich sterbenskrank und nicht verhandlungsfaehig.

Rueckzug auf’s Altenteil – Ich rege mich auch nicht darueber auf, dass Google die Anwendung, mit der auch ich meine Web-Seite herausgebe, nun auf ein neues Format umstellt. Ich hab die Umstellung versucht und bin gescheitert. Ich gebe die Web-Seite einfach auf, und gemaesz Google wird sie im September 2021 aus dem Netz verschwinden. Wer diesen Blog “…aus der philippinischen Presse” in der Gruppe “ChrisWissenswertes” in Facebook oder in den “Philippinen-Nachrichten” liest, fuer den aendert sich gar nichts – da erscheine ich weiter. Wer meine Web-Seite liest, stoeszt nun dort auf einen Hinweis, wo ich zu finden bin. Wer Wert auf die von mir dort gesammelten PDF-Dateien legt, sollte die vor dem Septemer 2021 herunterladen.

Ich habe mich lange genug mit Versions-Wechseln rumgeaergert, die nie halten, was sie versprechen. Ich hab dazu keine Lust mehr. Ich sitze hier auf meinem Altenteil und lass als stiller Beobachter die Welt an mir vorueberziehen.

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “Manila Bulletin”, “South China Morning Post”, “CNN” u.a. uebersetzt mit DeepL.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

Click to listen highlighted text!