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aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Sonntag, den 23. Februar 2020

(zum Bild:  Eine Flagge nach den Wünschen der „Gelben“?)

 

EDSA droht – Am Dienstag jaehrt sich der Tag der People Power-Revolution 1986, welche den Diktator Ferdinand Marcos stuerzte. Millionen Menschen stauten sich am 24. Februar 1986 auf EDSA, der Epifanio de los Santos Avenue, blockierten die Camps und verhinderten ein Eingreifen des Militaers bei der Demonstration, weil die Soldaten trotz Befehl nicht auf die Menschen schossen. Am 25. Februar wurde “Cory” Aquino als Praesidentin vereidigt, und Marcos floh Richtung Hawaii. Der Gelbe Kult nutzt den Tag seither um sich selbst zu feiern, weshalb Praesident Rodrigo Roa Duterte da Abstand haelt. Bisher nahm er nicht an Veranstaltungen zu EDSA in Manila teil.

Im Vorfeld des Tages gab es nun eine Demonstration von Jugend-Aktivisten, die den “Geist von EDSA” wiederbeleben wollen, nur geht es diesmal gegen den Diktator Duterte. Sie machen sich wieder die Farbe Gelb zu eigen, die die Aquinos nach dem Lied “Tie a Yellow Ribbon Round the Ole Oak Tree” zu ihrem Markenzeichen gemacht hatten.

Seit Dutertes Amtsantritt war “Dilawan ~ Gelb” zu einem Schimpfwort geworden, so wie “DDS ~ Diehard Duterte Supporter” in der anderen Richtung. Das sich die Jugend dieses “Schimpfwortes” bedient, aehnelt den “Geusen”, einer niederlaendischen Widerstands-Bewegung im Achtzigjaehrigen Krieg, mit dem sich die niederlaendischen Provinzen von der spanischen Herrschaft befreiten. Das Wort kommt vom Franzoesischen “gueux ~ Bettler”, mit dem die Spanier eine Bittschrift der Vertreter der niederlaendischen Provinzen zurueckwiesen, da man “sich nicht vor einem Haufen Bettler (gueux) fuerchte.” Die Abgewiesenen machten sich dieses veraechtliche Wort zum Ehrennamen.

Nun findet einer der Wortfuehrer: “Es ist an der Zeit fuer junge Menschen, unser eigenes Gelbes Band zu finden.” Man will Gelbe Schleifen anbringen, so wie einst ueberall Gelbe Schleifen angebracht wurden, die den aus amerikanischem Exil heimkehrenden “Ninoy” Aquino begrueszen sollten – allein, er hat sie nie gesehen. Er wurde auf dem Flugfeld erschossen.

Wird es “jungen Menschen” gelingen, in analogem Wunschdenken den Diktator Duterte zu stuerzen?

In Augen der Opposition hat er “genug verbrochen” – er irgnoriert den Haager Schiedsspruch, er hat Leila de Lima eingesperrt, er laesst “Tausende” im Drogenkrieg umbringen, er hat den Amerikanern das VFA gekuendigt, und jetzt will er auch noch ABS-CBN dicht machen – ja, geht’s noch?

Was daraus wird, weisz ich nicht. Ich sehe nur, dass hinter diesen Anti-Duterte-Gruppen immer auch kommunistische Gruppen sind, so wie sich die Aquinos ja auch immer gut mit den Kommunisten verstanden. “Ninoy” Aquino hatte keine Problem, sich mit dem “First Quarter Storm” zu verbuenden, eine stark links-lastige Bewegung, deren Taten zur Erklaerung des Kriegsrechts durch Marcos fuehrte. So war “Joma” Sison Mastermind hinter dem Bombenanschlag 1971 auf der Plaza Miranda, 9 Tote und 95 Verletzte, dem die liberale Prominenz zum Opfer fiel – auszer “Ninoy” Aquino. Warum der an dem Tag nicht dabei war, wundert Verschwoerungs-Theoretiker noch heute. Und als Marcos sein Ende fand und sich nach Hawaii bringen liesz, hatte “Cory” Aquino nichts Besseres zu tun, als “Joma” Sison aus dem Gefaengnis zu entlassen, wo er hingehoerte, der sich in die Niederlande absetzte, von wo aus er seither gegen jede philippinische Regierung hetzt.

Mir faellt die historische Unbelastetheit auf, mit der Revolutionen propagiert werden. Der Sturm auf die Bastille fuehrte zu dem Terror von Robbespierre und Saint-Just, und am Ende kam dabei Napoleon heraus. Die Oktober-Revolution fuehrte zu dem Russischen Buergerkrieg unter Lenin und Trotzki, und am Ende kam dabei Stalin heraus. EDSA fuehrte zu “Cory” und “Noynoy” Aquino und der Feudal-Herrschaft der Oligarchen, und am Ende kam dabei Rodrigo Duterte heraus.

Was soll bei der “jungen EDSA” herauskommen?

 



 

Gemaesz “Inquirer”, “Manila Times” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

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