…aus der philippinischen Presse
PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD
Mittwoch, den 11. September 2019
(zum Bild: Der ‚gelbe‘, von Aquino ernannte Richter Alfredo Benjamin Caguioa verlangsamt bewusst den Prozess)
Tut mir Leid… – …dass ich mich gestern nicht nur im Datum geirrt habe, was meine Herausgeber korrigiert haben. Zu der “Unzahl der Toten”, die im Westen kursiert, vergasz ich zu erwaehnen: “Nach Angaben der Polizei gab es 5.526 Tote bei Drogen-Einsaetzen in der Zeit vom 1. Juli 2016 bis zum 30. Juni 2019.”
Ich habe dies als “update” in mein Blog eingefuegt. Der Absatz ohne die offizielle Zahl macht sonst wenig Sinn.
Da ich im Blog von meinen 29 Lesern sprach, danke ich einer Leserin fuer den Hinweis, dass sie immer meine “Kolumne mit gespannter Aufmerksamkeit” liest. Ich habe sie in meine Liste bekennender Leser aufgenommen, und werde ab sofort auf “meine 30 Leser” verweisen. Fuer die beginne ich heute mit einer Exklusiv-Meldung:
Exklusiv… – …macht die “Times” heute auf mit der Schlagzeile “Draft ruling vs Marcos poll protest divides SC”. Der Journalist Jomar Canlas hat auszerordentliche Verbindungen zum SC (Supreme Court), und er kennt nun schon die Entscheidungs-Vorlage im Protest zur Wahl des Vize-Praesidenten, den Ferdinand “Bongbong” Marcos gegen Maria Leonor “Leni” Robredo eingereicht hat. Richter Alfredo Benjamin Caguioa will den Protest des Marcos abweisen, und hat den 54-seitigen Vorschlag dazu am Montag verteilt.
Das ist nicht endgueltig, denn das Richter-Gremium wird en banc entscheiden. Eine Sitzung ist fuer den 1. Oktober geplant, und Canlas’ Quelle berichtet, dass einige Richter zustimmen, andere einen konkurrierenden Vorschlag einreichen wollen. Da muss man also abwarten.
Interessant sind die Leserbriefe zu dem Artikel, unter denen ein gewisser “Tonton” meint: “Caguioa arbeitet wie erwartet… das ist pflichtgemaeszes Durchziehen der Liberalen Partei-Linie ungeachtet der Beweise, die ihm ins Gesicht starren…”. Caguioa war Benigno Aquinos juristischer Berater, dann Justiz-Minister, Nachfolger von Leila de Lima, und wurde von Aquino im Januar 2016 fuer das Oberste Gericht ernannt. Das versteht sich im Rahmen der Masznahmen des Aquino, der sich und die Liberalen juristisch gegen “Folge-Schaeden” absicherte. Im Falle der Fake-Richterin Maria Lourdes Sereno ging das in die Hose, aber er hat immer noch ein paar Asse im Aermel. Eines davon ist José Luis Martin “Chito” Gascon, von Aquino im Juni 2015 zum Vorsitzenden der CHR (Commission on Human Rights) ernannt, der “pflichtgemaesz” eine Luege von 27 Tsd Toten im Drogenkrieg in Umlauf brachte, wie Rigoberto Tiglao in seiner Kolumne am 22. Mai in der “Times” darlegte.
Die Schlagzeile… – …des “Tribune” heute verraet “Suicide bombers on the loose”. Wie General-Leutnant Cirilito Sobejana vom Western Mindanao Command Journalisten berichtete, seien zwei unbewaffnete Terror-Verdaechtige in der Provinz Sulu auf der Flucht vor den Sicherheits-Kraeften. Sie gehoerten zu einer Gruppe von fuenf, zu der auch die kaukasisch aussehende Frau gehoert, die sich am Sonntag in Indanan, Sulu, selbst in die Luft jagte, als Sicherheits-Kraefte beim Lager des 35. Infanterie-Batallions ihr den Zutritt verwehrten und selbst in Deckung gingen.
