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…aus der philippinischen Presse

 

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Donnerstag, den 15. Mai 2019

(zum Bild: Kampf der Kulturen

PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN - Die philippinsiche Presseschau von Heiko Eckard
PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN – Die philippinsiche Presseschau von Heiko Eckard

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Zum Verstaendnis von Nachrichten – Eine Nachricht kommt nie allein, und wer sie je fuer sich betrachtet, wird keine einzige davon verstehen. Jede Nachricht knuepft an andere, und folgt man den Verknuepfungen, so ordnen die sich zu einem Netz, in welchem die urspruengliche Nachricht dann ihren nachvollziehbaren Platz einnimmt.

So schrieb ich gestern, dass der Wirtschaftskrieg, den US-Praesident Donald Trump gegen China nun eskaliert, Konsequenzen fuer die wirtschaftliche Entwicklung der Philippinen (wie auch anderer Staaten) haben und Praesident Rodrigo Roa Duterte dessen Wahlerfolg durch eine Wirtschaftsflaute noch vermasseln kann. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: wo Elefanten kaempfen, leidet das Gras.

Heute lese ich im “Bulletin” und in der “Straits Times”, dass der chinesische Praesident Xi Jinping gestern in einer Rede zur Eroeffnung einer Konferenz zum Dialog asiatischer Kulturen in Peking sagte: “Es gibt keinen Kampf der Kulturen (Clash of Civilizations)…” und er meint: “Zu denken, dass die eigene Rasse und Kultur ueberlegen sei, und darauf zu bestehen, andere Kulturen umzuformen oder zu ersetzen ist ein stumpfsinniges Verstaendnis und katastrophal in der Praxis.” Damit bezog er sich auf Aeuszerungen des Direktors fuer politische Planung im US-Auszenministerium, Kiron Skinner, der in einem Sicherheits-Forum sagte, China sei der erste “Groszmacht-Rivale [der USA], der nicht kaukasisch ist.” Und er beschrieb den Konflikt USA-China als “einen Kampf mit einer wirklich unterschiedlichen Zivilisation und einer unterschiedlichen Ideologie.

Nun ist das Denken der “white supremacy” in den USA verbreitet, wozu Trump nicht Stellung nehmen will, er sieht da lieber “gute Menschen auf beiden Seiten”, wenn es zu Zusammenstoeszen kommt. Es sind aber nicht die USA allein. Verfolge ich Social Media im Netz, so sehe ich hier oft Beitraege von Westlern, die Probleme mit der philippinischen Mentalitaet haben, obwohl die Philippinen – katholische Religion und englische Sprache – doch “westlicher” scheinen als ihre Nachbarn. Filipinos sind aber Asiaten, solange sie nicht in den USA studiert haben und sich dann hier “western style” einrichten (und waehlen).

 



 

Der Kampf der Kulturen bewegt sch aber nicht nur auf der individuellen Ebene. 1996 erschien das Buch “Clash of Civilizations ~ Zusammenprall der Zivilisationen” (“Kampf der Kulturen” Titel der dt. Ausgabe) von Samuel P. Huntington, das sich mit moeglichen Konflikten zwischen verschiedenen Kulturraeumen, insbesondere der westlichen Zivilisation mit dem chinesischen und dem islamischen Kulturraum befasst. Darin heiszt es, gemaesz “Wikipedia”: “Der Westen eroberte die Welt nicht durch die Ueberlegenheit seiner Ideen oder Werte oder seiner Religion (zu der sich nur wenige Angehoerige anderer Kulturen bekehrten), sondern vielmehr durch seine Ueberlegenheit bei der Anwendung von organisierter Gewalt. Oftmals vergessen Westler diese Tatsache; Nichtwestler vergessen sie niemals.

