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…aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Donnerstag, den 18. Juni 2020

Zum Bild: 

 

Vielen Dank… – …fuer die ermutigenden Zuschriften zu meinem gestrigen Blog, die ich auf verschiedenen Plattformen und auch per privater E-Mail bekam. Ich werde so weitermachen, auch wenn es – wie heute – mal nichts richtig Neues gibt.

Daher moechte ich als Dankeschoen die Kolumne von Yen Makabenta betrachten, der heute in der “Times” unter der Ueberschrift “Fraudulent exemplar of journalism and press freedom” schreibt. Zum Prozess der Maria Ressa ist alles gesagt, aber was wissen wir ueber sie?

Nun beginne ich nicht erst heute zu forschen, denn da ich die philippinische Presse seit 2016 verfolge, hat sich ein Hintergrund gebildet. Also nun nichts Neues aus den Blaettern, sondern Aufgewaermtes aus dem Naehkaestchen.

Erstens

Am 13. November 2019 schrieb Rigoberto Tiglao in der “Times” seine Kolumne unter der Ueberschrift “Ressa was never a war correspondent; she just watched CNN’s video tapes”. Ich griff das in meinem Blog auf und schrieb dazu damals:

Das schwarze Schaf II – Ein anderer Feind der Philippinen und Stoerer des inneren Friedens ist Maria Ressa, auch wenn die nicht zu den Waffen greift, sondern – wie Rigoberto Tiglao in seiner Kolumne in der “Times” heute schreibt – eher kriegsscheu ist, auch wenn sie sich in der Sendung “60 Minutes” des US-Senders CBS als “Kriegs-Korrespondentin” darstellen laesst. Sie war nie in einem Kriegs-Gebiet, und ihr Buch “Face to face with Osama bin Laden” entstand – so Tiglao – in einem Cubicle bei CNN in Atlanta, wo sie tagelang CNN-Videos zum Terrorismus im Mittleren Osten ansah, einschlieszlich der 251 Videos, die der al Quaeda-Fuehrer gesammelt hatte. So entstand das Buch mit dem verkaufsfoerdernden Titel, und Tiglao folgert:

Ressa hat nie aus einem Kriegs-Gebiet fuer CNN, ABS-CBN oder Rappler berichtet – es sei denn, sie besteht darauf, es als Kriegs-Gebiet zu betrachten, wenn sie an der Gerichts-Kasse die Kaution fuer ihre Freilassung bezahlt, als sie wegen Steuer-Hinterziehung und Verleumdung angeklagt wurde.

Dieses Maerchen von ihrem eigenen Treiben setzt sich in ihrer Vorstellung fort, wenn sie fantasiert “…dass die Straszen des Landes wegen des Krieges der Regierung gegen illegale Drogen mit Leichen uebersaet sind, und die Medien wie die Opposition verfolgt werden, was dann schlimmer sei als in einem Kriegsgebiet.

Nun hat Maria Ressa zwar hier kaum Anhaenger, dafuer aber haengt der Westen an ihren Worten und Berichten – so kommt die Feature-Story ueber sie ja auch im US-TV, wobei ich wette, dass “CNN” oder “CNNPhil” das hier getreulich wiederholen werden. Darueber wundere ich mich inzwischen schon nicht mehr, denn ich erinnere, als ich in Deutschland lebte, habe ich auch keine philippinischen Zeiungen gelesen – woher sollen die Leute im Westen also wissen, wie es hierzulande aussieht?

Genau – aus den Berichten von Maria Ressa & Co!

Zweitens

Am 19. Februar 2019 schrieb Yen Makabenta in der “Times” seine Kolumne unter der Ueberschrift “Fraudulent portrayal of PH media situation”. Ich griff das in meinem Blog auf und schrieb dazu damals:

Zur Lage der Presse… – …aueszert sich auch Yen Makabenta in seiner Kolumne in “The Manila Times”. Er untersucht, was hinter dieser “exemplarischen philippinischen Journalistin” steckt, als die Maria Ressa weltweit gefeiert wird, und er fand – nichts. Irgendwie hat sie im Druck keine Spur hinterlassen, was ja jeder moechte, der schreibt. Wer behauptet – so wie ich – er schreibe nur fuer sich, der luegt. Wer schreibt will gelesen werden. Wer schreibt will eine Spur in der Welt hinterlassen. Die muss im Falle der Maria Ressa kaum sichtbar sein. Makabenta: “Als naechstes habe ich das Internet durchforscht fuer einen Beweis von Maria Ressas Arbeit als Journalistin, das den extravaganten Anspruch rechtfertigt, sie sei ein Exemplar des philippinischen Journalismus, jedoch konnte ich nicht mal einen Schnipsel von ihren Schriften und Reportagen finden.