Zu der Gruppe gehoerten auch Norman Lasuca und sein nicht-identifizierter Mit-Taeter, die sich am 28. Juni beim Lager des 1. Brigade Combat Team in Indanan, Sulu, in die Luft jagten und 8 Menschen einschlieszlich sich selbst toeteten und 22 andere verwundeten. Bei den Ermittlungen hierzu kamen die Geheimdienste zu der Erkenntnis, dass es eine Gruppe von 5 sei. die da agiert. 3 haben sich selbst aus dem Weg geraeumt, die 2 restlichen sucht man.
Hierzu sagt Sobejana: “Wir werden nicht zulassen, dass sie [aus Sulu] herauskommen, denn in anderen Gebieten koennten sie eine Chance haben. … Auszerhalb von Sulu haben sie keine Unterstuetzung, daher meine ich, dass sie Feindseligkeiten nicht ausloesen koennen.”
Der Ombudsmann… – …Samuel Martires hat die Ermittlungen im Fall der unberechtigt wegen GCTA (Good Conduct Time Allowance) entlassenen Haeftlinge aufgenommen. Vorsorglich wurden 30 Beamte des BuCor (Bureau of Corrections), gegen die ermittelt wird, ohne Gehalt suspendiert. Auch fordert er von Ex-Justiz-Ministerin, jetzt inhaftierte Senatorin Leila de Lima, und von Ex-Innen-Minister Mar Roxas eine Erlaeuterung der Regeln, nach denen das fragliche Gesetz RA 10592 implementiert werden sollte.
Die Antwort duerfte spannend werden, denn Antonio Contrares zitierte gestern in seiner Kolumne in der “Times” Senator Franklin Drilon, der zugab, es sei ein Fehler des Senats gewesen, bei dem Gesetz die wegen abscheulicher Verbrechen Verurteilten nicht auszuschlieszen. Das, haette zur Folge, das Gesetz wurde in “gutem Glauben” angewandt und die Entlassungen seien damit rechtens. Auch wenn das nun korrigiert wird, koenne das nicht rueckwirkend sein. Bleiben sie also frei?
Im “Inquirer”, der Hauspostille des Gelben Kults, finde ich auch prompt die Reaktion von de Lima auf das “Ansinnen” des Ombudmannes von ihr eine Erlaeuterung zu fordern: “Ist das ein Trick, mich und Minister Mar [Roxas] in den Sanchez-Faeldon-Skandal hineinzuziehen? … In dem Schreiben heiszt es, dass das Buero des Ombudsmannes eine Tatsachen-Feststellung zu moeglichen Unregelmaeszigkeiten bei der Implementierung des GCTA-Gesetzes eroeffnet habe. Soll ich als Ressouce-Person, als Beschuldigte oder wahrscheinlich Beschuldigte behandelt werden?” Sie will sich mit ihren Anwaelten beraten.
Ich glaube, die Senatorin haelt sich selbst fuer zu wichtig. Statt zu antworten, wie das mit der Implementierung gemeint war, die ja bekanntlich zu einer gesetzes-widrigen Praxis gefuehrt hat, vermutet sie einen weiteren juristischen Angriff auf ihre Person. Dass es dem Ombudsmann um das Recht geht, kommt ihr nicht in den Sinn. Wie sollte es auch? Darum hat sie sich noch nie geschert. Fuer sie geht es immer nur um sie selbst. Eine entsprechende Kolumne von Ninez Cacho-Olivares ist heute im “Tribune” mit der Ueberschrift “Zip your lips, Leila”, auf die ich nicht weiter eingehen will. Wir wissen nur zu gut, wes Geistes Kind de Lima ist.
Saysay sa adlaw – Makauolaw ang batasan anang bayhana.
ulaw beschaemend, empoerend + maka… V/G makauolaw kann beschaemen, ang best. Art., batasan Anstand, Benehmen, anang ~ kana nga dieser + Verbinder, babae Frau + …hana bildet Substantiv betont verschliffen zu bayhana Frau
Satz des Tages – Das Benehmen dieser Frau ist wirklich beschaemend.
Gemaesz “PhilStar”, “CNNPhil”, “Manila Times”, “Inquirer”, “Daily Tribune” u.a.
Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.
Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN veröffentlicht.