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…aus der philippinischen Presse

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Dienstag, den 19. März 2019

(zum Bild: Vereinigung von Rechtsanwälten protestiert gegen Morde)

 

Otto von Bismarck… – …wird im Leitartikel der “Times” zitiert, der sich mit dem immer noch nicht verabschiedeten Haushalt 2019 befasst: “Gesetze sind wie Wuerste. Besser man schaut nicht zu, wie sie gemacht werden.” Dieses Zitat des “eisernen Kanzlers” kommt dem Leitartikler in den Sinn, “da wir mit Unmut beobachten, wie der Prozess den National-Haushalt 2019 zu verabschieden soviel Missbrauch und Verzoegerung erfaehrt in den Haenden mancher Gesetzgeber, deren Ziel ist Pork-Zusagen fuer ihren Distrikt oder sich selbst zu erhalten, oder Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Das Gehampel war in den TV-Berichten gestern zu verfolgen, als Tito Sotto, Ping Lacson, Gloria Arroyo, Ronnie Zamora und Rolando Andaya jeder fuer sich je einem Reporter je etwas anderes zu dem Thema sagten – nur  miteinander haben sie nicht geredet.

 



 

Seefahrt ist not!”… – …koennte man einen anderen Deutschen zitieren, naemlich den Titel des Romanes von Gorch Fock, der leider nur im Norden Deutschlands bekannt geworden ist, weil die Dialoge darin Plattdeutsch sind. Ich hab’s gelesen, meine Mutter stammt aus Hamburg, und als kleiner Junge war ich dort im Sommer, und der Onkel sprach nur Platt, ich damals auch. “Seefahrt ist not!” ist die Geschichte von Klaus Mewes, genannt Klaus Stoertebeker, der in Finkenwaerder, heute ein Teil, damals Hamburg gegenueber auf der Elbinsel im Hannoverschen, aufwaechst und, wie sein Vater, Fischer werden will. Er lebt in der Spannung zwischen dem Vater, der ihn mitnimmt auf eine Fahrt nach Helgoland, und der Mutter, die ihn mit dem Zug von Geestendorf, das ist heute Bremerhaven, wieder abholt, weil sie der See misstraut. Dort bleibt der Vater bei seiner letzten Fahrt – „Dann ging die gewaltige Duenung des Skagerraks ueber ihn hinweg“, heiszt es im Roman. Im letzten Abschnitt faehrt der junge Mewes mit eigenem Kutter hinaus – „Seefahrt ist not!“ – Gorch Fock selbst fiel in der Schlacht im Skagerrak, sein Leichnam wurde an der daenischen Kueste angespuelt.

Das waere ein Buch fuer die 400 Tsd Filipinos, die in der internationalen Berufs-Schifffahrt beschaeftigt sind, doch die Zahl ist in Gefahr, wie der Aufmacher der “Times” gestern und heute zum Thema hat. Die Marina (Maritime Industry Authority) hat Tests der International Maritime Organnization vermasselt und nun droht, nicht in die “White List” zu kommen. Das haette zur Folge, dass die von philippinischen Seefahrt-Schulen ausgestellten Patente nicht anerkannt werden, und ohne Patent – kein Job. Man habe das nachgereicht, wird behauptet.

Wir werden sehen, wie das ausgeht, denn der Bericht der “Times” stuetzt sich auf die geleakte Kopie eines “White List”-Entwurfs, und so raet der Abgeordnete Ariel Caliao: “Erstmal, verifiziert die Authentizitaet des besagten Dokuments. Wenn es in der Tat wahr ist, ist es alarmierend. Die Regierung sollte die notwendigen Anstrengungen unternehmen, um negative Konsequenzen zu vermeiden.” Das waere in der Tat dringlich, denn die 400 Tsd sind die Breadwinner ihrer Familien.

 



 

Die Nachwehen… – …des Abschieds vom ICC (International Criminal Court) regen noch einige Leute auf. Der Sprecher des Praesidenten, Salvador Panelo, will Mitarbeiter des ICC – sollten sie zu Untersuchungen hier auftauchen – deportieren. Der ehemalige Sprecher Harry Roque, auf internationales Recht spezialisiert: “Um Gerichtsbarkeit zu haben, haette eine (formelle) Untersuchung vor dem Austritt beginnen muessen, und da es da keine gab, ist die Anzeige gegen Praesident Duterte verfallen.

