Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN   Click to listen highlighted text! Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN
AuslandLeuteMilitärNACHRICHTENPolitikPRESSESCHAU

aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Samstag, den 08. Februar 2020

(zum Bild:  Präsident Rodrigo Duterte läßt Kündigung des VFA verschicken)

 

Kannitverstan… – …ist eine Geschichte von Johann Peter Hebel von einem jungen Handwerksburschen aus dem Wuerttembergischen, der in die Weltstadt Amsterdam kommt, und dort auf diese oder jene Frage jeweils die Antwort “Kannitverstan ~ Ich kann Euch nicht verstehen” bekommt, was er fuer den Namen einer Person haelt und so aus der Welt nicht klug wird.

Ich sehe mich heute als Blogger aus dem Lande “Ahnungslos”, der in die Welt der “Normativitaet des Faktischen” kommt, aus der er auch nicht klug wird.

Ich schrieb gestern, dass Duterte sich in seinen Reden ausprobiert, wie weit er gehen kann, um dann – in Abwaegung der erzeugten Reaktion – eine Entscheidung zu treffen. Daraus folgerte ich, dass die Frage der Kuendigung des VFA (Visiting Forces Agreement) durchaus offen sei – ist sie nicht.

Im “Standard” lese ich: “Praesident Rodrigo Duterte beauftragte am spaeten Freitag den Staats-Minister Salvador Medialdea, das Auszen-Ministerium anzuweisen, den Vereinigten Staaten die Kuendigung des Visiting Forces Agreement zu uebermitteln.

Damit sind all die Argumente vom Tisch, die in der Anhoerung des Senats zur Sprache kamen, und zu dem Bericht des Justiz-Ministeriums zu den Folgen der Kuendigung, der als nicht fertig gesehen wurde, wird lapidar angemerkt, dass man ihn am Mittwoch an das Buero des Praesidenten gegeben habe.

So fuehle ich mich zurueckgeworfen auf das, was Georg Wilhelm Friedrich Hegel in der Vorrede zu seiner Rechtsphilosophie schrieb: “Was vernuenftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernuenftig.” Also: die Kuendigung ist wirklich – wo ist da nun die Vernunft?

Ich beginne mit den Akteuren der faktischen Welt. Die reden miteinander.

Im “Standard” lese ich dazu: “Der chinesische Praesident Xi Jinping und der US-Praesident Donald Trump, deren Laender sich um Handel und Menschenrechte zanken, sprachen am Freitag am Telefon ueber den Gesundheits-Notstand. Laut der offiziellen Nachrichten-Angentur Xinhua forderte Xi ‘die US-Seite auf, angemessen auf den Ausbruch des neuartigen Corona-Virus zu reagieren’. Trump drueckte sein ‘Vertrauen’ in die Faehigkeit Chinas aus, die Epidemie zu bekaempfen, sagte das Weisze Haus.

Zu Praesident Duterte sagte sein Sprecher Salvador Panelo laut “Times”: “PRRD ist auch bereit jederzeit mit Praesident Trump zu telefonieren.

Und das Verhaeltnis Dutertes zu China kritisiert Yen Makabenta in seiner Kolumne in der “Times” schon in der Ueberschrift: “Inmitten der Virus-Krise schielt Dutertes Politik China zu verteidigen”. Und zu Chinas Vorgehen in der South China Sea findet auch Antonio Contreras in seiner Kolumne “Dies ist keine Freundlichkeit”, womit er sich auf Dutertes Worte angesichts wachsender Kritik an China in der Virus-Krise bezieht: “China war nett zu uns. Wir koennten ihnen gegenueber dieselbe Gunst erweisen. Stoppt diese Sinophobie.

Ich weisz, das hat alles nichts mit dem VFA zu tun. Es zeigt aber, dass geopolitisch die Kontrahenten USA und China sich nicht richtig weh tun wollen. Dazwischen fuehrt Duterte das Wort, der sich als vorgeschobener Stuetzpunkt strategischen Denkens der USA sieht, was ihn automatisch zum Feind Chinas macht. Die damit verbundene Gefahr will er loswerden, weil China unendlich viel naeher ist als die USA. Dazu macht er Schoenwetter gegenueber China, will aber duchaus auch mit Trump reden – ohne ihn gleich besuchen zu muessen. In China war er schon fuenfmal, in den USA noch nie. Dass ihm da ein “Fern-Gespraech” genuegt, mag bildlich fuer Naehe und Entfernung der jeweiligen Gespraechs-Partner stehen.

Was daraus wird, bin ich weiter ein ahnungsloser Blogger. Und wenn ich bisher die Kuendigung des VFA als “wohldosierten Stich” gegen die Anmaszung des ehemaligen Kolonialherren sah, sehe ich sie mit der Entschiedenheit, mit der Duterte alle Einwaende nun vom Tisch fegt, eher als das, was man bei Haien einen “Probebiss” nennt. Bevor der attackiert, beiszt er mal probehalber rein, ob da was geht.

Stellt sich die Frage, ob Duterte Hai oder Hering ist.

 



 

Gemaesz “Manila Standard”, “Manila Times” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

Click to listen highlighted text!