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aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Sonntag, den 12. Juli 2020

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Sonntagsgedanken – Wie ueblich ging ich heute frueh meine Leseliste durch und las in der “Times” die Schlagzeile “’Chilling effect’ unlikely – Palace”. Es geht um diesen “eisigen Effekt”, der einen froesteln laesst und nun angeblich Journalisten landesweit abschreckt, kritisch zu berichten. Davon war viel die Rede in Kommentaren zur verweigerten Lizenz fuer ABS-CBN, und dazu hat nun der Sprecher des Praesidenten, Harry Roque, etwas gesagt: “Ich glaube nicht an den eisigen Effekt. Denn zunaechst einmal ist das Geschaeft von ABS-CBN nicht Nachrichten, sondern Unterhaltung. … Ihre Unterhaltungs-Programme sind ihr Hauptumsatz, und auch wenn viele Menschen ‘TV-Patrol’ sehen, ist das nicht ihr taegliches Brot.

Okay, Recht hat er, aber – ist das eine Nachricht, ueber die ich schreiben soll? Weisz doch jeder.

Noch etwas schlaftrunken im Auge misslas ich die Ueberschrift der Kolumne von Frater Shay Cullen als “Drogenbosse regieren die Welt”, was sich bei naeherem Hinsehen als “Drug corporations rule the world – almost” entpuppte. US-Praesident Donald Trump kauft die komplette Arzneimittel-Produktion von Gilead Sciences of California auf, der Rest der Welt kann in die Roehre gucken. Das ueberrascht mich nicht, denn wem schon die Haelfte der eigenen Bevoelkerung gleichgueltig ist, was Covid-19 angeht, dem geht der Rest der Welt am Arsch vorbei, wie man so unschoen sagt. Doch eigentlich interessieren Drogen mich nicht. Ich hatte in den Artikel nur reingelesen, weil Bruder Shay, ein Missionar der Society of St. Columban, 1973 im Einverstaendnis mit dem DDB (Dangerous Drug Board) ein Rehabilitations-Zentrum einrichtete, das spaeter unter dem Namen PREDA (Prevent and Rehabilitate Drug Abusers) bekannt wurde. Dazu zappte ich neulich in einen TV-Bericht, in dem es um Kinder-Prostitution ging, und der zeigte, wie schwierig es ist, den Maedels, deren Leib biologisch reif, deren Geist aber noch weit vor dem Erwachsenwerden ist, zu helfen, mit ihren unverdauten Emotionen fertig zu werden. Das ging mir unter die Haut, aber – falsch gedacht, damit hatte die heutige Kolumne nichts zu tun.

Ich schaute in den Kommentar “Untold truths in den Unclos, PCA, WPS, SCS” in der “Times”, weil “nicht erzaehlte Wahrheiten” ja reizen, sie sich erzaehlen zu lassen. Das ist die treibende Kraft hinter dem “tsismis” ueber den Gartenzaun. Um erst die Abkuerzungsflut aufzuloesen: es geht um “United Nations Convention on the Law of the Sea”, “Permanent Court of Arbitration”, “West Philippine Sea” und “South China Sea”. Jetzt ahnt der Leser es schon, und richtig – heute ist der Tag, an dem sich der Spruch des Staendigen Schiedshofes im Haag zur Rechtslage in der South China Sea zum vierten Mal jaehrt, mit dem im wesentlichen die “Nine dash-line” als unbegruendet verworfen wurde, mit der China seine Gebietsansprueche dort rechtfertigt. Der Kommentar eines Schreibpools “New Worlds” wiederholt ziemlich das, was Rigoberto Tiglao seither in seiner Kolumne zu dem Thema geschrieben hat. Oberhalb der Nationen gibt es kein Recht, sondern nur die nackte Macht, was mich zu der Einsicht brachte: “Die Nation ist das Rueckfall-Konzept aller Versuche ist, ueber sie hinauszukommen.” Der Kommentar ist auf zwei Teile angelegt. Ich werde den zweiten Teil nicht lesen, wenn er veroeffentlicht wird – das kenn ich schon.

Seit das “Bulletin”  das Layout seines Web-Auftritts geaendert hat, bin ich voellig desorientiert, was ich wo zu finden haben, und so fand ich da heute auch wirklich nichts.

Sprachlich interessant ist der Spruch, mit dem sich der “Standard” in seinem Leitartikel befasst: “Common sense does not seem to be common”. Was wir als “gesunden Menschenverstand” bezeichnen, ist im Englischen der “uebliche Verstand”, und der scheint “nicht ueblich” zu sein. Der Fall, um den es dabei geht, ist rasch erzaehlt. Ein Howie Severino wurde “kurzzeitig festgenommen ~ briefly detained” wegen angeblichen “face mask violation ~ Gesichtsmaskenverstoszes”. Er sagte dazu: “Wir kauften Getraenke im Laden nebenan und tranken sie, nachdem wir die Maske unter den Mund heruntergezogen hatten (weil wir noch nicht gelernt haben, mit Maske zu trinken). Wir waren alle im Freien, wo das Risiko der Ansteckung viel geringer ist als in geschlossenen Raeumen, und hielten einen Abstand von mindestens zwei Metern zueinander ein.” Nun, in diesem Moment des unbedeckten Mundes schlugen die Ordnungshueter zu und bewiesen, dass in Zeiten eines grassierenden Virus mitunter auch der “gesunde Menschenverstand” im Mitleidenschaft gezogen wird.

In den auslaendischen Blaettern war auch nichts, und so ueberlegte ich, ob ich nicht einfach “kein Blog heute” in meine Webseite schreibe. Da fiel mir ein, dass ich gestern seit dem 17. Maerz zum ersten Mal in der Innenstadt war. Wir gingen wieder ins “Mooon-Café” im “Veranza”, und gestern hatten wir einen Grund: “Anniversary” – am 11. 7. 88 haben meine Frau und ich in Muenchen geheiratet. Der Junge, Sohn meiner Frau aus erster Ehe, sie war verwitwet, ich geschieden ohne Kind, war damals wie gestern dabei. Ich asz “Beef Stroganoff”, meine Frau “Fish Mozzarella Melt” und der Junge “Spaghetti Bolognese”. Wir saszen – “social distancing” – voellig unbedraengt in einer Ecke, das ist der Vorteil von MGCQ (Modified General Community Quarantine).

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “Manila Standard” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

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