Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN   Click to listen highlighted text! Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN
GesundheitLeuteNACHRICHTENPolitikPolizeiPRESSESCHAUSoziales

…aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Dienstag, den 28. April 2020

Zum Bild: Gesunder Menschenzeit in Zeiten von COVID-19

 

Massentests – Zwei Themen beschaeftigen heute die Blaetter. Das erste sind Tests, ob jemand Covid-19 hat, wobei das DoH (Department of Health) mit den geplanten Zahlen nicht mithalten kann. Das andere sind Straszensperren, um Uebertragungswege des Coronavirus abzuschneiden, doch dazu spaeter.

Die “Times” macht auf mit “DoH falls short on mass testing target”, wie auch der “Tribune” mit “DoH misses target tests”. Die Sprecherin des DoH, Maria Rosario Vergeire, gibt dazu bekannt: “Derzeit liegt unser Durchschnitt bei weniger als 5.000 Tests pro Tag. Es scheint, als wuerden wir unser Ziel nicht erreichen, bis zum 30. April 8.000 Tests [taeglich] durchzufuehren. … In den letzten Wochen sind so viele Probleme aufgetreten, insbesondere die einwoechige Abschaltung des RITM.

Das RITM (Research Institute for Tropical Medicine) war lange das einzige Institut, das Covid-19-Tests durchfuehren konnte, ein echter Flaschenhals. Inzwischen sind weitere Institut dafuer ausgestattet worden, doch die halbe Test-Kapazitaet liegt immer noch dort. Es hat seine Taetigkeit heruntergefahren, nachdem 40 Mitarbeiter selbst positiv fuer das Coronavirus getestet wurden.

Man kann das politisch wenden, wie auch einige Senatoren den Ruecktritt von DoH-Chef Francisco Duque fordern. Ich bezweifle, dass das die Loesung des Problems bringt, denn der testet ja nicht selbst und ist da zu langsam. Dass er mit der Bewaeltigung der Fuelle der Aufgaben, welche die neue Infektion mit sich bringt – Einrichtung von Isolations-Zentren, Zulassung neuartiger Tests, Einsatz zusaetzlichen Personals, Ausstattung mit Schutzkleidung fuer das Personal, Koordination der Quarantaene- und Landes-weiten Tests und und und – nicht zu Potte kam, ist eine Frage, die man loesen kann, wenn man aus dem Groebsten heraus ist.

Genau das aber ist das eigentliche Problem. Ob man aus dem Groebsten heraus ist, will man an Zahlen ablesen, wenn die Kurve der Neuinfektion sich nach unten neigt. Dafuer aber braucht man Massentests, ohne die gibt es keine Zahlen fuer die Kurve.

Straszensperren – Die Straszensperren sind die Fortsetzung des “physical distancing” mit anderen Mitteln. Solange noch kein Heilmittel gegen Covid-19 auf dem Markt ist, und das wird sich kaum vor Jahresfrist aendern, sind Abstand und Vermeidung unnoetiger Wege die einzig moegliche Gegenwehr, die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.

Nun kam es an Kontrollpunkten der ECQ (Enhanced Community Quarantine) zu unerfreulichen Auseinandersetzungen, mit denen der “Standard” als Titelgeschichte “Roadblock common sense” und die “Times” als Leitartikel zu “Both police and public need to rethink ECQ enforcement” sich befassen.

Beide setzen auf den “common sense”, den man deutsch als “gesunden Menschenverstand” sehen kann. Dass Regeln fuer alle gelten, habe ich gestern diskutiert, und in die Richtung aeuszert sich auch der Sprecher des Praesidenten, Harry Roque, wenn er dazu sagt: “Auch wenn wir die Regeln kennen, muessen wir dies von Fall zu Fall betrachten. Solche, die medizinische Betreuung benoetigen, sollten passieren duerfen. Lasst uns unseren gesunden Menschenverstand benutzen.

Es gibt Vorschriften, Masken zu tragen, aber – muss man einer Helferin, die ohne Maske die Blumen im Vorgarten ihrer Arbeitgeber gieszt und vermutlich keine 300 Peso dafuer bekommt, ein Ticket von 1000 Peso verpassen? Haette nicht ein freundlicher Tip genuegt, dass das teuer werden kann?

Zu dem auslaendischen Arbeitgeber, der darauf “fuck you!” bruellend auf die Ordnungskraefte losgeht und sich eine Anzeige einhandelt, kann ich nur sagen “richtig so!

Oder muss man ein Paar auf einem Motorrad anhalten, wo der Bruder die Schwester, die Krankenschwester ist, zum Einsatz an die “Front” bringt, da dort kein Shuttle fuer “Frontliner” eingerichtet ist, weil “habalhabal” nun mal nicht erlaubt ist? Man hat sie nach einer halben Stunde fahren lassen, weil es fuer sie echt keine Alternative gab – aber da hatte man ihm das Ticket schon verpasst.

Es gibt weitere Beispiele, in denen hueben wie drueben der Verstand mit der gegebenen Situation nicht mithalten kann. Da tut man sich leicht an den gesunden Menschenverstand zu appellieren, nur hoert der nicht immer zu.

 



 

Geamesz “Manila Times”, “Manila Standard”, “Daily Standard” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht.

Click to listen highlighted text!