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…aus der philippinischen Presse

 

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Montag, den 27. Mai 2019

(zum Bild: Filipinos in traditioneller Kleidung)

 

Es war das erste Mal… – …dass Praesident Rodrigo Roa Duterte – nach Wahlkampf, Wahl, der Aufregung um die “Bikoy-Enthuellungen”, die der LP (Liberal Party) und Senator Antonio Trillanes die Schuld gaben an verleumderischen Videos ueber ihn und seine Familie, und Meldungen ueber eine angebliche Not-Einlieferung ins Krankenhaus – ganz gesund oeffentlich auftrat und dabei die Vorsitzende der LP, Leni Robredo in offizieller Mission traf. Zur Graduierung der Kadetten der Militaer-Akademie gestern in Fort Gen. Gregorio del Pilar in Baguio City saszen sie nebeneinander, bis Duterte als Redner an das Pult trat.

Er bat den Kommandanten, das “Ruehrt euch!” fuer die Truppe zu geben, und wandte sich zunaechst kurz ueber die Schulter zurueck an Robredo: “Vize-Praesidentin Maria Leonor ‘Leni’ Robredo, Ma’am – warum laecheln Sie mir nun nicht zu, anders als zuvor? Sie, mmh?” Das gab einen Lacher, zu dem sich auch Robredo durchrang. Nach seiner Rede gab er Rodredo die Hand und sie plauderten kurz miteinander – stets laechelnd.

Das haette nach der Rede auch anders sein koennen – haette es? – denn nach den mahnenden Worten an die Kadetten, “gut und bescheiden” zu sein, schloss er seine Rede so: “Dient eurem Land gut. [Kadetten: Yes sir!]. Sterbt fuer euer Land, wenn es sein muss [Kadetten: Yes sir!]. Denkt an die jungen Filipinos, die kommen werden, die Kinder und jene, die nun studieren. Vergesst das nicht. Und wenn ihr meint, dass das Land nicht so gefuehrt wird, wie das sein sollte und dass dies euer Land zerstoeren sollte, dann solltet ihr wissen, was zu tun ist. Habt ihr mich verstanden? [Kadetten: Yes sir!] In Ordnung.

Ob Leni Robredo das auch so verstanden hat?

Wie auch immer, Duterte uebergab den praesidialen Ehren-Saebel an die Kadettin Dionne Mae Umalla aus Ilocos Sur, die als Klassenbeste abgeschlossen hatte. Er ueberliesz es dann Verteidigungs-Minister Delfin Lorenzana, die Patente den 260 weiteren Kadetten auszuhaendigen.

Ich hatte mir das gestern nicht angeschaut. Mir genuegte die Erinnerung an den Abschluss der Polizei-Akademie neulich. Schon das Zuschauen ist ermuedend, 261 mal “Gratuliere!” zu sagen, ein zugereichtes Dokument zu uebergeben, Handschlag und den militaerischen Grusz zu erwidern. Ich haette mir das auch erspart.

 



 

Selbstachtung – Naechste Woche beginnt das naechste Schuljahr, und das ist fuer die aermeren Familien hier stets eine Herausforderung. Schreib- und Lernmaterial muss gekauft werden, und – vor allem – eine Schul-Uniform, denn meist ist das Kind aus der letzt- oder vorletzt-jaehrigen heraus, wenn es nicht eh der erste Schultag ist. Doch – wie auch immer – naechsten Montagmorgen wird auch aus der hinterletzten Nipa-Huette ein Kind mit blanken Schuhen und in adretter Uniform kommen und sich auf den Weg zur Schule machen, egal wie gepflegt oder vermuellt die Gegend ist.

Das ist fuer viele finanzieller Notstand, wenn sie nicht ein Schwein gehalten haben, das sie dann an ein Lechon-Haus verkaufen. Manche Westler fragen sich: warum tun die sich das an?

Es ist nicht lange her, da waren Westler auch so. Die Novelle “Kleider machen Leute” des Schweizers Gottfried Keller erzaehlt davon, und der Ruf “Herein! wenn’s kein Schneider ist” erinnert daran. Jeder stand beim Schneider in der Kreide, um mehr aus sich zu machen. In einer Zeit, in der man es sich leisten kann, nagel-neue Jeans fuer einen Aufpreis zu zerfleddern, damit man abgerissen aussieht, leuchtet das nicht jedem ein. Filipinos sehen das anders, und von daher versteht sich auch, dass Malacañang nun Regierungs-Mitgliedern untersagt hat nach Kanada zu reisen, bevor die ihren Muell abgeholt haben. Ein Filipino mag nah beim Muell wohnen, weil er sich mehr nicht leisten kann. Doch er macht das Beste daraus, wie es nur moeglich ist. Er laesst sich aber nicht behandeln, als sei er Muell und sein Land die dafur geeignete Halde.

Saysay sa adlaw – Wala na moy laing sinina? Mao lang gihapon gabalik-balik ang inyong ginasul-ob? 

wala nicht, na nun, moy ~ kamo ang ihr + best. Art., laing ~ lain nga anders, verschieden + Verbinder, sinina Kleid, mao ist so, lang nur, gihapon immer, balik zurueck balik-balik wiederholen + ga… V/G gabalik-balik wiederholt, ang best. Artikel, inyong ~ inyo nga Genitiv von kamo ihr + Verbinder, sul-ob anziehen + gina… G/V passive Gewohnheit ginasul-ob wird gewoehnlich angezogen

Satz des Tages – Habt ihr keine anderen Kleider? Zieht ihr immer wieder dasselbe Zeug an?

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “Manila Bulletin”, “PCOO”, “PhilStar” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN veröffentlicht.

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