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…aus der philippinischen Presse

 

Webdesign of its Finest - Webdesign vom Feinsten
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PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 30. Mai 2019

(zum Bild: Die Sache mit der Meinungsbildung)

 

Die Bavaria… – … ist nicht nur diese Dame mit Loewe, die in Bronze gegossen ueber die Theresien-Wiese in Muenchen wacht, sie ist auch Name des Schiffes, das mit 69 Containern um diese Zeit, da ich das schreibe, von Subic Bay Container-Terminal in See stechen soll, um den Muell nach Kanada zurueckzubringen. Damit sollte das Thema vom Tisch sein.

Sara! Sara!”… – …riefen etliche der Zuhoerer, als Praesident Rodrigo Roa Duterte gestern in Japan vor OFWs (Oversea Filipino Workers) darauf zu sprechen kam, er hoffe, sein Nachfolger werde sein Programm und seine Reformen fortsetzen.

Der Ruf der Tochter des Praesidenten, Sara Duterte-Carpio, Buergermeisterin von Davao, die erfolgreich Kandidaten ihrer Wahlplattform in den Senat brachte, ist also auch dort angelangt. Duterte wich von seiner Rede ab und ging auf die Zwischenrufe ein: “Wisst ihr, wenn es um meine Kinder geht, bitte habt Mileid mit ihnen. … Menschen koennen undankbar sein. Wenn du Praesident wirst, dann hast du eine Opposition, die dich scheitern sehen will, nichts Gutes kommt dabei raus.” Immer wieder habe er seine Tochter gewarnt, dass “die Praesidentschaft dich nicht formt”, sondern “zerstoert”. Praesident des Landes zu sein, sei ein “undankbarer Job.

Von seiner Rede wich Duterte auch ab, als er gebeten wurde, die zu Comelec fragen, warum die immer noch an Smartmatic festhaelt. Er meinte, dass er die Frage fuer seine naechste SONA (State of the Nation Address) im Juli vorgesehen habe, doch er muesse darauf nicht warten: “Ich moechte der Comelec nun raten – ich werde nicht weiter auf die SONA warten – entsorgt Smartmatic und seht euch nach einem Neuen um, der betrugsfrei ist. … Die Liberal Party sagt, sie sei betrogen worden, ich auch. Und ihr wisst, das schafft eine Umgebung, die Sartmatic gegenueber feindlich ist. … Ihr habt drei Jahre. Die Wahlen sind grad vorbei. Aendert das jetzt, denn es ist nicht laenger hinnehmbar fuer mich, fuer das Volk und fuer die Kongress-Abgeordneten die hier sind. … Warum besteht ihr auf Smartmatic? Wegen der Angebote? … Die Stimmen der Leute werden nicht ordentlich gezaehlt. So ist es nun mal, und ich sage Comelec, dass die Leute Smartmatic nicht mehr haben wollen. … Wenn ihr das in den naechsten Wahlen in drei Jahre einsetzt, dann weisz ich nicht, was passiert. Irgendwas muss passieren. Verbessert das System. Hoert auf mit Smartmatic. … Bitte sehr, ich bitte euch nun als gleichrangige Institution, es foerdert blosz Unruhen, bitte verwendet es nicht.

 



 

In eigener Sache – Ich fand es interessant, dass zur gestrigen Fehlanzeige, weil es nichts Interessantes gab, dennoch Kommentare von Lesern zu meinem Blog abgegeben wurden. In einem hiesz es: “Leider sehen viele diese Kolumne als den heiligen Gral und labern alles nach.” Ich kann das nicht pruefen, ich kenne keinen Leser meines Blogs, doch eine solche Haltung wuerde mich erschrecken.

Ich bin kein investigativer Journalist. Ich lese Zeitung, und ich hab keine Ahnung, ob das wahr ist, was ich da lese, oder nicht. Ich lese, um mir ein Bild von Praesident Duterte zu machen und so einen Zugang zu finden zum Verstaendnis meiner Nachbarn, die hinter ihm stehen. Dazu mach ich mir meinen Reim auf das, was ich lese. Dieser Reim hat sich gewandelt: je mehr westliche Medien Duterte kritisieren, desto sympathischer wird er mir – weil die Verlogenheit der Kritik zu durchsichtig ist.

Das heiszt aber nicht, dass ich alles schlucke, was von Duterte kommt. Wer seine Reden woertlich nimmt, hat sich den Zugang zu ihm vermauert, und er selbst mahnte einmal: “Wenn ich den Mund aufmache, kommen Luegen raus.” Vorsicht ist so von praesidialer Seite geboten, was an die klassische Anekdote erinnert, nach welcher alle Kreter luegen. Ein Schlaumeier will es genau wissen, und so fragt er einen Kreter, ob es stimmt, dass alle Kreter luegen, und der antwortet: “Ja!

Mit der Zeit liest man Meldungen mit einer gewissen Reserve, so zum Beispiel die, dass der Sprecher des Praesidenten, Salvador Panelo, auch der Meinung ist, dass Verteidigungs-Minister Delfin Lorenzana Recht hat, der die Rede von einem Plot gegen Duterte fuer unglaubwuerdig haelt. Das sollte erstaunen, denn Panelo hatte diesen Plot-Vorwurf vor kurzem noch vehement vertreten.

