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…aus der philippinischen Presse

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Dienstag, den 20. November 2018

(zum Bild: Das Gebäude des DSWD)

 

Kurze, knappe Texte”… – …moechte ein Leser, dem meine “Romane einfach zu lang sind.” Nun, Versuch macht klug, und in diesem Sinne:

Duterte entlaesst 3 DSWD-Direktoren.

Das ist kurz und knapp, aber – reicht das? Dass ich ueblicherweise die erste Nennung des Praesidenten mit der vollen Bezeichnung “Praesident Rodrigo Roa Duterte” beginne lass ich mal so stehen, den kann ich als bekannt voraussetzen, aber DSWD? Also schreibe ich sonst immer – bei der ersten Nennung einer Abkuerzung – den Lang-Namen dahinter, in diesem Fall (Department of Social Welfare and Development). Ich hab das frueher mal uebersetzt als “Sozial-Ministerium”, aber das trifft die Sache nicht recht, und so’n biszchen Englisch-Kenntnis setzte ich voraus. Ich erwarte nicht, dass jeder englische Zeitungs-Artikel fluessig liest. Kann ich auch nicht, ich habe immer zwei dicke Lexika auf dem Tisch – Englisch-Deutsch von Pons und das dicke Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary Englisch-Englisch, weil im Pons nicht alles steht, und die Journalisten hier mitunter einen ziemlich „elaborierten Code“ draufhaben. Wer aber gar kein Englisch kann, sollte sich ein anderes Lieblings-Land suchen als die Philippinen. Wie wollen sie sich mit einem Arzt unterhalten, wenn’s ihnen mal richtig dreckig geht?

Nun hat Duterte schon oefter Leute entlassen, dieser Rauswurf war sogar in Port Moresby angekuendigt, als er dort vor der philippinischen Gemeinde sprach, also – was soll der Schmerz?



Interessant am DSWD ist, dass dem Ministerium derzeit Rolando Baustista vorsteht, ein frueherer Armee-Chef, der erst nach einer Karenz-Zeit Minister werden kann. Er loeste Judy Taguiwalo ab, eine linke, fruehere Unversitaets-Professorin, die Duterte ins Kabinett genommen hatte, um seinen Frieden mit der Linken – sprich: mit den Kommunisten – zu machen. Taguiwalo bekam aber keine Bestaetigung vom Kongress und musste im August 2017 gehen. Bautista scheint nun etwas gegen die “linken Voegel” zu haben, die seine Vorgaengerin ins Ministerium gebracht hat, und so sollen auf sein Draengen hin die Unter-Sekretaerinnen Mae Fe Templa und Maria Lourdes Turalde-Jarabe gehen; Hope Hervilla hat selbst das Handtuch geworfen. Dagegen hat Duterte sicher nichts, denn diese linke Frauen-Clique, die gegen den “Frauenfeind” Duterte Front macht, kann ihm gestohlen bleiben. So war ja auch Taguiwalo, nachdem sie keine Bestaetigung bekam, sofort auf der Strasze und bei jeder Gelegenheit eins mit der Opposition gegen den Praesidenten.

Bei dem kommt nun auch hinzu, dass er seit seinem Amtsantritt Ende Juni 2016 seine Erfahrungen mit der Linken gemacht hat. Die Hand, die er ihnen zum Frieden reichte, wurde ausgeschlagen, um das mal milde zu formulieren. So haben inzwischen auch die kommunistischen Unterhaendler Luis Jalandoni und Fidel Agcaoili, die ja ganz dringlich die Friedens-Gespraeche mit Duterte wieder aufnehmen wollten, ihre geplante Reise abgesagt. Duterte hatte ihnen angeboten, dass sie mit seinem Unterhaendler Jesus Dureza reden koennten. Das genuege ihnen nicht, meinen sie, was aber vorgeschoben ist und ihrem Chef in den Niederlanden, “Joma” Sison nur als Ausrede dient, wieder zu toenen, dass “Duterte an Friedens-Gespraechen nicht interessiert“ sei. Die Gelbe Presse, die sich schon laenger mit der linken Szene vereinigt hat, wird das wieder genueszlich vor ihren Lesern ausbreiten. Der wahre Grund ist, dass gegen die Moerder und Kidnapper Haftbefehle existieren, und Innen-Minister Eduardo Año, ehemaliger Stabschef der Armee, hat erklaert, dass er die vollstrecken wird, wenn sie kommen, solange er keinen ausdruecklichen Befehl des Praesidenten hat, das nicht zu tun. Von einem solchen Befehl, der die Verhaftung verhindert, ist aber nichts bekannt.

Praesident Duterte hat keine Lust mehr, sich weiter an der Nase herumfuehren zu lassen. Er raeumt mit den “linken Rest-Bestaenden” in seinem Kabinett auf, und das bekommen die drei Direktorinnen aus der Hinterlassenschaft der Taguiwalo zu spueren.

So einfach ist das, aber – nun ist es wieder laenger geworden. Das macht nichts, denn der Leser, der sich im Deutsch-Philippinischen Klub ueber meine Romane beschwert hat, wird das eh nicht lesen. Ich schreib das auch nicht fuer ihn, sondern – “you are always preaching to the converted” – fuer Leser, die, wie ich selbst, etwas verstehen wollen.

Duterte entlaesst 3 DSWD-Direktoren” ist die heutige Schlagzeile der “Manila Times”. Die kann man schlucken, wenn einem das genuegt, doch damit hat man nichts verstanden. Um zu sehen, warum das so ist, muss man der Sache nachgehen. Und da loest sich jede Geschichte wieder in andere Geschichten auf, die auch wieder verstanden werden muessen. Es gibt kein Ende der Geschichten, und so kann man das zwar nicht endlos weitertreiben, aber ein, zwei Schichten sollte man schon in’s Auge fassen, wenn man eine Schlagzeile verstehen will.

In dem Zusammenhang ist interessant, dass 20 vom Praesidenten ernannte Kommissare beim Zoll von sich aus gekuendigt haben. Das ist zwar wieder eine Geschichte fuer sich, der man nachgehen koennte. Aber dass beim Zoll Einiges nicht stimmt, wissen wir, da muss man nicht jedes Mal wieder drauf herumreiten. Sie werden schon wissen, warum sie lieber gehen, wo sie jetzt mit Rey “Jagger” Guerrero, ehemaliger Armee-Chef, seit Mitte Oktober einen Vorgesetzten haben, der seine Untergebenen gewarnt hat, seinen guten “Namen nicht zu beschmutzen”. Das scheint Selbst-Reinigungs-Kraefte freizusetzen, aber ich muss mich jetzt wirklich zusammenreiszen und nicht noch von Hoelzchen auf Stoeckchen kommen, also – heute einmal so kurz wie moeglich. Morgen geht’s dann normal weiter.



Gemaesz “ManilaTimes” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.

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