Das meine ich auch, und deshalb will ich auf die Klagen diverser Menschenrechts-Vereine gar nicht erst eingehen. Da ist wichtiger, dass sogar die “Bangkok Post” berichtet, dass in Compostela Valley ein Wal angespuelt wurde, der 40 kg Plastik im Magen hatte und daran verendet war.

Der Umgang insbesondere mit Einweg-Plastik ist wirklich ein Problem, der ICC nicht mehr.

Verhaftung eines Taeters – Im Mordfall der 16-jaehrigen Christine Silawan in Lapu-Lapu City wurde ein ehemaliger Freund verhaftet. Der Name des 17-jaehrigen, da minderjaehrig, wurde nicht genannt. Er soll gestaendig sein. Nun laeuft die Fahndung nach zwei Mittaetern.

Der letzten Freitag verhaftete Jonas Bueno hat mit diesem Fall nichts zu tun. Er bleibt aber in Haft, weil er wegen des Mordes an einem Farmer in Danao City gesucht wurde, und darin gestaendig sein soll. Man hatte ihn mit dem Mord in Lapu-Lapu City in Verbindung gebracht, weil die Ausfuehrung beider Taten aehnlich war. Die Mittaeter des Danao-Mordes im Januar, Jonas’ Brueder Junry und Jovy, wurden bei Zustellung des Haftbefehls damals getoetet.

Vereinzelte Behauptung – Die Ueberschrift eines Artikels im “Star” machte mich aufmerksam: “Internationales Gremium von Rechtsanwaelten stellt ‘scharfen Anstieg’ von Vergehen gegen Anwaelte fest”. In dem Artikel und den beigefuegten Berichten werden 37 Morde an Anwaelten in der Amtszeit von Duterte angefuehrt. Nun suchte ich die Vergleichs-Zahl – wie war das vorher? Nichts, keine andere Zahl in dem Artikel, in den beigefuegten Links zu Facebook-Seiten der Anwalts-Verbaende oder zu anderen Blaettern, wieder nichts. Auch im zititierten “Bulatlat” sagt der Titel “Unter Duterte, Angriffe auf philippinische Rechtsanwaelte eskalieren”, aber – keine Vergleichs-Zahl weit und breit. Ueberall jedoch die Aussage, dass Dutertes Kampf gegen Drogen daran Schuld ist – woran eigentlich?

Hier in GenSan gab es vor Duterte im Schnitt zwei Morde pro Woche, das hat sich kaum geaendert. Laut einer Meldung von “ABS-CBN” vom 20. Juli 2018 soll die Kriminalitaets-Rate landesweit von Juli 2016 bis Oktober 2018 um 21 Prozent gesunken sein, nicht aber Gewalttaten gegen Personen, wo ein Anstieg von 1,5 Prozent zu beobachten war. Dazu gehoeren die Morde an Anwaelten, aber ist das ein “scharfer Anstieg”, eine “Eskalation” gar?

Fuer solche Aussagen braucht es zwei Zahlen – vorher, nachher – nicht eine vereinzelte Behauptung. Wie weisz ich, dass 37 “mehr” ist, mehr als was? Das ist so anschaulich wie Wurstmachen.

 



 

Saysay sa adlaw – “Asa man si Diding?” “Nagbuklas siyag linabhan.”

asa wo, man Betonung, si pers. Artikel ~ Wo ist Diding?

buklas Waesche reinholen + nag… G/V nagbuklas holt Waesche rein, siyag ~ siya og sie + unbest. Artikel, laba Waesche waschen (span.) + …in… bezeichnet eine Art und Weise + …han bildet Substantiv linabhan Waesche ~ Sie holt die Waesche rein.

Satz des Tages – “Wo ist Diding?” “Sie holt die Waesche rein.”

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “CNNPhil”, “GMANews”, “Manila Bulletin”, “Philippine Star”, “PNA”, “Manila Standard”, “Bangkok Post” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN veröffentlicht.

 

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