…aus der philippinischen Presse
PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD
Dienstag, den 10. Dezember 2019
(zum Bild: Proudly Pinoy)
Das Thema… – …das Praesident Rodrigo Roa Duterte umtreibt, ist der sittenwidrige Vertrag mit den Wasser-Versorgern von Metro Manila, der dazu fuehrte, dass der Schiedshof in Singapur entschied, die Regierung muesse deren Verluste von 7,39 Mrd Peso ersetzen. Duterte ist nicht bereit, die Wasser-Versorger dafuer zu belohnen, dass sie, was dem Volk eigentlich als natuerliche Ressource gehoert, als simple Handelsware sehen und ihre Profite damit maximieren, dass sie die Preise dafuer selbstherrlich festlegen koennen und bei Eingriff des Staates in die Bepreisung, dieser die entgangene Differenz ersetzen muss – was ja nun zu dem Schiedsspruch fuehrte.
Die Versorger Maynilad und Manila Water haben ein Monopol fuer eine lebenswichtige Ressource, die sie nicht selbst herstellen, sondern nur aufbereiten und verteilen, und die Bepreisung liegt einzig bei ihnen.
Fuer Duterte bedeutet das: “Wir haben ihnen unsere Souveraenitaet abgetreten.” Und – ich will ja Duterte verstehen – die Souveraenitaet des Landes ist eines seiner Heiligtuemer, die er sich nicht nehmen laesst. Das liesz er 2016 vor dem Flug nach Vientiane wissen, als Reporter ihn bedraengten, was er sagen wuerde, wenn US-Praesident Barack Obama ihn auf die Menschenrechte anspricht. Duterte damals: “Ich bin der Präsident eines souveränen Staates, und wir sind schon lange keine Kolonie mehr. Ich habe keinen anderen Herrn als das philippinische Volk, aber auch wirklich keinen. Du musst Respekt haben. Du kannst nicht einfach mit Fragen und Aussagen herumwerfen.”
Diesen Anspruch auf Respekt uebersehen Menschen der ersten Welt gern, wenn sie Menschen der dritten Welt begegnen, was dann entsprechende Reaktionen zeitigt. Ich habe es oft zitiert und zitiere es wieder, weil es Schluessel-Ereignisse gibt, die erklaeren mehr als ein Aufsatz zu dem Thema. Von der 2016 verstorbenen Senatorin Miriam Defensor-Santiago ist eine Anekdote bekannt aus ihrer Zeit als Chefin des Bureau of Immigration. Bei einer Presse-Konferenz von einem Auslaender unterbrochen, fuhr sie den an: “Sir, ich erinnere Sie, dass ich als Chef der Einwanderungsbehoerde die Majestaet der Philippinischen Republik repraesentiere. Sie schulden mir Respekt und Hoeflichkeit. Jetzt halt die Klappe, oder ich schlag dir die Zaehne ein!”
Mit einem Habenichts kann man ueber alles reden, man darf ihn nur nicht so behandeln, als sei er ein Habenichts.
US-Praesident Obama hat das nicht verstanden, als Praesident Duterte in Vientiane auf ihn zukam um das Gerede um das “putang ina” aufzuklaeren. Laut Duterte verlief das “kurze Gespräch” im Warteraum vor dem Gala-Dinner in Vientiane so:
Duterte: “Präsident Obama, ich bin Präsident Duterte. Ich habe diese Aussage nie gemacht, können Sie überprüfen.”
Obama: “Meine Leute werden mit Ihnen sprechen.”
Duterte: “Okay.”
Dieses “Okay” war das Ende der US-Philippinischen Freundschaft, was Duterte angeht. So laesst der nicht mit sich reden, und genauso darf ihm niemand mit Vertraegen kommen, von denen er meint, dass die den Philippinen die Souveraenitaet absprechen. Es ist so ein Spruch, den man in Holz brennen und an die Wand haengen kann, als Duterte bei seiner Vereidigung am 30. Juni 2016 sagte: “Warum bin ich hier? … Weil ich bereit bin meine Arbeit für die Nation zu beginnen.”
Der meint das auch so, und man versteht nichts, was in den Philippinen laeuft, wenn man dies nicht im Hinterkopf hat, denn dieselbe Haltung findet man mehr oder weniger ausgepraegt bei den 80 Prozent der Bevoelkerung, die hinter Duterte und seiner Politik stehen – “proudly filipno”.
Gemaesz “Daily Tribune”, “PhilStar”, “Manila Standard” u.a.
Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.
Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN MAGAZIN mit NACHRICHTEN veröffentlicht.
Ich habe den Eindruck Du glaubst wirklich an die 80%. Dann spreche mal mit Filipinos die Dir vertrauen. Mir sagen sie immer wenn man nicht hinter und zu dem Präsidenten steht lebt man hier gefährlich.
In meinem Freundeskreis habe ich bisher noch keinen getroffen, der sich über den Präsidenten negativ äußerst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese alle der Meinung sind, es könnte für sie gefährlich werden, wenn sie dies täten.
Nun sind meine philippinischen Freunde nicht unbedingt mit der Opposition oder den Feinden von Duterte liiert, sprich in der Drogenszene oder der großen Korruption zu Hause. wo deine Gesprächspartner angesiedelt sind, weiß ich nicht, hört sich aber so an, dass es eben diese Leute sind, denen Duterte in ihrer Gier auf die Füße tritt.