Dieses Gefuehl der “Ueberlegenheit” ist das Problem von Westlern, die in den Philippinen mit ihrer Mentalitaet anecken. Ich nehme mich selbst da nicht aus und sehe mich nach 8 Jahren durchaus noch in der Eingewoehnungs-Phase. Dabei wird leider nicht beachtet, wie das beim Gegenueber ankommt. Nicht gut, wie man an Praesident Duterte sah, als der sich von US-Praesident Barack Obama in Sachen Menschenrechte geschulmeistert fuehlte: “Putang ina!” Dieselbe Haltung kommt nun auch in China zum Tragen, das, bevor es Groszmacht wurde, vom Westen in Handelsvertraege gezwungen wurde, die reine Ausbeutung waren. Das laesst ein heutiger Xi nicht mehr mit sich machen, und US-Praesident Trump wird mit seinem Bullying auf Granit beiszen.

In dem Zusammenhang ist es dann ganz schlecht, mit dem Saebel zu rasseln, was, wie ich einem Artikel der “Zeit” vom 10. Mai entnehme, gar nicht Trump selbst ist, wie ich bei meinen Ueberlegungen gestern noch vermutete, sondern dessen National Sicherheitsberater John Bolton, zu dem der Artikel in seiner Ueberschrift sagt: “Er wird selbst Donald Trump unheimlich.” Die “militaerische Option” fuer Konflikte sei im Weiszen Haus wieder salonfaehig, was mich fuer die South China Sea bangen laesst, denn Bolton ist jemand, ueber den man sich in Washington den Witz erzaehlt, er habe noch nie ein Land gesehen, das er nicht bombardieren wolle. Offenbar ist Trump aber dafuer nicht zu haben, der will einen wirtschaftlichen Erfolg, und da macht mir die Meldung im “PhilStar” wieder Mut mit dem Titel “US navy chief does not want China tensions to ‘boil over’.” Offenbar ist Bolton ein Einzelkaempfer. Es sind aber auch noch Leute da, die ihre sieben Sinne beisammen haben: ein militaerischer Konflikt mit China ist undenkbar.

 

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Spitzfindig… – …koennte man die Kolumne von Yen Makabenta finden, der in der “Times” schreibt, dass die Position von Pia Cayetano, Lito Lapid, Bong Revilla und Koko Pimentel unter den “Magic 12” nicht so sicher ist, wie allgemein angenommen. Sie alle haben schon zwei aufeinander folgende Amtszeiten hinter sich – Cayetano, Lapid und Revilla von 2004 bis 2016. Bei Pimentel ist das nicht so klar, weil der nicht 2007, sondern erst 2011 nach einem Protest in den Senat kam, also keine “volle, erste Amtszeit” hatte. Egal, ob 3 oder 4, wuerden nun bei einem Protest diese disqualifiziert, so koennten JV Ejercito, Bam Aquino und Mar Roxas nachruecken.

Man kann darueber streiten, was die Formulierung “No senator shall serve for more than two consecutive terms” in der Verfassung genau bedeutet, doch die Frage kann nur vom Obersten Gericht beantwortet werden.

Makabenta beklagt, dass die “Times” auf dieses Problem schon am 12. April in einem Leitartikel hingewiesen habe, doch habe niemand von der Comelec den Artikel gelesen und die Kandidaturen zugelassen. Wir werden sehen, ob die Liberale Partei die heutige Kolumne von Makabenta liest und vor das Oberste geht – und zwei Kandidaten des “Otso Diretso” koennten dann doch noch in den Senat kommen.

Saysay sa adlaw – Makabasa na ka ug makasulat? 

basa lesen + maka… V/G koennen makabasa kann lesen, na nun, ka ~ ikaw du, ug und, sulat schreiben + maka… V/G koennen makasulat kann schreiben

Satz des Tages – Kannst du lesen und schreiben?

 



 

Gemaesz “Manila Bulletin”, “Straits Times”, “Zeit”, “PhilStar”, “Wikipedia”, „Manila Times“ u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Presseschau von Heiko Eckard wird mit seiner Einwilligung und Erlaubnis in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN & MAGAZIN veröffentlicht.

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