Die unbesungenen Helden von „Odette“ verlieren einen ihrer eigenen Leute

 

Ein als „Krieger des Lichts“ gefeierter Elektriker erleidet einen Stromschlag und stirbt bei der Reparatur eines Strommastes in Negros Oriental

 

TANJAY CITY, NEGROS ORIENTAL – Ronald Gallarde arbeitete am Weihnachtstag, weil er wollte, dass an diesem Tag auch in einigen Teilen seiner Heimatstadt, die vom Taifun „Odette“ (internationaler Name: Rai) schwer getroffen worden waren, der Strom wiederhergestellt würde.

Doch Gallarde, ein Elektriker der Negros Oriental Electric Cooperative (Noreco), erlebte nicht mehr, wie sich sein T

raum erfüllte.

Der 31-jährige Gallarde aus Tanjay City starb am ersten Weihnachtstag, nachdem er bei dem Versuch, einen Strommast in Barangay Tugas zu reparieren, der durch die starken Winde von Odette umgestürzt war, als der Sturm am 16. Dezember über seine Stadt und die Visayas hinwegfegte, einen Stromschlag erlitten hatte.

Der Elektriker befand sich auf einem Strommast und zapfte ein Überlandkabel an, als er einen Stromschlag erlitt, so Ingenieur Ernie Buenaflor, Wartungs- und Betriebsleiter von Noreco.

Er wurde in die Urgent Care Clinic in der Stadt gebracht, war aber bereits tot, als er die medizinische Einrichtung erreichte.

„Es war ein Unfall“, sagte Buenaflor, der Gallarde einen „Krieger des Lichts“ nannte.

 

Gesichtslos und unermüdlich

Zu den gesichtslosen, unbesungenen Helden, die rund um die Uhr unermüdlich daran arbeiten, Stromleitungen zu räumen und wiederherzustellen, die durch die starken Winde, die Odette in den Visayas ausgelöst hat, umgestürzt sind, gehören die Elektrizitätswerke.

Den Elektrizitätswerken gelang es, die Stromversorgung in Teilen der Provinzen Cebu und Negros Oriental ab dem ersten Weihnachtstag wiederherzustellen, was wiederum die Wasserpumpstationen in Metro Cebu mit Strom versorgte und die Wasserversorgung in einigen Gebieten der Visayan-Metropole wiederherstellte.

Seit dem 26. Dezember ist die Stromversorgung in einigen Teilen der Städte Dumaguete und Tanjay sowie in den Orten Sibulan, Valencia, Bacong, Dauin, Zamboanguita, Amlan und Pamplona in Negros Oriental wiederhergestellt.

In Cebu meldete die Visayan Electric Co. auf ihrer Facebook-Seite, dass sie seit dem 26. Dezember insgesamt 18 Pumpstationen des Metropolitan Cebu Water District mit Strom versorgt und wichtige Einrichtungen, darunter Krankenhäuser, wieder mit Strom beliefert hat.

Der Stromversorger, der zweitgrößte des Landes nach der Manila Electric Co. (Meralco), konnte 64.115 von 474.182 betroffenen Kunden mit Strom versorgen und 251 bzw. 46,1 Prozent der 544 Stromleitungsabschnitte in seinem Konzessionsgebiet wiederherstellen, das die Städte Cebu, Mandaue und Talisay sowie die Orte Liloan, Consolacion, Minglanilla, Naga und San Fernando umfasst.

In Gebieten, in denen die Verteilungsanlagen von Visayan Electric schwere Schäden erlitten haben, wie umgestürzte Masten, heruntergefallene Leitungen und beschädigte Transformatoren, wird die vollständige Wiederherstellung jedoch länger dauern, so das Unternehmen.

Raul Lucero, Präsident und Chief Operating Officer von Visayan Electric, sagte, man sei den Stromablesern aus Luzon und Mindanao dankbar, die sich entschieden haben, Weihnachten in Cebu zu verbringen, fernab von ihren Familien, nur um die Stromversorgung in Cebu wiederherzustellen“.

„Wir werden nicht aufhören, bis die Stromversorgung in allen Häusern und Einrichtungen in unseren Versorgungsgebieten so schnell wie möglich wiederhergestellt ist“, sagte Lucero in seiner Weihnachtsbotschaft am 24. Dezember.

 

Keine Feiertagspause

Weihnachten ist normalerweise ein Feiertag für Elektriker, mit Ausnahme derer, die als Notfallpersonal eingesetzt werden.

Mehrere Mitarbeiter von Visayan Electric mussten jedoch auf ihre Weihnachtspause verzichten, um an den Wiederherstellungsarbeiten in Metro Cebu mitzuwirken.

Einer von ihnen war der Ingenieur Roy Nuñez, ein Visayan Electric Teamleiter, der den Weihnachtstag damit verbrachte, die zerstörte 69-Kilovolt-Leitung entlang der U.N. Avenue in Mandaue City zu reparieren.

„Meine Familie ist traurig, dass ich Weihnachten nicht mit ihnen feiern kann, aber das ist meine Arbeit. Das ist unsere Arbeit. Mir und meinen Teammitgliedern wurde eingeflößt, dass wir arbeiten müssen, dass wir helfen müssen“, sagte er.

Baltazar Antido, der Sicherheitschef des Meralco-Teams in Cebu, wusste, dass er an Weihnachten von seiner Familie getrennt sein würde, als ihm mitgeteilt wurde, dass er zu dem Team gehören würde, das hierher kam, um die Stromversorgung wiederherzustellen.

Seine Gruppe, die sich aus 25 Leitungsmonteuren, drei Koordinatoren und einem Notfallteam zusammensetzt, traf am 18. Dezember in Cebu ein. Ein weiteres Team von 11 Personen traf am 23. Dezember ein.

Antido, der seit 26 Jahren bei Meralco arbeitet, sagte, er habe auch den 18. Geburtstag seiner Tochter verpasst, weil er nach Cebu musste.

„Ich bin traurig, dass ich von meiner Familie getrennt bin, aber wir müssen arbeiten“, sagte er. „Meine Familie ist bereits daran gewöhnt.“

Henry Macaso, Teamleiter eines Bauunternehmens in Davao Light, gehörte zu einer Gruppe von 28 Personen, die zur Hilfe nach Cebu geschickt wurden.

Er sagte, es sei schwierig, an Weihnachten von der Familie getrennt zu sein, aber sie mussten es tun, weil ihre Hilfe gebraucht wurde.

„Wir sind bereit zu helfen, denn Gott bewahre uns davor, dass wir es sein könnten, die [in Zukunft] Hilfe brauchen“, sagte er.

Nach getaner Arbeit wartete ein Weihnachtsessen mit „Lechon“ aus Cebu auf sie.

 

Quelle: Inquierer