Das erstaunt weniger, sieht man die “Theorien”, die der Praesident seit Beginn seiner Amtszeit unters Volk gebracht hat. Im August 2016 kam er mit einer  Matrix zum Drogenhandel heraus, an deren Spitze Senatorin Leila de Lima stand. Ende September 2016 entschuldigte Duterte sich, weil in dieser Matrix drei Namen waren, die da nicht hingehoeren. Sie hatten mit Drogen nichts zu tun, und Duterte hat sich oeffentlich bei den Betroffenen entschuldigt, es taete ihm sehr Leid. Diese Entschuldigung war Wasser auf die Muehlen der Senatorin: “Es ist das klare Eingestaendnis, dass wirklich nichts an dieser laecherlichen Drogen-Matrix ist, das mich mit dem illegalen Drogenhandel verbindet. Es ist tragisch, dass der hoechste Vertreter des Landes nicht nur mit Luegen und falschen Informationen gefuettert wurde, sondern dass er auch Geruechten und Intrigen geglaubt hat.” Und sie fordert Duterte auf: “Stopp den Wahnsinn! Ich hab’s dir gesagt, Mr. President, aber du hoerst nicht zu. Ich hab dich gewarnt, dass du gedemuetigt wirst. Nun wird er mit der Drogen-Matrix gedemuetigt. Da wird noch mehr sein, das zu deiner Demuetigung beitraegt.

Inzwischen ist de Lima inhaftiert und Duterte zeigt sich wenig demuetig: er fuehrt seinen Kampf gegen Drogen weiter und findet dabei breite Zustimmung – hierzulande.

 



 

Nach der naechsten von Duterte gestreuten “Theorie” sollte es im September 2018 einen Umsturz geben, den Kommunisten und Tindig Pilipinas, eine oppositionelle Gruppe um Senator Antonio Trillanes, fuer den 21. September geplant hatten, dem Jahrestag der Erklaerung des Kriegsrechts unter Marcos. Aus dem Plan wurde nichts, und Brigadegeneral Antonio Parlade erlaeuterte spaeter: „Der Plan wird immer praesent sein, weil Jose Maria Sison das orchestriert. So waren sie am 21. September nicht erfolgreich, aber sie planen es nun fuer Oktober. Sie nennen das Roter Oktober, die internationalen Feiern des Kommunismus und dann der Monat der IP (indigenious people ~ indigene Staemme). Und um die IPs voll ausnutzen zu koennen, zielen sie auf die Lumad hier in den Philippinen.

Nun verlief aber auch der Oktober merkwuerdig ruhig, bis nun im April 2019 eine ”Verschwoerung zum Sturz Dutertes aufgedeckt” wurde. Hierzu gab es wieder eine Matrix der aufgedeckten Verbindungen – aus der Hand des Praesidenten selbst, sagte Panelo – um die Veroeffentlichung der “Bikoy-Videos”, hinter denen “Otso Diretso” und Senator Trillanes stecken sollten.

Leider tauchten in dieser Matrix aber die Namen von Gretchen Ho und Hidilyn Diaz auf. Ho war Volleyball-Spielerin fuer die Ateneo Lady Eagles und setzte ihre Karriere als TV-Host bei “ABS-CBN” fort. Sie war am Tag zuvor grad zu einem “private dinner” mit Duterte und dessen Lebensgefaehrtin Honeylet Avanceña eingeladen. Verwirrt war auch Diaz, Gewinnerin einer Silber-Medaille im Gewichtheben bei der Olympiade 2016 in Rio de Janeiro und als philippinische Heldin des Sports gefeiert. Das waren nicht die einzigen Fragen, die zu dieser Matrix aufgeworfen wurden, die Delfin Lorenzana nun als unglaubwuerdig abqualifiziert hat, dem auch Panelo zustimmte, auch wenn der sich rausreden wollte und sagte: “Die Matrix wurde veroeffentlicht, um den Anfuehrern und ihren Mitverschwoerern zu zeigen, dass wir Bescheid wissen…

Ein Schmarrn ist das. Es gab keine Verschwoerung, und das sollte eine Mahnung sein fuer die – wenn es die denn gibt – die “diese Kolumne als den heiligen Gral” nehmen. Fake News und True News werden gestreut in einem Niemandsland, in dem auch Maria Ressa & Co ihr Unwesen treiben. Wer da meint – frei nach “Faust” – getrost nach Hause tragen zu koennen, was er schwarz auf weisz besitzt, der sollte sich klar werden, dass die Sprache nicht erfunden wurde, um die Wirklichkeit abzubilden, sondern um die Gedanken des anderen so zu lenken, dass der am Ende selbst sieht, was man ihn sehen machen will. Was das ist, wird nicht dazu gesagt, dass soll der Leser ja (ein)sehen.

Und das gilt fuer alle Seiten, auch fuer meine.

Meine Leseliste… – …habe ich heute gekuerzt. Die “Straits Times” bietet nur noch Bezahl-Artikel an, die “South China Morning Post” ist so vollgepropft mit ein- und ausblendender Werbung, dass ihre Artikel bei meiner Verbindung dauernd rauf und runter rutschen und unlesbar sind, und die “Bangkok Post” uebernimmt nur Agentur-Meldungen, wenn sie sich um die Philippinen kuemmert. Ich tue mir die drei nicht mehr an.

So bleiben mir als Pflichtlektuere “Manila Times”, “Manila Bulletin”, “Daily Tribune” und “PhilStar”. Sollten die auch auf Bezahl-Artikel umstellen oder meinen, sich hinter Werbung verschanzen zu muessen, werde ich diese Seite einstellen.

Saysay sa adlaw – Kusog kaayo ang ulan gahapon. 

kusog heftig, kaayo sehr, ang best. Art., ulan Regen, gahapon gestern

Satz des Tages – Das war ein heftiger Regen gestern.

 



 

Gemaesz “Manila Times”, “PhilStar”, “Daily Tribune”, “Manila Bulletin” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN veröffentlicht.

Ein Gedanke zu „…aus der philippinischen Presse

  • Heiko Eckard

    Ich sah nicht gleich, was das Bild mit dem Artikel zu tun hat, dann schaltete sich das dritte Drittel ein.

Kommentare sind geschlossen.

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