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…aus der philippinischen Presse

 

PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD

Freitag, den 02. November 2018

 

Die Schlagzeile… – …des “Manila Standard” heute besagt “Duterte gibt Militarisierung der Regierung zu”. Der “Standard” bezieht sich auf eine Rede zur Land-Verteilung, die Duterte am Mittwoch in Cagayan de Oro hielt, und formuliert in dem Artikel dann sehr weich “Duterte stimmte scheinbar (seemingly) seinen Kritikern zu, dass es tatsaechlich eine Militarisierung der Verwaltung gebe.

Duterte sagte in der Rede: “Sie sagen ‘Militarisierung der Regierung’. Richtig! ‘Bitte sag dem Mayor, dass wir nicht alle korrupt sind’. Das stimmt.” Das mit dem “korrupt” kann man so oder so sehen. In der Rede gebrauchte er das Wort “kawatan”, “Ingna baya si mayor nga dili mi kawatan tanan”. Das ist Visayan vom Stamm “kawat ~ stehlen, rauben”, das mit der Endung “~an” zum Substantiv wird, also “Dieb, Raeuber”. Er hielt die Rede in Visayan/Englisch mit Tagalog-Einstreuungen, was vom PCOO (Presidential Communications Operations Office) im Transkript uebersetzt wurde als “corrupt”. Eigentlich muesste es also heiszen “dass wir nicht alle Raeuber sind”.

Aber lassen wir das. Es ist nur eine Zeile in den 22 Seiten des Transcripts der Rede, und so sollte die Rede nicht so verstanden werden, als habe er ueber den Einsatz des Militaers gesprochen, von dem auch nicht klar ist, wie der in der Praxis aussehen wird – alles ungelegte Eier.

Es war eine Frust-Rede, in der Duterte mal wieder alles rausgehaun hat, was ihm auf den Keks geht. Das sind keine “executive oders”, die so in die “Official Gazette” uebernommen und damit gezetzlich wirksam werden. Er hat auch ueber Sison und die NPA (New People’s Army) geredet und gesagt “die sind alle bloed bei der NPA … wer ist euer Gott? Der Sison? Ihr alle zusammen – alles wofuer ihr sterbt, die Ideen, eure Theologie der Politik, das ist alles aus dem Hirn des Sison.” Daraus koennte man einen Artikel ueber Dutertes Gottes-Verstaendnis machen.

Er hat auch ueber die Druckereien des “Bong” Go geredet und ein biszchen Wahlkampf fuer ihn gemacht (ist noch gar nicht erlaubt), er hat ueber Kadamay geredet, die ihm die Haeuser geklaut haben, die er fuer Arme und Militaer hat bauen lassen, und es kam auch vor, dass er nichts davon wusste, dass seine Tochter den Sprecher des Hauses Alvarez gestuerzt hat.

Es war eine der Reden, aus denen man alles oder nichts zitieren kann. Und so ist das Woertchen “scheinbar ~ seemingly”, das der “Standard” als Weichmacher an den Anfang des Artikels stellt, auch das wichtigste Wort. Duterte hat nichts zugegeben. Er hat nur deutlich gemacht, wie sauer er ueber den Scheiszladen ist, den er aufraeumen soll, und von dem die Opposition gern behauptet, dass er ihn angerichtet habe.

So sagt Romulo Macalintal, Praesident Duterte solle selbst die Leitung beim Zoll uebernehmen. Der Kerl ist Verteidiger von Vize-Praesidentin Leni Robredo in Sachen Wahlbetrug und kandidiert fuer den Senat – wie unqualifiziert darf man da eigentlich sein?



Gemaesz “ManilaStandard” u.a.

 

Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.

Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.

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