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…aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 24. April 2020

(zum Bild: Einfacher den Inselstaat mit einem Präsidialsystem zu regieren in der Krise)

 

Er macht es sich nicht leicht… – …und deshalb hat Praesident Rodrigo Roa Duterte gestern nicht, wie angekuendigt und allseits erwartet, entschieden, wie es mit der ECQ (Enhanced Community Quarantine) weitergehen soll. Hierzu sein Sprecher Harry Roque: “Unser Praesident muss noch entscheiden, ob er unsere ECQ verlaengern, anheben oder lockern soll. Wir koennen jedoch jederzeit mit seiner Entscheidung rechnen.

Was immer man sich dabei vorstellen mag, es wird eine differenzierte Entscheidung sein, kein simples “hueh!” oder “hott!” So unbefriedigend die ausstehende Richtungs-Angabe auch sein mag, sie sollte nicht darueber hinwegtaeuschen, dass 80 Prozent der Filipinos nach einer Gallup-Umfrage damit zufrieden sind, wie Praesident Duterte die Covid-19-Krise angeht. 86 Prozent sind auch bereit, auf einen Teil ihrer Freiheiten zu verzichten, um die Verbreitung von Covid-19 aufzuhalten. Dies gibt Anlass zu einem anderen Gedanken.

Eines der Lieblings-Projekte von Praesident Duterte ist der Wandel des Landes zu einer Foederation, wofuer er aber keinen Rueckhalt fand. Betrachte ich die USA und Deutschland, so sehe ich dort nun Streit von Staat und Bundeslaendern, wie man der Krise begegnen soll. Kanzlerin Angela Merkel kritisierte das Vorgehen einiger Bundeslaender als “in Teilen sehr forsch, um nicht zu sagen zu forsch”. Zur Oeffnung der Beschraenkungen fand sie den Begriff der “Oeffnungsdiskussionsorgien”. Genau das bleibt Praesident Duterte mit der Verfassung von 1987 erspart.

Fuer den Beibehalt einer Nation spricht auch ein anderes Detail, mit dem sich Rigoberto Tiglao heute in seiner Kolumne in der “Times” befasst. Bei der Zuteilung der Gelder zur Unterstuetzung armer Familien, denen die Quarantaene ihren Gelderwerb vermasselt hat, kam es zu Differenzen zwischen den Listen von DSWD (Department of Social Welfare and Development) und LGUs (Local Government Units). Man war allgemein der Ansicht, dass dieses Problem haette vermieden werden koennen, waere das 2018 beschlossene Gesetz RA 11055 zum Philippine Identification System realisiert worden, das dem deutschen “Personalausweis” entspricht. Fuer die Umsetzung des RA 11055 war die PSA (Philippine Statistics Authority) unter der NEDA (National Economic and Development Authority) zustaendig, die zum Planungs-Ministerium unter Ernesto Pernia gehoert. Der trat vor einer Woche zurueck, weil er im Kabinett “angefeindet” wurde – eben wegen der verschlampten Umsetzung des RA 11055, findet Tiglao und zitiert dazu eine Quelle aus Malacañang: “Es war eindeutig Pernias ‘Aufgabe’. Aber leider hatte er offensichtlich ueberhaupt keine Management-Erfahrung um eine grosze Aufgabe zu uebernehmen.

So zeigt sich in Details – im Ausweis der “nationalen ID” – und an Beispielen im Ausland, dass der Gedanke einer Nation durchaus Vorzuege hat. Warum reparieren, was nicht kaputt ist?

 



 

Gemaesz “PCOO”, “Manila Bulletin”, “Manila Times”, “Welt”, “Sueddeutsche Zeitung” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht.

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