Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN   Click to listen highlighted text! Willkommen bei PHILIPPINEN MAGAZIN
LeuteNACHRICHTENPolitikPRESSESCHAU

aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Donnerstag, den 05. März 2020

(zum Bild: Der Sprecher des Repräsentantenhauses Alan Peter Cayetana hat sich verzockt)

 

Stoppt die Verschwoerung im Haus, sonst… – …bekommt ihr, was euch zusteht”, ist die Schlagzeile des “Standard”, und sie ist selbst-anwendbar. Gesagt haben das Sprecher des Hauses Alan Peter Cayetano und seine Partei-Gaenger, und gemeint sind jene imaginaeren Verschwoerer, von denen er sich bedroht fuehlt. Nun redet aber nur er von dieser Verschwoerung, niemand sonst weisz davon – wird also er nun bekommen, was ihm zusteht?

So wenigstens sieht das die Schlagzeile des “Tribune” und stellt fest: “’Coup’ backlash: Cayetano kneels”. Nach dem Abgeordneten Lito Atienza, erlaeutert der Artikel, wollte Cayetano alle Posten von Ausschauss-Vorsitzen vakant erklaeren und mit seinen Getreuen besetzen. Das traut er sich nicht mehr, nachdem er die Abgeordneten Isidro Ungab und Salvador Leachon gefeuert hat, was schlecht angekommen ist.

Die “Hugpong ng Pagbabago”, Partei der Duterte-Tochter Sara Duterte-Carpio, sieht in dem Rauswurf des Ungab eine “Beleidigung von Duterte”, wie “Times” und “Bulletin” vermelden, denn dessen Posten als Vorsitzender des Ausschusses, der den Haushalt genehmigt, war Teil des “gentlemen agreement”, bei dem es eben nicht nur um die “Magellan-Formel” der 15:21-Teilung des Sprecher-Postens ging, sondern auch um Ungabs Position und darum, dass ein weiterer Kandidat, Martin Romualdez, die ganzen drei Jahre ungeteilt der Mehrheits-Fuehrer im Haus sein soll.

Daran hat nur einer geruettelt – Alan Peter Cayetano – und er hat versucht, Lord Allen Velasco den Schwarzen Peter als vermeintlichen “Ruettler” zuzuschieben. Das ging nach hinten los. Es soll bei diesen zwei “Ersetzungen” in der Vorsitz-Ebene bleiben, und ploetzlich zieht Cayetano auch die Diskussion um die Lizenz fuer ABS-CBN vor. Sie soll nun am 10. Maerz beginnen, wo man doch vor Mai dafuer wegen dringenderer Vorhaben eigentlich gar keine Zeit hatte. Bleiben diese – die wieder nicht genannt wurden – nun liegen?

Cayetano ist eingeknickt. Nachdem Praesident Rodrigo Roa Duterte die Entschuldigung von ABS-CBN akzeptierte und fast die ganze Nation die Erhaltung des Senders fordert, sah Cayetano ein, dass er mit seiner Verzoegerungs-Taktik keinen Blumentopf gewinnen kann, wie er auch mit der “Orchestrierung” des “Theater-Coups” gescheitert ist.

Und so laeszt “Hugpong ng Pagbabago” denn wissen: “HNP will kein Sparring mit Cayetano. Wir wollen sitzen bleiben und uns die Show ansehen.” Das ist das Beste, wenn ueberambitionierte Politiker Schein-Debatten ausloesen, und so ist der eigentliche Gewinner des Spektakels Lord Allen Velasco, der sich in dem Getuemmel nur einmal kurz zu Wort meldete und meinte: “Ich bin ein Mann, der zu seinem Wort steht.

Genau deshalb wird er am Ende des Jahres – wie abgemacht – Sprecher des Hauses sein und Cayetano muss sich etwas anderes einfallen lassen, wie er seine Medien-Praesenz aufrecht erhaelt.

Interessant… – …ist sonst nur die Kolumne von Yen Makabenta in der “Times”, in deren Ueberschrift schon alles gesagt ist: “SC will likely not rule on Duterte’s VFA termination”. Das Oberste Gericht hat schon bei Dutertes Rueckzug vom ICC (International Criminal Court) gesagt, dass es die Auszen-Politik als Domaene des Praesidenten sieht. Es wird nun kaum zu einem anderen Ergebnis kommen, die Faelle liegen gleich.

Interessant ist da nur ein Hinweis im “Tribune”, dass eben wegen dieser Resolution des Senats an das Oberste, es moege die Kuendigung des VFA pruefen, “sechs Senatoren gefuehrt von Senatorin Cynthia Villar, sich gestern mit Praesident Duterte trafen und nach Meldungen um Unterstuetzung zu einem Wechsel der Fuehrung in der Kammer [Senat] suchten. Mit Villar waren die Senatoren Christopher Lawrence ‘Bong’ Go, Ronald ‘Bato’ dela Rosa, Imee Marcos, Pia Cayetano und Francis Tolentino. Villar, sagt man, wird von der Gruppe gestuetzt um Senats-Praesident Vicente ‘Tito’ Sotto zu ersetzen, der eine Mehrheit der Senatoren anfuehrte, die Kuendigung des Visiting Forces Agreement zwischen den Philippinen und den Vereinigten Staaten vor dem Obersten Gericht in Frage zu stellen.

Es grummelt nicht nur im Haus, auch im Senat rumort es. In beiden Faellen geht es darum, das “Erbe Dutertes” ueber 2022 hinaus zu erhalten. “Bong” Go nehme ich das ab, bei den Rankuenen im Haus bin ich mir nicht so sicher, wer da hinter wem steht. Und selbst wenn, weshalb steht er da? Um den anderen zu stuetzen oder zu stuerzen?

 



 

Gemaesz “Manila Standard”, “Manila Times”, “Manila Bulletin”, “Daily Tribune” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

Click to listen highlighted text!