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aus der philippinischen Presse

 



 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Donnerstag, den 13. Februar 2020

(zum Bild:  Die Probleme von ABC-CBN)

 

ABS-CBN… – …hat derzeit nicht nur ein, sondern drei Probleme. Seine Sende-Lizenz laeuft Ende Maerz aus. Im Haus kommen Gesetze fuer die Sende-Lizenz nicht zur Sprache. Vor dem Obersten Gericht wurde eine Petition eingereicht, die aktuelle/auslaufende Sende-Lizenz fuer ungueltig zu erklaeren.

Dass die Sende-Lizenz auslaeuft, sollte laut Senats-Praesident Vicente Sotto und Senator Christopher “Bong” Go kein Problem sein, sie muessten nur eine Erlaubnis der NTC (National Telecommunications Commission) einholen, um weiter senden zu duerfen. Die NTC haengt unter dem DICT (Department of Information and Communications Technology), dessen Chef ist Minister Gregorio Honasan, dessen Chef ist Praesident Rodrigo Roa Duterte, der mit ABS-CBN ein Huehnchen zu rupfen hat – wird die Verlaengerung so problemlos sein?

Was im Haus zur Sprache kommt, liegt am Sprecher des Hauses, Alan Peter Cayetano. Der wird aber von niemandem genannt, wenn gefragt wird, warum mehrere Antraege zur Lizenz fuer ABS-CBN nicht zur Sprache kommen. Cayetano will 2022 Praesident werden, wofuer er die Unterstuetzung von Praesident Duterte braucht, der mit ABS-CBN ein Huehnchen zu rupfen hat – werden die Antraege zur Sprache kommen?

Gestern aeuszerte sich Praesident Duterte in einer Rede vor einer Gruppe von Rundfunk-Chefs etwas mystisch dazu: “Es gibt Dinge in der Nation, und besonders ich habe etwas mit einigen Netzwerken, nicht mit den Menschen. Es geht um meinen Groll. … Ich meine, wenn ihr wirklich wollt, dann muesst ihr mir gestatten, frei darueber zu reden. Das ist jetzt schwierig. Ich denke, dies ist nicht der passende Zeitpunkt. Aber wir koennen einen Kaffee trinken, wenn ihr wollt, und wirklich, wisst ihr, schaut mir ins Herz, und ihr werdet wissen, da bin ich mir sicher, ihr habt da schon eine Ahnung.

In dem Bericht im “Bulletin” steht nicht, ob sie mit ihm Kaffee getrunken und ihm ins Herz geschaut haben – (“dwell into my heart” hab ich so uebersetzt. Ansonsten faellt mir zu “im Herzen wohnen” nur das Kindergebet ein: “Ich bin klein | mein Herz ist rein | soll niemand drin wohnen | als Jesus allein”, und das passt nun wirklich nicht, es geht um seinen “Groll”, sprich: das Huehnchen, das er mit ABS-CBN zu rupfen hat) – ich hab da so meine eigene Ahnung.

Die Kuendigung des VFA… – …stoeszt dem US-Verteidigungs-Minister  Mark Esper uebel auf. Er sagt: “Waehrend wir versuchen, unsere Praesenz zu staerken und in dieser Region mit China im Wettbewerb der Groszmaechte zu konkurrieren, denke ich, ist dies ein Schritt in die falsche Richtung. Das wieder fuer die langjaehrige Beziehung, die wir zu den Philippinen hatten, wegen ihrer strategischen Lage, und fuer unsere Menschen und unsere Laender.

Nun, es ist klar, es geht den USA nicht um die Philippinen oder deren Souveraenitaet, sondern um das, was Duterte in seiner Rede am Montag schon benannte: “Es ist eine geopolitische Sache. Territorial.

Mit den Aussagen des US-Verteidigungs-Ministers befassen sich Artikel im “Standard” und in der “Times”. Andere Gedanken macht sich Antonio Contreras zu der Kuendigung des VFA in seiner Kolumne in der “Times”.

