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…aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 3. April 2020

(zum Bild: Wegen etlicher Korruptionsfälle nimmt Präsident den LGUs die Geld- und Hilfsgüterverteilung weg und beauftragt DSWD.)

 

Praesident Duterte… – …hat die LGUs (Local Government Units) aus der Pflicht genommen, Nothilfe fuer Gebiete zu leisten, die von der erweiterten Gemeinschafts-Quarantaene in Luzon betroffen sind.

“In seiner Ansprache an die Nation Mittwochabend sagte Duterte, er habe Sozialminister Rolando Bautista beauftragt, die Verteilungs-Bemuehungen zu uebernehmen, nachdem er Beschwerden erhalten hatte, dass es lokale Politiker gab, die die Gaben selbst einsteckten…” …so beginnt der Aufmacher auf der Titelseite der “Times” heute unter der Ueberschrift “Duterte strips LGUs of Covid-19 aid role”, wie auch der Aufmacher des “Standard” verkuendet “DSWD takes over distribution of aid”, der so beginnt: “Inmitten von Berichten ueber Korruption und Buerokratie hat Praesident Rodrigo Duterte den Local Government Units ihre Rolle bei der Verteilung von 200 Milliarden Peso an die 18 Millionen am staerksten gefaehredeten Haushalte im ganzen Land im Zuge der Ausbreitung der neuen Coronavirus-Krankheit (Covid-19) entzogen.

Damit ist alles gesagt: die Gemeinden mit ihren Mayors, Barangay-Captains und Chairmen haben nicht laenger den Daumen auf dem Geld, um damit Lokalpolitik zu betreiben, sondern allein das DSWD (Department of Social Welfare and Development).

Ob das nun besser klappt, bleibt abzuwarten. Ich erinnere an den Spruch, den Senator Panfilo Lacson zitierte: “Wozu das Gras, wenn das Pferd tot ist?

Da mich die Geldfrage weniger beruehrt moechte ich ein Detail aus GenSan beisteuern, aus einer Gegend also, die nicht zu dem ausgewiesenen Quarantaene-Gebiet gehoert, sondern sich selbst Regeln auferlegt hat, um kein “Covid-19-Gebiet” zu werden. Unser Sohn, der fuer unseren Haushalt mit Sikad und Quarantaene-Pass den “Runner” macht, wurde gestern daran gehindert zum SaveMore zu fahren. Nun leben wir im Barangay City Heights, SaveMore liegt im Barangay San Isidro, und offenbar sieht da jemand ein Problem, Nachbarn bei sich einkaufen zu lassen. Nun gibt es aber in City Heights keinen Supermarkt. Der naechste waere halt SaveMore in San Isidro und dann ist da noch die Robinson Mall in Lagao, deren Supermarkt geoeffnet ist. Die war gestern erreichbar, und so hat der Junge eben dort eingekauft.

Er hat sich aber beim Chairman beschwert, dass der fuer uns naechste Supermarkt unerreichbar ist. Der Chairman sprach mit dem Barangay Captain, der angeblich mit dem San Isidro-Captain geredet hat, und so sagte der Chairman unserem Sohn gestern Nachmittag, dass der Zugang zum SaveMore heute offen sei. Wir werden sehen, denn lustigerweise liegen auch die naechsten ATM von uns aus in San Isidro oder Lagao, und da waeren wir sehr betroffen, wenn City Heights abgeriegelt wird.

Es ist dies nur ein Beispiel, dass Delegation der Macht zur Machtlosigkeit der Spitze der Verwaltung fuehren kann, der dann nichts uebrig bleibt, als die unterste Ebene zu entmachten – siehe die heutigen Schlagzeilen.

Das DBM (Department of Budget and Management) hat die Gelder in Hoehe von 100 Milliarden Peso fuer den Monat April an das DSWD ueberwiesen.

Die Rolle der Nation – In seiner Kolumne in der “Times” betrachtet Rigoberto Tiglao unter der Ueberschrift “Globalisation’s monster: Covid-19”, wie die Idee der Globalisierung unter der Belastung der Corona-Krise zerbroeselt. Jeder bosselt vor sich hin, um ueber die Runden zu kommen, und es sei seltsam, dass die “globalisiertesten” Gegenden der Welt am staerksten von Covid-19 betroffenen sind: “Berichte ueber die rasche Verbreitung in Italien zeigen beispielsweise, dass dies teilweise auf die Globalisierung der noerdlichen Region zurueck zu fuehren war. Die Industrie- und Modezentren wie Mailand unterhielten enge Beziehungen zu Wuhan, China, wo Produkte, die von teuren italienischen Modisten entworfen wurden, von billigen chinesischen Arbeitskraeften in Massen-Produktion hergestellt wurden. Das sonnige Spanien, das romantische Frankreich und das gloriose England waren die Spielplaetze der Weltbuerger; jetzt werden sie zu Geisterstaedten.

