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ANEKDOTEN

ANEKDOTE – Der verlorengegangene Deutsche in der Stadt Cagayan de Oro

Eine Anekdote aus der Zeit mit meinem deutschen Freund Albert in Cagayan de Oro, wie er sie mir damals erzählte.
Albert wohnte damals in Zone 10, Upper Carmen, an einer damals noch nicht asphaltierten Straße und war zu Hause, als ein Taxi vor seinem Haus hielt, der Fahrer ausstieg und zu ihm kam und sagte, er habe einen Fahrgast, den er nicht verstehen könne. Aber da er so spricht wie du, denke ich, es könnte ein Landsmann von dir sein.
Im Taxi saß ein Weißer, der sich nach dem Aussteigen als Deutscher entpuppte und dem Albert dann folgende Geschichte erzählte:
Er sei auf die Philippinen gekommen, um seinen deutschen Freund hier in Cagayan de Oro zu besuchen. Dieser habe ihn am Flughafen abgeholt und mit zu sich nach Hause genommen, wo er während seines Besuches auch wohnen sollte.
Ihm sei langweilig geworden und er sei vor das Haus gegangen und in eine haltende Motorela (das sind Fahrzeuge, die aus einer Rela bestehen, einem Anhänger mit Bänken für Fahrgäste, an den ein Motorrad angehängt werden kann, um Personen und Güter zu transportieren) eingestiegen. Leider habe er sich die Adresse seines Freundes nicht gemerkt und könne auch die Straße nicht wiederfinden, da sie für ihn alle gleich aussähen.
Die letzte Nacht habe er im Hotel verbracht. Danach habe er diesen Taxifahrer gefunden, der mit ihm schon einige Straßen abgefahren sei, aber sie hätten noch nicht die richtige gefunden und nun habe er ihn hierher gebracht.
Es wurde diskutiert, was man tun könne, um den Freund zu finden. Da diese Geschichte in den 1980er Jahren spielte, hatte er natürlich keine Handynummer seines Freundes, der wahrscheinlich auch kein Festnetztelefon hatte.
Sie beschlossen, zu den Radiosendern zu gehen, um eine Personenbeschreibung und einen Aufruf an die Stadtbevölkerung zu senden und so vielleicht den Freund zu finden.
Dann sei man zur Polizeistation 1 in Divisoria, der Altstadt von Cagayan de Oro, gefahren. Dort sei der Deutsche hereingekommen und habe laut gefragt: „Sprechen Sie hier Deutsch?“
Als man wieder aus der Polizeistation herauskam, sei ein Jeep mit einem Weißen vorbeigefahren, woraufhin der Deutsche rief: „Da ist mein Freund. Dieser habe ihn auch gesehen, umgedreht und sei aus dem Jeep gesprungen mit den Worten: „Wo hast du gesteckt, du Arschloch? Wo ist das Geld?“ „Das Geld ist im Koffer.“ „Da ist es nicht, ich hab schon nachgesehen.“ Dann zog er ihn in den Jeep und sie fuhren davon, ohne ein Wort des Dankes für die Hilfe.
Schon damals begann die Zeit der Aufklärung, dass man sich von Ausländern und ganz besonders von anderen Deutschen fernhalten sollte, und das tue ich auch heute noch in verstärktem Maße, denn nicht nur unter den Expats, sondern auch unter den nur vorübergehenden Besuchern gibt es oft genug Spinner. Das mag manchmal ganz amüsant sein, aber auf Dauer ist das nichts.
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