aus der philippinischen Presse
PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD
Freitag, den 06. März 2020
(zum Bild: Die Philippine Offshore Gaming Operators sind nur eines der Probleme mit China)
Der Aerger mit China… – …hat mehrere Wurzeln.
Da ist erstens die Wendung in der Politik von Praesident Rodrigo Roa Duterte sich mit China zu verstaendigen, statt Brueckenkopf amerikanischer Weltmacht-Gelueste fuer moegliche Schlaege gegen den Roten Riesen zu sein. Doch die Verstaendigung hapert, wenn chinesische Schiffe philippinische Fischerboote rammen und am Fischfang in angestammten Gebieten behindern. Der Haager Schiedsspruch ist dabei die Harfe, auf der die Opposition ihr wehmuetiges Lied spielt, in dem sie seit der verlorenen Wahl 2016 ihr Leid klagt.
Da kommt zweitens der Corona-Virus hinzu, von dem man bisher nur weisz, dass er in China seinen Ursprung hat. Passend dazu erzaehlt aber Alexander Kekulé, Professor und Facharzt fuer Virologie, laut “Sueddeutscher Zeitung” in der TV-Sendung “Hart aber fair” seinem Nachbarn in der Runde Karl-Josef Laumann, Gesundheits-Minister aus Nordrhein-Westfalen, eine Geschichte: “Menschen haben irgendwelche Tiere im Wald gefangen, ihnen bei lebendigem Leib die Kehle durchgeschnitten und das Blut dann auf ihr Essen tropfen lassen, weil das so Kultur ist.” Ob das stimmt, weisz ich nicht, doch sehr aehnliche Geschichten bekomme ich von meiner Frau, Stimme des Volkes, zu hoeren, wenn es um Sitten und Gebraeuche der Chinesen geht.
Da ist drittens die Sprache, bei der verschaerfend hinzu kommt, dass sie einen anderen Zeichensatz verwendet, so dass man wirklich keine Chance hat, da etwas auszusprechen, geschweige denn zu verstehen. So erging bereits im Sommer 2019 ein Erlass, dass Restaurants und Geschaefte, die sich im Gefolge der von Chinesen betriebenen POGOs (Philippine Offshore Gaming Operators) hier ansiedeln, ihren Werbe-Plakaten eine englische Uebersetzung beifuegen muessen, damit man wenigstens weisz, was die da tun oder anbieten.
Da ist viertens, dass sich im Gefolge der POGOs auch Prostitution und Kriminalitaet in exklusiv chinesisch besiedelten Zonen ansiedeln. Im TV hoerte ich gestern Interviews mit philippinischen Anwohnern solcher Gebiete ueber das teilweise wenig dezente Gebahren der Damen in aller Oeffentlichkeit. Dazu kommt heute auch ein Bericht im “SunStar Cebu”, dass die Polizei in Lapu-Lapu City drei Chinesen befreien konnte, die seit zehn Tagen von chinesischen Taetern als Geiseln gehalten wurden, um von ihnen 1,2 Millionen Peso Loesegeld zu erpressen. Aehnliche Meldungen liest man in letzter Zeit oefter.
Da ist fuenftens eine Meldung, dass Senator Panfilo Lacson vermutet, dass sich bereits 2 oder 3 Tsd Mitglieder der chinesichen Volksarmee hier ins Land geschlichen haben. Die Meldung ist unbestaetigt. Der Chef der AFP (Armed Forces of the Philippines), General Felimon Santos, laesst wissen: “Wir sind dabei den Bericht von Senator (Panfilo) Lacson zu validieren, der Anlass zu ernsthafter Besorgnis gibt.” Hintergrund dieser Meldung koennte sein, dass es neulich einen Raubueberfall gab, bei dem die chinesischen Taeter gefaelschte chinesische Armee-Ausweise benutzten, wohl um die chinesischen Opfer zu beeindrucken oder sich ihnen gegenueber einen offiziellen Tarn-Anstrich zu geben.
Da ist sechstens die Meldung, dass in der gestrigen Anhoerung des Blue Ribbon Committe unter Leitung von Senator Richard Gordon illegale Bargeld-Fluesse in die Philippinen zur Sprache kamen. Ueber 400 Mio Dollar wurden seit September 2019 ins Land gebracht, und der AMLC (Anti-Money Laundering Council) weisz nichts davon. Wofuer ist der AMLC eigentlich da, fragt Gordon, denn er vermutet, dass diese Gelder ueber die POGOs gewaschen werden sollen. Senator Franklin Drilon fragt in derselben Sitzung, warum wir die POGOs nicht schlieszen. In Kambodscha wurden sie auf Wunsch Chinas geschlossen, nun kommen sie hierher mit all ihrem unerwuenschten Gefolge. Was tun wir? “Sind wir eine Provinz Chinas? … Warum muesst ihr auf einen Hinweis von China warten? Warum koennen wir nicht selbst handeln?” Drilon meint, dass das Einkommen des Staates aus den POGOs nicht das aufwiegt, was mit ihnen so daher kommt. Die Untersuchung des Blue Ribbon Committees geht weiter.
In einer Meldung, die ich grad nicht wiederfinde, sagte der Sprecher des Praesidenten, Salvador Panelo, dass Duterte sich nicht draengen lassen will, sondern auf fundierte Berichte wartet, bevor er eine Entscheidung zu den POGOs trifft. Das ist sicher vernuenftig, denn in den Problem-Komplex mit China mischen sich auch Vorurteile und irrationale Aengste. Auf der anderen Seite aber ist bekannt, dass Duterte von Gluecksspiel nicht viel haelt, und seinem chinesichen Freund Xi Jinping kann er da kaum auf die Fuesze treten, wenn er die POGOs dicht macht, denn diese Gluecksspiele sind in China verboten. Deshalb kommen sie ja hierher, und das wird ihnen seit 2017 leicht gemacht, als das “visa on arrival” fuer Chinesen eingefuehrt wurde, um den Tourismus zu foerdern.
Gemaesz „Sueddeutsche Zeitung„, “Daily Tribune”, “Inquirer”, “PNA”, “SunStar Cebu” u.a.
Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.
Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht