…aus der philippinischen Presse
PRESSESCHAU VON HEIKO ECKARD
Donnerstag, den 13. September 2018
„Nagpatuli ako… – ich wurde beschnitten„, sagte Praesident Rodrigo Roa Duterte am 5, Februar 2017, als die Geruechte ueber den Besuch nach Weihnachten 2016 eines Hospitals in China in’s Kraut schossen. Er sei in seiner Jugend nach der traditionellen Methode beschnitten worden, doch die Vorhaut sei wieder nachgewachsen. Ich war nicht beschnitten, doch wuchs das Teil bei mir nun auch und wurde hinderlich, sodass die Prozedur nachgeholt werden musste. Nun laufe ich zu Hause im „Patadyong ~ Rocktuch“ meiner Frau herum und komme mir schon ganz philippinisch vor. Allerdings flog ich dafuer nicht nach China, sondern ging hier in GenSan in’s St. Elizabeth Hospital.
Also, Dank fuer die guten Wuensche, ich bin wieder Online und muss mir erstmal einen Ueberblick verschaffen. Nur TV-Nachrichten fuehren bei mir zu Entzugs-Erscheinungen.
Der Taifun Ompong… – …(int. Mangkut) beherrscht die Schlagzeilen der Medien heute, ist aber von GenSan weit entfernt, sodass ich dazu wenig sagen kann.
„Destabilisierung„… – …ist ein Euphemismus (harmloses Wort fuer etwas weniger Harmloses) der CIA fuer „Umsturz“ erlaeutert Yen Makabenta in seiner Kolumne heute in „The Manila Times„. Er fand es aufschlussreich, dass Praesident Duterte diesen TV-Auftritt mit seinem Rechtsberater Salvador Panelo hatte, statt sich von immer denselben Journalisten immer dieselben Fragen zu Senator Antonio Trillanes‘ Gerede stellen zu lassen. Die Information, die Duterte von auslaendischen Aufklaerungs-Diensten hat, dass die Magdalo-Gruppe um Trillanes zusammen mit Liberalen und Kommunisten auf einen Sturz der Regierung hinarbeitet, hat eine andere Qualitaet als das alltaegliche „tit for tat„, mit dem sich Regierung und Opposition bisher bedenken. Die derart Bloszgestellten beeilen sich mit ihren Dementis, werden aber kaum verhindern koennen, dass der Begriff der „Amnestie“ soviel an Aufmerksamkeit verliert, wie der Begriff „Sturz“ gewinnt.
Hierzu passt die heutige Karikatur in „The Manila Times“ mit dem Titel…
…der Bumerang – Man sieht, wie Trillanes einen Bumerang Richtung Duterte wirft, dessen Flugbahn aber an dem vorbei auf dem Rueckweg nun auf Trillanes selbst zielt. Dazu passt wiederum die Meldung, dass die Ehemaligen der Militaer-Akademie Davao einen Antrag gestellt haben, Trillanes wegen Uebertretungen und arroganten Verhaltens auszuschlieszen. Die Gruppe verwahrt sich gegen Trillanes’Aussage, wachsende Unterstuetzung beim Militaer zu haben – das Gegenteil sei der Fall.
Und, das ist jetzt wieder Philosophie der Geschichten: wenn Eins ins Andere passt, dann gilt es am Ende als Wahrheit. Die Wahrheit selbst ist fuer die Nachgeborenen, nicht fuer die Zeitgenossen.
Etwas anderes ist es mit der Ueberschrift „Oktober-Revolution„, die Duterte verwendete. Die Ueberschriften fuer ein Kapitel Geschichte werden auch immer erst hinterher geschrieben. Das ist wie die angeblichen „Vorworte“ in Buechern, auch die werden geschrieben, wenn das Buch fertig ist. Man stellt sie nur davor, weil nach Lektuere des Buches sie niemand mehr lesen wuerde. Und dazu passt wieder…
…das EDSA-Hamster-Rad… – mit dem sich Sass Rogando Sasot in ihrer Kolumne in „The Manila Times“ heute beschaeftigt. Die Menschen, die 1986 auf die Strasze – besser auf Epifanio De los Santos-Avenue – gingen, haben sich nicht „EDSA“ vorgenommen, sondern es ging um die Marcos-Diktatur und die Ermordung von „Ninoy“ Aquino. Dass noch ein paar Revolten dann „EDSA“ genannt wurden, hatte jeweils auch andere Gruende, aber die Menschen waren dort.
Wenn heute die Opposition ein weiteres „EDSA“ herbeireden will, dann erinnert das mehr an Woodoo-Zauber als dass es um die Erhebung revolutionaerer Massen geht. Kein Mensch ist auf der Strasze, die ist nur von Autos verstopft, da koennen Trillanes & Co reden solange sie wollen. Wie das Kapitel spaeter heiszt, mag ich heute nicht raten. Vielleicht verschwindet Trillanes einfach wie vor ihm Leila de Lima oder Maria Lourdes Sereno. Kein Mensch redet mehr ueber die.
Gemaesz „PhilStar„, „ManilaTimes“ u.a.
Mein Name ist Heiko Eckard. Ich wurde 1946 in Werries – Deutschland – geboren, besuchte das Neusprachliche Gymnasium in Hamm, studierte Philosophie und Mathematik in Münster und arbeitete als Programmierer in München, Nürnberg und Fürth. Nach meiner Pensionierung ging ich 2011 mit meiner Frau Ofelia Villaflores Eckard in ihre Heimat, General Santos City – Philippinen. Auf dieser Seite beschreibe ich, was mir aus der philippinischen Presse ins Auge sticht.
Die Veröffentlichung in den PHILIPPINEN NACHRICHTEN erfolgt mit der Erlaubnis von Heiko Eckhard.