Drittens

Da es sowohl bei dem Prozess gegen Ressa wegen “Rappler” als auch vor dem Obersten Gericht gegen Eugenio “Gabby” La’O Lopez als Chef von “ABS-CBN” darum geht, dass beide einen amerikanischen und einen philippinischen Pass besitzen, Massenmedien aber gemaesz Verfassung 100% in philippinischer Hand sein muessen, rueckt das Thema der “FilAms” in den Focus. Hierzu erinnere ich, dass am 16. Mai 2018 Getsy Tiglao in ihrer Kolumne im “Manila Bulletin” unter der Ueberschrift “Democracy is alive and well in the Philippines” schrieb. Ich griff das in meinem Blog auf und schrieb dazu damals:

Fuer Filipinos… – …die bei den “weiszen Affen” leben und sich denen in Lebensstil und Meinung mehr und mehr anpassen, schreibt Getsy Tiglao heute in ihrer Kolumne im “Manila Bulletin”:

Liebe Fil-Amis und Fil-Kanadier,

“ Ich bin sicher ihr habt jetzt auch von dem Rauswurf von Maria Lourdes Aranal Sereno aus dem Obersten Gericht gehoert. Die Mehrheit der Filipinos, die hier leben, sind sehr froh, dass dies endlich geschehen ist, denn ihre andauernde Anwesenheit zerstoerte den guten Namen des Obersten Gerichts dieses Landes.

“Sereno besetzte illegal die Position eines Richters am Obersten Gericht. Sie war nicht qualifiziert. Sie hat ihre Verdienst-Unterlagen nicht eingereicht, eine gesetzliche Anforderung an alle Beamten. Sie verletzte so viele andere Gesetze, dass sie in der Tat ein Amtsenthebungs-Verfahren vor sich hatte, als sie durch diesen brillanten quo warranto-Antrag den Fusztritt bekam.

“Viele von euch sind moeglicherweise verwirrt, was tatsaechlich geschah und was das heiszt, denn ich nehme an, eure Quellen sind die westlichen Medien (entsetzlich voreingenommen gegen die Philippinen) und die Online-Version von einigen Gelben Blaettern hier. Lest diese Dinge immer mit einer gehoerigen Portion Salz.

“ Ich war zum Beispiel schockiert, als ich durch das Netz stoeberte und diese Nachricht vom Guardian sah, ‘Angst um die Demokratie nachdem philippinische Spitzen-Richterin und Regierungs-Kritikerin rausgeworfen’. Was fuer ein bloeder Sch…sz. Das Problem des Landes ist eher, dass es zuviel Demokratie hat!

“…

“Die Philippinen sind so frei und demokratisch, dass niemand eingesperrt wird, auszer den Kriminellen. Jeder, was auch immer seine politische Ueberzeugung ist, ist frei zu sprechen, zu schreiben und seine Meinung zu aeuszern. Zum Kuckuck, sogar die vermutliche Beschuetzerin von Druglords, Senatorin Leila de Lima, spricht sich regelmaeszig gegen die Duterte-Regierung aus – wir sind so frei, dass ich es hasse. Wie ist das in den USA und Kanada? Koennen Kriminelle, die sich Anklagen gegenueber sehen, jeden Tag Erklaerungen abgeben und die Regierung fertigmachen? Nein? Ich denke nicht.

“…

“So, meine lieben Fil-Amis und Fil-Kanadier, hoffentlich konnte ich die Angelegenheit ein biszchen fuer euch klaeren. Ich weisz, euer Verstaendnis fuer politische Zusammenhaenge in eurer frueheren Heimat sind begrenzt, aber ich hoffe ihr koennt den Filipinos vertrauen, die noch hier sind und arbeiten, dass das Land zu seiner Bluete kommt.

“Ich weisz, manchmal seid ihr froh, dass ihr so weit weg seid von all dem ‘Kuddelmuddel (gulo)’ der sich hier abspielt. Aber es gibt keine Unruhen, und Filipinos, die fest die jetzige Regierung unterstuetzen, sind wirklich froh, wie sich die Dinge entwickeln. Die unqualifizierte Sereno, die ihren Psycho-Test versemmelt hat, ist raus. Der Senat muss da nicht herumstolzieren. De Lima ist noch im Knast. Die Wirtschaft ist grad 6,8 Prozent gewachsen im ersten Quartal. Wir sind sehr, sehr froh. Alles Liebe an alle, von mir (die eine, die sich geweigert hat fortzugehen).

Viertens

Die Philosophie der Geschichten lehrt mich, dass sich alles am Ende in Gechichten aufloest, und jede Einzelne ist selbst ein Buendel von Geschichten, die sich wieder aufloesen lassen, doch – irgendwann winkt man ab. Genug davon – ich hab’s verstanden!

Und so verstehe ich heute, dass Makabenta in seiner Kolumne schreibt: “Ich hab mich auch darueber gewundert, dass internationale Medien-Organisationen darauf bestehen, Maria Ressa als Vorbild fuer den Journalismus darzustellen, das unsere Journalisten nachahmen sollten.

Ich wundere mich nicht mehr, denn schon am 9. Oktober 2017 schrieb Rigoberto Tiglao in seiner Kolumne in der “Times” unter der Ueberschrift “CIA conduit funding anti-Duterte media outfits” zu auslaendischer Kritik und zu “Rappler”: “Kann mir mal jemand erklaeren: Wie kommt es, dass auslands-finanzierte Medien und Zeitungen im Westen, und jene, die ihr Land verlassen haben, um sich ihres Lebens im Ausland zu erfreuen, die schaerfsten Kritiker von Duterte sind, waehrend hier ansaessige Filipinos, die vom Tun des Praesidenten ja direkt betroffen sind, ihn mehrheitlich unterstuetzen?

Tja, gute Frage, naechste Frage.

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “Manila Bulletin” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

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