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…aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Sonntag, den 03. Mai 2020

Zum Bild: Sara Duterte führt die Stadt Davao durch die Krise

 

In einer Krise wie dieser… – …kann man nicht jeden Tag etwas Neues schreiben, wenn man das Treiben der Regierung insbesondere im Hinblick auf Praesident Rodrigo Roa Duterte beobachtet. Er kann nur gegen den globalen Feind durchhalten, und das sieht Tag fuer Tag nun einmal gleich aus. Stellt man internationale Vergleiche an, so bietet sich US-Praesident Donald Trump dadurch an, dass er seit Beginn der Krise einen Fehler nach dem anderen macht. Die aufzuzaehlen wird “CNN” nicht muede, doch mir fallen vor dem TV langsam die Augen zu, wenn ich stets dasselbe geboten bekomme. Jeder weisz doch laengst: Duterte ist im Kampf gegen das Virus, Trump ist im Wahlkampf fuer den November.

So waere die philippinische Verfassung von 1987 zu loben, welche die Wiederwahl des Praesidenten nicht gestattet – er hat 6 Jahre, und damit Schluss. Das gibt ihm die Freiheit, nun in der Krise das Richtige zu tun, was andere scheuen, weil es Stimmen kosten koennte.

Nun endet Dutertes Amtszeit 2022, und da draengt sich – Krise hin oder her – langsam die Frage auf, was kommt danach? Nicht, dass irgendjemand hier das Ende herbeisehnt, die Filipinos stehen nach wie vor mit groszer Mehrheit hinter ihrem Praesidenten und loben auch, wie er die Krise angeht. Doch gerade, weil man zufrieden ist, mag den einen oder anderen ein Unbehagen beschleichen, dass es nach einer solchen Spitzenleistung ja wohl nur noch bergab gehen koenne.

Schaut man sich in der politischen Landschaft nach moeglichen Kandidaten fuer die Nachfolge um, so bieten sich drei Namen an.

Da ist zuerst Senator Christopher “Bong” Go zu nennen. Er ist seit Jahren der Vertraute des Praesidenten, woran auch seine Wahl 2019 zum Senator nichts geaendert hat. Duterte und Go sind im TV-Bild fast schon fest eingebrannt, was fuer eine Wahl ideal ist – man muss den Kerl nicht erst noch bekannt machen. Die andere Frage ist jedoch, was man von ihm erwarten kann. Als Senator macht er sich fuer die “Malasakit Center” stark, und er engagiert sich sozial. Doch wie er treu um Duterte herum agiert, fragt man sich, ob er international so auftreten kann wie sein Vorbild. Kann er selbst ein starker Fuehrer sein wie der, neben dem er nun zwar stets sichtbar, aber stimmlos ist?

Als Zweite muss man Vize-Praesidentin Maria Leonor “Leni” Robredo nennen, wenigstens kann es sich die vor Duterte lange Zeit vorherrschende Partei nicht leisten, ganz ohne Kandidaten in die Wahl zu gehen. Leider sticht nach dem Wahl-Desaster der “Otso Diretso” 2019 niemand dort hervor, dem man guten Gewissens mehr als nur ein paar Stimmen zutrauen wuerde. Und so waere “Leni” Robredo eine Kandidatin, weil man sonst nichts zu bieten hat. Die hat aber in ihrer Vize-Amtszeit kein Fettnaepfchen ausgelassen, in das sie haette treten koennen. Zweimal holte Duterte sie ins Kabinett. Zuerst als “Housing Tsar” und spaeter als “Drug Tsar”, zweimal handelte sie sich einen Rauswurf ein. Sollte sie 2022 antreten, wird sie sich ihren dritten Rauswurf einhandeln – von Volkes Stimme.

Auf den Moechtegern-Kandidaten Alan Peter Cayetano, derzeit Sprecher des Hauses, gehe ich nicht ein. Mit seiner Amts-Geilheit steht er sich selbst im Weg, als Kandidat fuer das hoechste Amt ernst genommen zu werden – ein Intrigant.

Und so ist an dritter Stelle jene zu nennen, die sich derzeit zu dem Thema nicht aeuszern mag, von Duterte-Fans aber stark gefordert wird: “Inday” Sara Duterte Carpio, Tochter des Praesidenten und dessen Nachfolgerin bereits als Buergermeisterin von Davao. Dieses Amt – der mentale Rueckhalt des Praesidenten, der in keiner Rede auslaeszt, wie lange er dort Buergermeister war, und der sich auch im inneren Kreis als “Mayor” anreden laeszt – dieses Amt koennte sich grad jetzt in der Krise als Sprungbrett fuer Malacañang erweisen, weil “Inday” Sara sich in der vom Coronavirus gebeutelten Stadt als starke Fuehrerin erweist und jene Qualitaeten zeigt, an denen es anderen mangelt.

Im “Tribune” erscheint heute ein Artikel, aus dem ich im Folgenden zitiere:

A mayor full in control”… – …zitiert zunaechst “Inday” Sara mit den Worten: “Before we sleep tonight, we need to pray for a miracle – nga mawala na ang Covid-19 ~ Bevor wir heute nacht schlafen, muessen wir fuer ein Wunder beten – dass Covid-19 verschwinden moege.