Contreras sieht eine Parallele in der Argumentation, mit der Prof. Alan Dershowitz zur Verteidigung des US-Praesidenten Donald Trump in Sachen Amtsenthebung sprach und meinte, “…dass kein Politiker zur Rechenschaft gezogen werden kann, nur weil er glaubt, dass das, was er tut und dessen Konsequenzen, unbekuemmert um Moral und Ethik, immer im oeffentlichen Interesse liegt.” Das sei die Doktrin der Unbestrafbarkeit in Rein-Kultur, findet Contreras, und die sieht er in den Alleingaengen von Praesident Duterte auch, wenn der eigenmaechtig – ohne Ruecksprache mit dem Senat – die Roemischen Vertraege kuendigt, sich so vom ICC (International Criminal Court) befreit, oder das VFA in den Papierkorb wirft.

Contreras meint, “…diese Prozesse erfordern Dialog, Debatte, Dissens und Konsultation.

“Es ist absolut falsch zu glauben, dass Politiker nicht zur Rechenschaft gezogen werden koennen, nur weil sie ihrer Meinung nach immer dem oeffentlichen Interesse dienen. Und es ist keine Demokratie, sondern eine Diktatur, wenn ein Praesident die absolute Entscheidungsmacht erhaelt, ohne den Nutzen von Dissens und Diskussion.

Die Leitartikel… – …von “Times” und “Standard” befassen sich mit den wirtschaftlichen Folgen des Covid-19, die die Tourismus-Industrie in erster Linie betrifft. Der Rat, den Inlands-Tourismus zu foerdern, um das auszugleichen, wirkt etwas unbeholfen. Da OFWs (Oversea Filipino Workers) ihre Arbeitsplaetze in Hong Kong und Taiwan nicht mehr erreichen, duerfte sich kaum jemand Ferien leisten koennen. In der Kritik ist auch, dass Taiwan in den Bann einbezogen wurde, nicht weil es dort viele Erkrankungen gibt, sondern weil die WHO (World Health Organization) wegen der von Peking erzwungenen “Ein-China-Politik” eben nur “ein China” kennt und somit auch Urteile ueber Taiwan abgibt. Und die Philippinen halten sich an den Rat der WHO. Der “Standard” findet das “unlogisch”.

Mit dem Covid-19 befasst sich auch Yen Makabenta in seiner Kolumne in der “Times” und haelt es nicht fuer angebracht, wie Praesident Duterte sich in einer Rede dazu aeuszerte und sich zu der Bemerkung verstieg: “Wisst ihr, wenn wir mit diesem verfickten Corona-Virus nicht fertig werden, ich such schon nach dem, weil ich dem Idioten eine reinhauen will.” Dazu hustete er oefter und meinte, dass er sich “…auf die starken Anti-Koerper der Philippinen verlaesst; Filipinos werden nicht so leicht krank.

Natuerlich ist das unangemessen, misst man es an einer weltweiten Bedrohung der Gesundheit. Doch wenn Makabenta erst jetzt auffaellt, dass Duterte sich fast in jeder Rede unangemessen zu welchem Thema auch immer aeuszert, das ihm grad in den Kopf kommt, dann hat Makabenta die bisherigen Reden des Praesidenten verschlafen.

Gegen den KAPA-Gruender… – …Joel Apolinario, dessen Frau und weitere Mitglieder dieses Betrugs-Schemas mit dem Versprechen von monatlich 30 Prozent Zinsen  fuer das eingezahlte Geld, hat der Regional Trial Court in Bisling City, Surigao del Sur, Haftbefehl erlassen. Eine Hold Departure Order gegen ihn war bereits im Juli letzten Jahres erlassen worden, als die Sache aufflog und Apolinario mit anderen untertauchte.

Vermutlich versteckt er sich irgendwo hier, denn Ende Januar suchte ein KAPA-Manager in Tupi, South Cotabato, mit Handschellen und blutend um Hilfe nach. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und ist stabil. Der Hass der Geschaedigten ueberwiegt bei weitem das Gejammer der Nutznieszer, die sich als Vertreter einer guten Sache sehen – “KAPA” steht fuer “Kabus Padatoon ~ die Armen reich machen”. Das KAPA-Argument, die Gelder seien “Spenden” der Glaeubigen, laesst das Gericht nicht durchgehen, “das Versprechen eines Gewinns negiert die Groszzuegigkeit des Gebers, die Merkmal jeder Spende ist.

 



Gemaesz “Manila Times”, “Manila Bulletin”, “Manila Standard”, “CNNPhil”, “GMANews”, “PhilStar” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

 

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht

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