Das ging auch an den Pinoys nicht vorbei: “Top-Fuehrungskraefte und Millenials ruehmten sich, eher ‘Weltbuerger’ als Kirchturm-Pinoys zu sein. Kinder der Elite wurden in den Ivy League-Schulen in den USA und in Boarding Schools in Groszbritannien geschickt, um unseren Beitrag zur Weltbuergerschaft zu leisten.

Dies alles bricht zusammen und die Nationen sind auf sich gestellt, wie sie mit der Krise fertig werden. Ist das das Ende der Globalisierung?

Ich habe fuer die Schublade einen Aufsatz geschrieben unter der Ueberschrift “Freiheit und Souveraenitaet”, in der ich zu dem Satz kam: “Die Nation ist das Rueckfall-Konzept aller Versuche, ueber sie hinauszukommen.

Die Covid-Krise untermalt das deutlich.

In dem Wunsch, einen Ueberblick ueber meine Leser zu bekommen, hatte ich mal eine Umfrage gestartet, wo sie wohnen – in den Philippinen oder in D-A-CH. Aus den Antworten entnahm ich, dass ich besser gefragt haette, wo sie begraben sein wollen. Doch als ich das schrieb, bekam ich Antworten, die ich nicht ernst nehmen konnte.

Ich wiederhole die Frage lieber nicht, um mir neue Unbill zu ersparen, doch jeder fuer sich sollte sich genau diese Frage stellen. Die Antwort zeichnet die Nation aus, mit der man sich solidarisch fuehlt. Man kann nun hin und her diskutieren, welche Strategie die beste sei, mit Covid-19 fertig zu werden, doch da die Regierung meiner Wahl-Nation einmal auf “social distancing” und “selective lockdowns” setzt, werde ich das unterstuetzen. Der Einzelne waere verloren, und da es keine “globale Loesung” gibt, bleibt nur die Nation als “Rueckfall-Konzept aller Versuche, ueber sie hinauszukommen.

 



 

Genaesz “Manila Times”, “Manila Standard” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

2 Gedanken zu „…aus der philippinischen Presse

  • Dietmar Wetenfelder

    Guten Morgen Herr Eckard,

    morgens ist es mir zum Teil meines Atagesablaufs geworden mich mit einem Humpen Kaffee an den Computer zu setzen und als aller erstes nach Ihrer Presseschau zu schauen.
    In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen recht herzlich für die Mühen, die Sie sich machen bedanken.

    Was mich betrifft, so bin ich 2014 nach meiner Pensionierung mit meiner Frau in deren Heimat, auf die Philippinen übergesiedelt.
    Wenn ich gefragte werden würde, wo ich begraben werden will, dann muss ich sagen, hier, auf den Philippinen, allerdings ohne „Mumifizierung“ schnellstmöglich nach meinem Ableben.

    Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich alles Gute und bleiben Sie gesund

    Viele Grüße aus Imus, Cavite
    Dietmar Westenfelder

  • Da ich 43 Jahre mit einer Filipina verheiratet bin. Die inzwischen Deutsche Staatsbürgerin ist.
    Müchte ich mich für Ihre vielen Informationen über die Philippinen bedanken.
    Auch ich bin Regelmäßig auf den Philippinen und habe schon viele andere Landesteile und Inseln besucht.
    Da meine Familie zu den Esperon gehört. Ist es für mich ein leichtes viele Landesteile einen Besuch abzustatten. Und ich habe festgestellt was dor für freundliche Menschen wohnen.
    Ich wünsche allen dort auch Ihnen, dass Sie gut mit dem Corona Virus klar kommen. Denn so Einfach und so Leicht ist der Umgang mit dem Virus nicht. In Europa sterben jetzt vermehrt junge Menschen.56% sind unter 50 Jahre alt. Und ein Aufhalten scheint ohne Impfstoff nicht Möglich. Das einzige was hilft ist Abstand halten 2 Meter und Regelmäßiges Hände waschen. Mundschutz hilft nicht gegen Ansteckung. Tröpfchen Übertragung. Sondern schützt den Anderen.
    In diesen Sinne viel Glück.

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