Dann faehrt der Artikel fort:

Am Freitag beendete Buergermeisterin Inday Sara Duterte ihre Radiosendung, die von Montag bis Samstag ueber Davao City Disaster Radio ausgestrahlt und live auf Facebook uebertragen wurde, in dem sie Dabawenyos bat, fuer ein Wunder zu beten.

“Jeden Tag bat die Buergermeisterin Dabawenyos, ruhig zu bleiben und erinnerte daran, wie das toedliche Virus am besten gehindert werden kann, ihre Tuerschwelle zu erreichen: ‘Bleibt zu Hause!’

“Und ganz klar, ohne sich darum zu scheren, dass es vielleicht wie ein kaputte Schallplatte klingt, forderte Buergermeisterin Duterte Dabawenyos konsequent auf, sich die Haende mit Wasser und Seife zu waschen und die ‘physical distance’ von zwei Metern voneinander einzuhalten, um zu vermeiden, dass das Virus uebertragen und an die Liebsten daheim weitergegeben werden kann.

“Davao City befindet sich weiterhin in der ECQ (Erhanced Community Quarantine) und Anti-Covid-19-Masznahmen werden weiterhin strikt umgesetzt.

“Seit dem ersten Tag der Quarantaene leitet Buergermeisterin Sara die Menschen in Davao ueber 87,5 FM Davao City Disaster Radio an, was zu tun ist, um eine Infektion mit dem toedlichen Virus zu vermeiden.

“Sie informiert die Bevoelkerung nicht nur ueber die Masznahmen der Regierung, um ihnen bei Ueberwindung der Krise zu helfen, sondern beantwortet auch ihre Fragen, die ueber die Social Media-Plattform des Senders und die Stadtregierung von Davao gemeldet wurden.

“Ueber den Radiosender erklaerte sie die Gruende, warum Davao City Masznahmen wie das Verbot der Freizuegigkeit der Menschen, den Food and Medicine Pass, die Ausgangssperre und das Alkoholverbot umsetzen musste. Sie erzaehlt ihnen von verfuegbaren Gesundheitsdiensten. Geduldig machte sie den Leuten klar, dass Covid-19 sie toeten koennte.

“Der Journalist Karlos Manlupig sagte, es sei bewundernswert, wie Buergermeisterin Sara ‘konsequent Zeit zur Verfuegung stellte, um ihre Waehler anzusprechen’.

“Er stellte fest, dass die Kommunikations-Strategie der LGU (Local Government Unit) Panik und Angst wirksam eindaemmt.

Spaeter heiszt es in dem Artikel:

Der pensionierte Journalist Nico Alconaba, langjaehriger Chef des ‘Philippine Daily Inquirer’ im Mindanao Buero, zeigte sich ebenfalls angetan davon, wie Davao City das Radio als Instrument zur Information der Menschen einsetzte.

“’Ihre Entscheidungen wurden mit Sorgfalt und einem Gefuehl der Dringlichkeit getroffen, und wir haben gesehen, wie sie Fuehrung ausuebte’, sagte er. ‘Jeden Tag schalteten Dabawenyos das Programm ein, und es half ihnen, die Situation zu verstehen.’

“Ein wichtiger Faktor ist, dass Buergermeisterin Sara die volle Kontrolle hatte.

“’Es hat geholfen, dass sie keine Angst zeigte, sagte Chris Bradley, ein BPO-Mitarbeiter. ‘Die Art und Weise, wie sie ihre Botschaft rueberbrachte, zeigte ihren Charakter als Fuehrungskraft – stark und zuverlaessig in Krisenzeiten. Und es war ansteckend.’

“Alconaba bemerkte auch: ‘Die Leute vertrauten ihr und sie vertrauten ihren Entscheidungen. Sie haben sie untersteutzt – nicht weil sie Buergermeisterin war, sondern weil sie fest und etnschlossen war und die Kontrolle hatte.’”

Der Artikel schlieszt so:

“’Ich bin allen gegenueber kritisch, auch gegenueber den Dutertes, aber ich weisz wirklich zu schaetzen, wie die LGU mit der Pandemie umgeht’, sagte Manlupig.

“Er erklaerte, dass die etablierten Mechanismen zwar nicht perfekt, aber effektiv und praktisch sind.

“’Wie Buergermeisterin Sara den oertlichen Gesundheits-Experten vertraute, habe ich bewundert’, sagte er. Dies drueckte so auch von Monleon aus [eine andere BPO-Mitarbeiterin].

“’Wie sie mit dem Problem umgeht, ist wirklich klug, weil sie uns den Eindruck vermittelt, dass sie Gesundheits-Experten zuhoert und ihre Entscheidungen auf den Empfehlungen von Experten beruhen’, sagte sie. Im Radio war Buergermeisterin Sara immer zu hoeren, als sie Gesundheits-Experten zitierte.

“’Ein Fuehrer, der sich weigert, an die Wissenschaft zu glauben, ist ein Fuehrer, der seinen Leuten den Tod bringt’, sagte sie.

 



 

Gemaesz “Daily Tribune” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht.

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