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…aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 26. Juli 2019

(zum Bild: Von Schulen und Universitäten kommt der Nachwuchs der NPA)

 

Der Kampf gegen den Terror – Eigentlich war es nur eine Umformulierung als US-Praesident Donald Trump gegenueber der Presse sagte, er koenne Afghanistan in “einer Woche besiegen”, und drei Saetze spaeter sagte er, dass er dafuer nur “zehn Tage brauche”. Ich will nicht darauf herumreiten, dass seit 1978 Krieg in Afghanistan ist, der nicht enden will, doch auch wenn ich nur die Intervention der USA im Jahre 2001 betrachte, so kann die nicht als “beendet” betrachtet werden, da im Januar noch 66 Tsd Soldaten dort stationiert waren. Okay, sie werden abgebaut, aber angesichts der Tatsachen koennte man spitzfindig bemerken, dass Trumps erste Aussage von “einer Woche ~ sieben Tage” schon im Nachsatz auf “zehn Tage” verlaengert wurde.

Solche “impliziten Verlaengerungen” gehen Politikern glatt von der Zunge, dagegen ist auch Praesident Rodrigo Roa Duterte nicht gefeit. So lese ich heute in der “Times”, dass der Praesident nicht zoegern wuerde einer Verlaengerung des Kriegsrechts in Mindanao zuzustimmen. Zur Erinnerung: das Kriegsrecht wurde am 23. Mai 2017 wegen des Aufstands in Marawi fuer 60 Tage ausgerufen, um wenig spaeter bis Ende 2017 verlaengert zu werden. Es wurde dann bis Ende 2018 verlangert, und dann bis Ende 2019, und nun bis…?

Es liegt nicht an den Politikern, schon gar nicht an deren vermutlicher Dummheit, eine Lage nicht einschaetzen zu koennen und nicht zu wissen, wann sie mit einem Problem fertig werden.

Es liegt am Problem – dem Terror.

Nehmen wir eine ganz unverdaechtige Meldung heute aus dem “Bulletin”, welche berichtet, dass studentische Journalisten, die Schueler- und Studenten-Zeitungen im Land betreiben, die CHED (Commission on Higher Education) auffordern, etwas gegen den Angriff auf die Pressefreiheit zu tun, weil studentische Publikationen unterdrueckt werden.

Das Reizwort “Angriff auf die Pressefreiheit” wird ihnen Untertsuetzer bringen, bei der Opposition, bei Menschenrechtlern und – bei Kommunisten. Wenn Studenten protestieren, dann sieht man schon die roten Fahnen. Sie sind eine Macht in fuehrenden Positionen der Universitaeten. Als Trittbrettfahrer jeder Regung gegen die Regierung sind CPP-NPA-NDF (Communist Party of the Philippines-New People’s Army-National Democratic Front) gleich mit dabei, und wenn die CHED nun nicht “spurt”, dann gewinnt der rote Terror auf Sicht neue Mitglieder.

CPP-NPA steht auf Terror-Listen in den USA, der EU, in UK, Australien, Kanada, Neu Seeland und seit 2017, als Duterte seine Friedens-Bemuehungen beendete, auch in den Philippinen. Hier kaempft man gegen den Roten Terror, und grad verkuendet Innen-Minister Eduardo Año, dass der Kampf blutiger werden wird – und das wird bestimmt einen Einfluss haben auf die Entscheidung der Sicherheits-Berater des Praesidenten, der auf Militaer und Polizei hoert, ob das Kriegsrecht verlaengert werden soll.

Denn die Kommunisten sind ueberall bemueht. So kaempfen sie gegen die Schlieszung der Schulen der Lumad (~ Indigenous People), wo sie – neben den Universitaeten – ihren Nachwuchs rekrutierten. Sie brauchen die Lumad, deren Stammesgebiete sind die Domaenen der Warlords der NPA, dort koennen sie sich verstecken und ihre Heckenschuetzen-Angriffe auf Militaer und Polizei fuehren, oder auf Unternehmer und Gemeinden, die keine “Revolutions-Steuer” zahlen wollen. Sogar in den USA stoeren rote Filipino-Amerikaner Vortraege der Lumad, die in den USA darauf aufmerksam machen, dass Kommunisten sie nach und nach umbringen.

In einer Veranstaltung warnte Duterte Gemeinde-Fuehrer: “Unterstuetzt nicht die NPA. Gebt kein Geld der NPA oder ihren Front-Organisationen.” Solche Front-Organisationen sind zum Beispiel ACT (Alliance of Concerned Teachers), die die Oeffnung der Lumad-Schulen fordern – zu wessen Nutzen?

 



 

Um die “Freiheiten des Studiums” sorgt sich auch die CHR (Commission on Human Rights), die sich gegen die geplante verpflichten Teilnahme der College-Studenten am ROTC (Reserve Officers’ Training Corps) straeubt mit dem Argument: “Schulen und Universitaeten sollten ein sicherer Ort fuer Kinder (!) sein. Gewalt sollte niemals geduldet werden.” Nun, die “Kinder” um die es da geht, gehoeren immerhin der College-Stufe an, doch mit der Formulierung zielt man auf die Assoziation “Kinder-Soldaten”, und man erinnert an den Fall, weswegen das einst verpflichtende ROTC abgeschafft wurde.

Der ROTC-Student Marc Chua kam im Maerz 2001 zu Tode, und daraufhin hatte man Grund 2002, die Einrichtung loszuwerden. Man erwaehnt dabei nicht, dass Chua erwordet wurde, weil er Korruption im ROTC aufdeckte; seine Moerder wurden verurteilt. Das Ganze hatte nichts zu tun mit der Ausbildung und mit Dutertes Wunsch, damit Disziplin und Liebe zum Vaterland in der Jugend zu wecken. Man kann das ROTC so sicher auch als Masznahme gegen die Ideologisierung der Jugend durch die Kommunisten ansehen. Also sind die Kommunisten dagegen, und die ihnen dienenden Front-Organisationen auch.

Betrachtet man das noch einmal bequem im Sessel zurueckgelehnt, so koennte man fragen: worum ging es eigentlich bei diesem Artikel im “Bulletin”? Was ist das fuer ein “Angriff auf die Pressefreiheit”?

Die Einfuehrung des gebuehrenfreien Studiums, eine der Errungenschaften von Dutertes Regierung, sorgte dafuer, dass Uni- und Schul-Verwaltungen nun nicht mehr zwangsweise Beitraege von den Studenten zu deren Veroeffentlichungen erheben und deshalb Fonds fuer studentische Publikationen diese nicht mehr unterstuetzen – ein uebler Angriff auf die Pressefreiheit! Man kann das auch anders sehen: tut man den Studenten mal was Gutes – freies Studium – so verkehrt sich das gleich ins Gegenteil – keine billligen Studenten-Zeitungen mehr – weg mit der Regierung!

Ich ging heute davon aus, dass Politiker nicht dumm sind, wenn sie ein Ende des Terrors nicht absehen koennen. Kein Mensch kann wissen, aus welch bescheuerten Gruenden auch immer Leute sich neu dem Terror anschlieszen, auch wenn es nur eine dusselige Meldung zu Studenten-Zeitungen ist – und so dauert der Terror eben an.

Saysay sa adlaw – Wala ka kapalit og newspaper? 

wala nicht, kein, ka ~ ikaw du, palit kaufen + ka… V/G betont kapalit hat gekauft, og unbest. Art.

Satz des Tages – Hast du keine Zeitung gekauft?

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “Manila Bulletin”, “GMANews”, “PNA”, “Wikipedia” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN veröffentlicht.

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